Alternativnamen

Straßen, die an den antikolonialen Widerstand erinnern

Das Gedenken an Orte und Persönlichkeiten durch Straßenbenennungen ist ein historischer Akt, der zum Zeitpunkt der Benennung bedeutende geschichtliche Ereignisse in die Gegenwart trägt. Die in diesem Dossier aufgelisteten Straßennamen machen deutlich, dass in Berlin die Ereignisse des Kolonialismus und der Versklavung in die Gegenwart getragen werden.

Die Weltgemeinschaft hat bei der Durbaner UN-Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 die Versklavung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft und Kolonialismus als Unrecht mit bis heute anhaltenden Fortwirkungen benannt. Daraus ergibt sich eine Verantwortung zum bewussten Umgang mit kolonialen Spuren in Berlin, insbesondere bei Straßennamen.

Die Initiator*innen dieses Dossiers haben daher 10 Berliner Straßen identifiziert, die umbenannt werden müssen, und 24 weitere, die zu kommentieren sind. Dabei dürfen Umbenennungen Bezüge zur Kolonialzeit nicht einfach wegwischen – wie es bereits vielerorts bei Umbenennungen in Deutschland geschehen ist. (1) Vielmehr gilt es, durch eine historisch bewusste Namensgebung bisher unbeachtete Aspekte der Kolonialgeschichte, insbesondere des Widerstandes gegen die Kolonialmächte und der Selbstbehauptung der Kolonisierten gegen rassistische und koloniale Strukturen, ins kollektive Bewusstsein zu bringen.

Persönlichkeiten des antikolonialen Widerstandes

Die folgende Liste besteht aus Persönlichkeiten des antikolonialen Widerstandes in Afrika (wo ein Großteil der vom Deutschen Reich kolonisierten Gebiete lag), in Asien sowie in Deutschland und Europa. Die unterschiedlichen Erfahrungen, Aktivitäten und Widerstandsformen der vorgeschlagenen Namenspatrone macht die Vielschichtigkeit der geteilten Geschichte deutlich, die es aus diesen widerständigen Perspektiven zu erinnern gilt.

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie ist nicht abgeschlossen – im Gegenteil, sie ist eine Einladung, den vielen bisher verborgenen Geschichten des mit Berlin verbundenen Widerstandes nachzuspüren und dabei weitere Akteur_innen zu identifizieren, die sich durch militärischen und künstlerischen Widerstand, durch bewaffneten Kampf, Arbeitsniederlegungen, Spottlieder und Boykotte in die geteilte Geschichte eingeschrieben haben. Als Hauptstadt des deutschen Kolonialreiches hat Berlin die Schicksale vieler Menschen in Afrika und Asien mitgeprägt – es ist an der Zeit, diese nun im Berliner Stadtraum zu repräsentieren.

Als Weltstadt und Ort der Aufteilung Afrikas im Rahmen der Berliner Afrika-Konferenz 1884 / 85 erscheint es jedoch nur angemessen, auch bei der Ehrung von Menschen des antikolonialen Widerstandes über den direkten Bezug zu Berlin und Deutschland hinauszuweisen. So wie andere Personen der Weltgeschichte ohne Deutschlandbezug in Berlin geehrt werden, sollte dies auch im Rahmen des antikolonialen Gedenkens möglich sein – zumal die von Reichskanzler Bismarck im Reichskanzlerpalais in der Wilhelmstraße abgehaltene Konferenz eine wichtige Zäsur markierte, auf die verschärfte Kolonialgewalt und die willkürliche Aufteilung eines ganzen Kontinentes nach europäischen Interessen folgte.

Frauen sichtbar machen

Bei der Benennung von Straßen in Berlin gibt es heute aus guten Gründen eine Präferenz für Frauennamen: Zu sehr dominieren Männer das Erinnerungsstadtbild. Diese einseitige, patriarchale Perspektive muss durch eine verstärkte Ehrung von Frauen ausgeglichen werden. Dies gilt insbesondere auch für Frauen im antikolonialen Widerstand, deren Leistungen bis heute allzu häufig sowohl als Kolonisierte als auch als Frauen unsichtbar gemacht werden.

Gleichzeitig sollten gerade im Gedenken an antikolonialen Widerstand Frauen und Männer geehrt und erinnert werden. Dies entspricht den Ausführungsvorschriften zu §5 des Berliner Straßengesetzes, in dem es heißt: »Frauen sollen verstärkt Berücksichtigung finden. Dies gilt nicht, wenn ein gesamtstädtisches Interesse bzw. Hauptstadtbelange an der Benennung nach einer männlichen Person bestehen.«

Daher finden sich im Folgenden sowohl Frauen als auch Männer sowie Gruppen und Organisationen unter den Namensvorschlägen.

Anton Wilhelm Amo

Geboren 1703 in Axim (heutiges Ghana),verstorben nach 1759 wahrscheinlich im heutigen Ghana

Anton Wilhelm Amo (1703 – 1759) wurde in Axim im heutigen Ghana geboren. Er wurde als kleines Kind von dem Handelsunternehmen »Niederländische-Westindische Kompagnie« verschleppt und an den Herzog von Wollfenbüttel »verschenkt«. An dessen Hof befanden sich bereits mehrere Schwarze Bedienstete, wahrscheinlich als »Hof-M*«.

Anders als viele verschleppte Afrikaner*innen durfte Amo die Schule besuchen. Er studierte als erster aktenkundiger Afrikaner bzw. Afrodeutscher an der Universität Halle. 1729 verfasste er seine Inaugural-Disputation über die rechtliche Stellung Schwarzer Menschen in Europa (»De iure maurorum in Europa«). Er lehrte in angesehenenPositionen in Halle, Wittenberg und Jena. Amo wurde als einer der bedeutendsten Vertreter der Wolffschen Philosophie bekannt. Als Anhänger von John Lockes und Descartes’ mechanistischer Philosophie vertrat er den Kampf gegen die pietistischen Klerikalen.

Der Historiker M. Pfaeffgen erwähnt, dass Amo von Friedrich Wilhelm I. zum Staatsrat der preußischen Krone am Hof zu Berlin ernannt wurde. (2) Anfang der 1730er Jahre nahm Amo eine Stelle an der Universität Wittenberg an, wo er in den Fächern Rhetorik, Psychologie (damals »Pneumologie «) und Medizin forschte und lehrte. 1734 verteidigte er seine Dissertation »De humanae mentis apatheia« (Über die Abwesenheit von Gefühlen im menschlichen Verstand). Im Folgenden forschte und lehrte Amo an den Universitäten in Halle und Jena.

Während seiner Lehrtätigkeit war Amo auch als Abolitionist aktiv, der sich für die Abschaffung der Versklavung einsetzte. In den späten 1730er Jahren wurde Amos Situation in Deutschland schwieriger, Unterstützer und Freunde starben, rassistische Anfeindungen nahmen zu. Das Wirken der frühen Aufklärung in Deutschland wurde durch die erstarkenden rassistischen Strömungen unmöglich gemacht.

1752 kehrte Amo nach Axim zu seiner Familie zurück, wie Galandet, ein Schweizer Arzt in niederländischen Diensten, im gleichen Jahr berichtete. Nach dieser letzten dokumentierten Quelle zu Amo verliert sich seine Spur. Während einige vage Quellen ihn als freien Mann beschreiben, der als Goldschmied arbeitet, lebte er  nach anderen Quellen später in einem niederländischen Fort und war dort eventuell interniert.

Ungeachtet dieser Unklarheiten über sein Lebensende ist sein Vermächtnis unbestritten: Er verfolgte als Afrikaner in Europa eine akademische Karriere und vertrat eine kritische Position zu gesellschaftlichen Themen in einer Zeit, in der Versklavungshandel betrieben und durch eine sich zu seinen Lebzeiten verschärfende rassistische Ideologie über die angebliche Minderwertigkeit afrikanischer Menschen gerechtfertigt wurde. Bis heute inspiriert seine Leistung daher zu einer kritischen Positionierung gegen Ungerechtigkeiten in Politik und Gesellschaft.

Nana Yaa Asantewa

Geboren 1845 im heutigen Ghana, verstorben am 17.10.1921 auf den Seychellen

Nana Yaa Asantewa (1845 – 1921) wurde 1845 im heutigen Ghana geboren. Sie war Queen Mother, eine hochrangige politische Autorität in der Asante-Föderation, die sich zu diesem Zeitpunkt über einen Großteil Ghanas und den Osten der Cote d’Ivoire erstreckte.

Asantewa war Kommandeurin im letzten Krieg der Asante gegen die britischen Angreifer. (3) Eine Rede, in der sie die männlichen Asante-Autoritäten dafür kritisierte, gegenüber den Briten zu kapitulieren und damit die Selbstbestimmung der Asante Föderation aufgeben zu wollen, ist bis heute vielzitierter Bestandteil der Asante Erinnerungskultur, die den unbedingten Willen zur Unabhängigkeit betont. Nachdem die Briten hochrangige Asante-Herrscher ins Exil geschickt hatten, forderte sie die verbleibenden Herrscher zum Widerstand auf: »Wenn Ihr Euch wie Feiglinge verhalten und nicht kämpfen wollt, dann könnt ihr Eure Lendenschurze gegen meine Untergewänder tauschen. Wenn Ihr, die Männer Asantes, den Kampf nicht aufnehmt, werden wir es tun.« Damit knüpfte Asantewa an eine lange Widerstandstradition an. Die Asante leisteten den Briten fast ein Jahrhundert lang, von 1805 bis 1900, bewaffneten Widerstand. (4) Ihre Armee konnte erst 1900 nach heftigen Kämpfen und dem Einsatz von neu an die Front verbrachten Maschinengewehren von den Briten zerschlagen werden.

Nana Yaa Asantewas Widerstand ermöglichte es den Asante, trotz militärischer Niederlage einen kulturellen Sieg davonzutragen: Asantewa täuschte die Briten, indem sie eine Replik des von den Briten eingeforderten »Golden Stool«, des Symbols der Asante-Nation, verteidigen und in ihre Hände fallen ließ. So wurde durch eine List der militärische Triumph der Kolonialmacht in eine symbolische Niederlage der Briten und der »Verlust« des Stool in einen kulturellen Sieg der Asante umgedeutet. Der echte Stool blieb an einem geheimen Ort in Asante und war ein wichtiger Impuls für ihre antikoloniale Identifikation.

Rudolf Duala Manga Bell

Geboren 1873 im heutigen Kamerun, hingerichtet am 8.8.1914 in Douala, deutsche »Kolonie Kamerun« (heutiges Kamerun)

Rudolf Duala Manga Bell (1873 – 1914) war Herrscher der Duala im heutigen Kamerun. Als Kind wurde er auf Veranlassung seines Vaters an deutschen Schulen in Kamerun und bei einer Pflegefamilie in Deutschland auf seine Herrschaft über die Duala vorbereitet.

Nach anfänglicher Kooperation mit den deutschen Kolonisatoren im heutigen Kamerun, die er zunächst als Partner ansah, setzte er sich mit Petitionen und der Entsendung von Unterhändlern und Protestnoten nach Berlin gegen deren aggressive Landenteignungspolitik zu Wehr. Er widersprach der von der deutschen Kolonialverwaltung geplanten Neugestaltung der Stadt Douala in eine Neustadt am Flussufer nur für weiße Deutsche und einen Stadtteil für die vertriebene afrikanische Bevölkerung im sumpfigen Hinterland. Dabei berief er sich auf den Vertrag, den die Duala mit den Hamburger Handelshäusern »Woermann« (5) und »Jantzen &Thormählen« 1884 zur Kolonisierung Kameruns geschlossen hatten. Dieser enthielt die Garantie, dass die Duala auf ihrem bewirtschafteten Land bleiben durften. Sein Widerspruch wurde jedoch vom Reichstag abgewiesen. Daraufhin nahm Manga Bell Kontakt mit anderen kamerunischen Autoritäten auf, er schaltete deutsche Zeitungen und Anwälte ein, er verwies auf das den Duala zugewiesene Recht. »Vor allem im Kaiserreich wurde er gehört und verstanden – denn dank seiner in Deutschland genossenen Ausbildung pochte er auf Deutsch.«

Rudolf Duala Manga Bell bewies, wie effektiv der Widerstand von Afrikaner*innen geführt werden konnte, die mit der Sprache, Gesellschaft und Politik der Kolonisatoren vertraut waren. Seine Aktivitäten lassen zudem erahnen, warum das Kolonialregime keinerlei Interesse daran hatte, den Kolonisierten tiefere Einblicke in die europäische Kultur zu gewähren, ging es ihm doch »um absolute Unterwerfung zwecks Ausbeutung der wirtschaftlichen und humanen Ressourcen«. Da die Öffentlichkeit bereits an der deutschen Kolonialpolitik zu zweifeln begann, verurteilte das Bezirksgericht in Duala Manga Bell und seinen Vertrauten Ngoso Din wegen »Hochverrats« zum Tode. Beide wurden erhängt, obwohl die Richter wussten, dass Bell und Din den Verrat nicht begangen hatten. »Die Aufgabe des Gerichts war nicht, Recht zu sprechen, vielmehr war die Durchsetzung des Rechts mit allen Mitteln zu verhindern.« (6)

Rudolf Duala Manga Bell ist in Kamerun bis heute eine wichtige Figur des antikolonialen Gedenkens. Er wird mit der 1929 zu seinem Andenken komponierten Ode »Tet’ekombo« geehrt.

Kwassi Bruce

Geboren am 11.5.1893 in Aného, deutsche Kolonie Togo (heutiges Togo), verstorben am 11.1.1964 in Paris (Frankreich)

Kwassi Bruce (1893 – 1964) kam in Togo als Sohn des Chiefs J. C. Bruce zur Welt. Mit drei Jahren kam er gemeinsam mit seinem Vater nach Berlin. Dieser gehörte zur Truppe der afrikanischen Kontraktarbeiter, die bei der »Ersten Deutschen Kolonialausstellung« afrikanisches Alltagsleben simulieren sollten. Nach dem Ende der Kolonialausstellung besuchte Kwassi Bruce das Gymnasium, das er mit dem »Einjährigen« beendete, ging dann an ein privates Konservatorium und wurde Pianist. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Togo kehrte er wieder nach Deutschland zurück, gründete eine Musikkapelle und unternahm Tourneen ins europäische Ausland.

Mit dem Machtantritt der Nazis verlor Kwassi Bruce seine Stelle als Leiter seiner Kapelle. Er schrieb daraufhin eine Eingabe an die Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt, in der er die Situation in Deutschland zusammenfasste: »Die Juden sollen heraus, und die Neger sollen nach ihrem Heimatkontinent zurück. Gut – wir wollen gehen!« Er schlug der deutschen Regierung vor, in Deutschland lebenden Schwarzen die Reise nach Afrika und das Startkapital für den Aufbau einer neuen Existenz zu finanzieren.

Diese Eingabe erregte beträchtliches Aufsehen in den kolonialen Kreisen des NS-Staates, dessen koloniale Ambitionen mit der rassistischen Innenpolitik in Konflikt lagen: Die Unzufriedenheit der in Deutschland lebenden Afrikaner*innen kam Anhängern der kolonialen Idee äußerst ungelegen, weil sie auf die Mitwirkung der in Deutschland lebenden Afrikaner*innen hofften. Sie stritten mit Anhängern rassistischer Eugenik um den Umgang mit kolonialen »Reichsangehörigen«.

Kwassi Bruce erhielt schließlich eine neue Beschäftigung in der »Deutschen Afrika- Schau«, einer Wanderinszenierung im Stil der rassistischen Kolonialschauen, die vom Auswärtigen Amt, der Deutschen Arbeitsfront und der »Gesellschaft für Eingeborenenkunde « subventioniert wurde. Für diese Kreise erfüllte die »Deutsche Afrika-Schau« eine doppelte Funktion: Einerseits verschaffte sie den erwerbslos gewordenen Schwarzen eine Verdienstmöglichkeit, auch wenn sie wie in einem Wanderlager kontrolliert und ihre sozialen Kontakte zur deutschen Bevölkerung eingeschränkt wurden. Andererseits sollte die Schau bei den »arischen« Zuschauer* innen Interesse an der kolonialen Idee wecken.

Kwassi Bruce war von 1935 bis 1939 einer der leitenden Direktoren der »Deutschen Afrika-Schau«. Nicht immer fügten sich die Mitglieder der Afrika-Schau dem Anspruch, »Wilde« zu mimen. Wiederholt erklärten sie, dass die meisten von ihnen in Deutschland geboren seien oder seit ihrer Kindheit in Deutschland lebten. Die Protagonisten sprachen das Publikum mit »Landsleute, werte Volksgenossen« an (7) und wiesen auf die Ähnlichkeit der »afrikanischen Tänze« etwa mit dem bayrischen Schuhplattler hin. Damit wurde inmitten einer Hochphase nationalsozialistischer Propagandabestrebungen der Mythos vom »afrikanischen Wilden«, der seine deutschen »Kolonialherren« zurückhaben möchte, durch den kreativen Widerstand der Darsteller*innen zerstört. 1940 wurde die »Deutsche Afrika-Schau« daher verboten.

Kwassi Bruce kehrte bereits 1939 nach Togo zurück. Erst 1947 kam er wieder nach Europa, wo er in zweiter Ehe seine frühere deutsche Lebensgefährtin heiratete. 1950 emigrierte er mit seiner Familie nach Paris, wo er 1964 starb.

William Edward Burghardt Du Bois

Geboren am 23.2.1868 in Great Barrington (USA), verstorben am 27.8.1963 in Accra (Ghana)

William Edward Burghardt Du Bois (1868 – 1963) war ein afrikanisch-amerikanischer Soziologe, Bürgerrechtler, Panafrikanist und Autor. Von 1892 bis 1894 studierte er in Heidelberg und Berlin. Meilensteine seines wissenschaftlichen und aktivistischen Wirkens sind bis heute prägend: Er war eine Schlüsselfigur des Panafrikanismus, die gesellschaftswissenschaftliche Disziplin der Soziologie wurde maßgeblich durch sein Wirken geprägt. Die weltberühmte »Chicago School« der Soziologie fußte auf seinem Wirken in Atlanta. Der deutsche Soziologe Max Weber suchte ihn dort auf, weil er von seiner Arbeit beeindruckt war. Die Bedeutung von Du Bois für die Soziologie hat erst in den letzten Jahren breitere Anerkennung gefunden, auch weil es rassistische Beschränkungen im damaligen Wissenschaftssystem gab. (8)

Die von ihm mitgegründete National Association for the Advancement of Coloured People war eine zentrale Organisation der US-Bürgerrechtsbewegung. Du Bois war Ko-Organisator des ersten panafrikanischen Kongresses in Paris 1919. Von diesem und weiteren bis 1945 von Du Bois mitorganisierten Kongressen gingen wichtige Impulse für die Dekolonisierung Afrikas aus. Du Bois, der nach 1945 auch zu einem international anerkannten Gegner der Atombombe avancierte, sah sich in Zeiten einer  zunehmend antikommunistischen und antipazifistischen Agitation in seiner Arbeit eingeschränkt und wurde verstärkt international aktiv.

1961 siedelte er nach Ghana um. Gemeinsam mit seinem Freund Dr. Kwame Nkrumah, dem Unabhängigkeitspräsidenten Ghanas, arbeitete er an der Encyclopedia Africana, dem Lexikon zur Geschichte Afrikas und der afrikanischen Diaspora. Kurz nachdem er die ghanaische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, starb Du Bois am 27.8.1963 – ein Tag vor dem historischen Marsch auf Washington, bei dem 200.000 Menschen gegen die rassistische Diskriminierung Schwarzer Menschen in den USA demonstrierten.

Fasia Jansen

Geboren am 6.6.1929 in Hamburg (Deutschland), verstorben am 29.12.1997 in Oberhausen (Deutschland)

Fasia Jansen (1929 – 1997) kam am 6. Juni 1929 in Hamburg zur Welt. Ihr Vater war der damalige Generalkonsul von Liberia, Momolu Massaquoi (der Großvater von Hans-Jürgen Massaquoi, Autor von »Destined to Witness«, deutsche Ausgabe: »Neger, Neger, Schornsteinfeger«), ihre Mutter die Arbeitertochter Elli Jansen. Ihr Vater erkannte sie als sein Kind an und wollte sie gerne mitnehmen, als er nach Liberia zurückkehrte, doch ihre Mutter wollte sie nicht gehen lassen. So wuchs Fasia im  Nationalsozialismus auf. Als afrodeutsches uneheliches Kind erlebte sie in dieser Zeit Diskriminierung und Ablehnung als Schwarze Deutsche und als uneheliches Kind, aber auch spontane Solidarität. Nach der Schule wollte sie Tänzerin werden, doch der Rassismus des NS-Regimes ließ dies nicht zu. Stattdessen musste Fasia als 14-jährige in der Küche einer Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme in Hamburg arbeiten. Was sie dort miterlebte, begleitete sie ihr ganzes Leben.

Nach dem Ende des Krieges begann Fasia Jansen eine Laufbahn als Sängerin. In der Friedensbewegung wurde sie bald bekannt und trat gemeinsam mit den Liedermachern Hannes Wader, Dieter Süverkrüp und Franz Josef Degenhardt auf. Aus der damals entstehenden Widerstandsbewegung gegen die Wiederbewaffnung und gegen den Atomkrieg war Fasia Jansen als Protestsängerin nicht mehr wegzudenken. Zeit ihres Lebens unterstützte sie die Gewerkschaftsbewegung und setzte sich für Frauenrechte ein, später protestierte sie an der Seite von Joan Baez und Angela Davis gegen den Vietnam-Krieg. Ende der 1980er Jahre verlagerte sie den Schwerpunkt ihres künstlerischen Wirkens auf die Arbeit mit Kindern von geflüchteten Menschen und auf Frauenfriedensmärsche.

Fasia Jansen hatte sich während der Arbeit im Konzentrationslager ein schweres Herzleiden zugezogen. Am 29.12.1997 starb Fasia Jansen an diesem Herzleiden in Oberhausen.

Ihr musikalisches und aktivistisches Wirken war von der Fähigkeit geprägt, aus ihrer eigenen Erfahrung der Entrechtung und ihrem Erleben der Gewalt des NSRegimes die Inspiration, Kraft und Kreativität zu ziehen, um Menschen in politischen Kämpfen zu unterstützen und zu ermutigen. Ihr musikalisches Werk birgt tiefe Einsichten in das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Unterdrückungsformen, wie es durch ihr Cover des berühmten Jazz Stückes »Strange Fruit« oder auch den programmatischen Song »Freedom – Freiheit – Liberté« zum Ausdruck kommt.

Fasia Jansen erhielt das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und die Ehrennadel der Stadt Oberhausen. Nach ihr ist eine Gesamtschule in Oberhausen benannt. Die Fasia Jansen Stiftung kümmert sich seit 1998 um ihren Nachlass. (9)

Samuel Maharero

Geboren 1856 im heutigen Namibia, verstorben am 14.3.1923 in »Britisch- Betschuanaland« (heutiges Botswana)

Samuel Maharero (1856 – 1923) war Herrscher der Herero, der nach anfangs guten Beziehungen zur deutschen Kolonialadministration in »Deutsch-Südwestafrika« einen zunächst erfolgreichen Befreiungskrieg begann. Vorausgegangen waren diesem mehrere Vertragsbrüche, Angriffe und Landnahmen von deutscher Seite. Erst mit der Stationierung des Generals Lothar von Trotha und deutscher Truppen mit Maschinengewehren gewann die deutsche Kolonialarmee die Überhand über die  Widerstandskämpfer und begann den Völkermord an den Herero und Nama.

Samuel Maharero konnte dem Völkermord durch seine Flucht ins heutige Botswana entkommen. Er starb im Exil und wurde am 26. August 1923 in Okahandja im heutigen Namibia beigesetzt. Seitdem wird am letzten Augustwochenende der Herero-Tag im Gedenken des antikolonialen Widerstands in Okahandja begangen.

Dualla Misipo

Geboren 1901 in der deutschen Kolonie Kamerun (heutiges Kamerun), Todesjahr nicht bekannt

Dualla Misipo kam 1913 als Schüler aus dem unter deutscher Kolonialbesatzung stehenden Kamerun nach Deutschland. In den späten 1920 er Jahren wandte er sich gegen die rassistische »Schwarze Schmach«-Kampagne, die gegen Beziehungen von weißen deutschen Frauen mit Schwarzen Soldaten aus den Kolonien im französisch besetzen Rheinland hetzte.

Während des NS-Regimes verlor Misipo als »Nicht-Arier« zunächst seine Anstellung in Frankfurt. In der Folge wurden Misipo und seine Frau Opfer einer Hasskampagne von Frankfurter NSDAP-Funktionären. Ein allgemeines Verbot für Afrikaner*innen, an deutschen Schulen zu sprechen, listete Misipo explizit mit seinem Namen auf. Auch seine weiße deutsche Frau Luise Misipo fand aufgrund ihrer Ehe mit einem Schwarzen Menschen keine Arbeit mehr. So wurde es unmöglich, ein Auskommen zu sichern. Der  Familie gelang 1937 die Flucht nach Frankreich.

Zwischen 1930 und 1960 (der genaue Zeitraum ist nicht geklärt) verfasste Misipo das deutschsprachige Werk »Der Junge aus Duala«. In dem Text verbinden sich seine Autobiographie und die Nacherzählung kamerunischer Sagen zu einem kaleidoskopischen Werk. Es bietet damit einen ungefilterten Eindruck in die deutsche Kolonialzeit bis hin zur Weimarer Republik aus einer Schwarzen, in Deutschland verorteten Perspektive. In Ausführungen wie der Folgenden zeigt sich Misipo als klarsichtiger Beobachter rassistischer Dynamiken. Das weitgehend vergessene Werk, das Ende 2016 neu aufgelegt werden soll, nimmt Analysen vorweg, wie sie in Deutschland erst in jüngster Vergangenheit im Rahmen rassismuskritischer Diskurse aufgegriffen wurden:

»Es hört sich albern an, dass viele Afrikaner das Wort ›Neger‹ zum ersten Male bei ihrem Aufenthalt in Europa vernehmen, ohne im ersten Augenblick den Sinn ahnen oder deuten zu können. Ich habe festgestellt, dass ›Neger‹ in Europa eine Formel, aber kein menschliches Wesen darstellt. ›Neger‹ ist etwas, dass Europäer zu beargwöhnen, zu verurteilen oder zu verteidigen haben. Es ist etwas, das sie niederhalten oder aufhelfen müssen. ›Neger‹ ist hier ein Objekt der Fürsorge oder eine soziale Last, im günstigsten Falle ein Hanswurst, […] ein Medium, durch welches beliebter Weise der schwarze Schauspieler der europäischen Menschheit vorgestellt wird.« (10)

Maria Mandessi Bell

Geboren im November 1895 in Douala, deutsche Kolonie Kamerun (heutiges Kamerun), verstorben am 20.5.1990 in Dakar (Senegal)

Maria Mandessi Bell (1895 – 1990) wurde als Tochter von David Mandessi Bell, dem Adoptivsohn des Duala-Herrschers Ndumbe Lobe »King« Bell, geboren. Ihr Vater war Mitglied der Gemeinde der Basler Mission in Douala und wollte ihr eine gute Bildung zukommen lassen. So wurde sie für die Schulbildung nach Deutschland geschickt. Nachdem sie sich in Hamburg und Eberswalde aufgehalten hatte, lebte sie ab 1914 kurz in der Schönhauser Straße in Berlin. Dort traf sie Ngoso Din, den Vertrauten und Gesandten ihres Onkels Rudolf Duala Manga Bell, der kurz danach in Berlin verhaftet und in Kamerun hingerichtet wurde. Er war zum Protest gegen die deutsche Landnahme in Douala nach Deutschland gekommen. Bei ihrem Treffen wollte sie wohl für Duala wichtige Informationen zum Stand des Konfliktes erhalten, bevor sie nach Kamerun zurückkehrte.

Die Rolle der Netzwerkerin spielte sie weiterhin geschickt, auch in Zeiten von Krieg und Krise gestaltete sie prägende politische Einflüsse auf das Leben ihrer Kinder: So zog sie 1938 aus Dakar mit ihren fünf Kindern nach Frankreich, und stellte dort sicher, dass ihr Sohn David Leon Mandessi Diop eine Schule besuchen konnte, an der der senegalesische Dichter der Negritude und der Theoretiker und spätere Präsident des Senegal, Leopold Sedhar Senghor, unterrichtete. Ihre Wohnung wurde zum wichtigen panafrikanischen Treffpunkt und zur Geburtsstätte der Zeitschrift »Presence Africaine«. Die Zeitschrift bot mehreren Generationen westafrikanischer Politiker*innen und Künstler*innen ein internationales Sprachrohr und einen wichtigen Raum für Austausch, Analyse und Reflexion. Marias Tochter Christine wurde die Direktorin des gleichnamigen Buchladens sowie der von ihrem Mann herausgegebenen Zeitschrift. Nachdem ihr Sohn David 1960 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, ging Maria Mandesi Bell zurück nach Dakar, wo sie 1990 im Alter von 95 Jahren verstarb. (11)

Hans Jürgen Massaquoi

Geboren am 19.1.1926 in Hamburg (Deutschland), verstorben am 19.1.2013 in Jacksonville (USA)

Hans Jürgen Massaquoi (1926 – 2013) war ein afrodeutscher Journalist und Schriftsteller, der den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg in Hamburg überlebte.
Seine Tante, von der er erst nach ihrem Tod erfuhr, war die Friedensaktivistin Fasia Jansen.

1999 erschien der erste Teil seiner Autobiographie »Destined to Witness«, der im selben Jahr ins Deutsche übersetzt und unter dem Titel »Neger, Neger, Schornsteinfeger « (12) veröffentlicht wurde. In seiner Biographie beschreibt er das Aufwachsen und Leben als Kind einer weißen Mutter und eines Schwarzen Vaters im Hamburg der NS-Zeit.  So beschreibt Massaquoi den kindlichen Wunsch, Mitglied der Hitlerjugend zu werden, ebenso wie die zunehmende rassistische Ausgrenzung und Gefahr für seine Person. Er berichtet auch über seine spätere Beteiligung bei den widerständigen »Swing Kids«, die sich mit einem amerikanisch-englischen Lebensstil gegen die Hitlerjugend  abgrenzten, und das Überleben im Bombenkrieg. Das Buch wurde ein Bestseller und 2006 verfilmt.

Nach dem Krieg ging Massaquoi zunächst nach Liberia, in das  Heimatland seines Vaters. Später wurde er in den USA langjähriger Chefredakteur des »Ebony Magazine «, für das er über die Bürgerrechtsbewegung der USA berichtete und unter anderem Martin Luther King, Malcolm X, Namdi Azikiwe und den befreundeten Muhammed Ali interviewte. Von dieser Zeit handelt der zweite Teil seiner Biographie. Seine Memoiren und Zeitzeugeninterviews bieten einen einzigartigen Einblick in afrodeutsches Leben und Überleben im NS-Regime.

Mahjub bin Adam Mohamed, auch Mohamed Husen

geboren am 22.4.1904 in Daressalam, »Deutsch-Ostafrika« (heutiges Tansania), ermordet am 24.11.1944 im KZ Sachsenhausen (Deutschland)

Mahjub bin Adam Mohamed (1904 – 1944) (13)  war Kindersoldat in deutschen Diensten, Kellner, Sprachdozent und Schauspieler im nationalsozialistischen Berlin, wo er Kolonialnostalgie gegen verschärfte rassistische Diskriminierung auszuspielen versuchte.

Er wurde als Sohn eines sudanesischen sogenannten Askari (afrikanische  Söldnertruppen in deutschen Diensten) in Daressalam geboren. Schon als Zehnjähriger meldete er sich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs zur deutschen Kolonialarmee, der »Schutztruppe«. Nach dem Krieg und der Kolonialherrschaft arbeitete er als Lehrer, Bote und Kellner. Er kam 1929 nachBerlin, um die aus seiner Dienstzeit in der Kolonialarmee noch immer ausstehenden Soldzahlungen einzufordern. Diese wurden ihm verweigert, stattdessen wurde er mit Abschiebung bedroht. Um einer Ausweisung zu entgehen, nahm er 1932 eine Anstellung als Kellner in der »Wildwest-Bar« (später »Kolonialstube« genannt) des »Hauses Vaterland« am Potsdamer Platz in Berlin an. Im selben Jahr heiratete er die Sudetendeutsche Maria Schwandner.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die deutschen Pässe von Mahjub bin Adam Mohamed, der sich auch Mohamed Husen nannte, und seiner Frau  durch Fremdenpässe ersetzt, die sie als staatenlos auswiesen. 1934 spielte er erstmals in einem Film (»Die Reiter von Deutsch-Ostafrika«) die Rolle des »treu ergebenen Askari« und nahm später auch an den »Afrika-Schauen« teil. Ab 1935 unterrichtete er am Seminar für Orientalische Sprachen der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin Beamte in Kiswahili, die für eine spätere »Wiedererlangung« der »deutschen Kolonien« durch das Deutsche Reich gewappnet sein sollten. 1941 war er an der Seite von Hans Albers im Propagandafilm »Carl Peters« wieder als Askari zu sehen. Doch im August desselben Jahres wurde er von der Gestapo wegen eines Verhältnisses mit einer  »Arierin« verhaftet und im September unter dem Vorwurf der sogenannten »Rassenschande« ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Unter Druck musste er seine Ehe scheiden lassen. Nach drei Jahren Haft kam er 1944 im KZ Sachsenhausen ums Leben. Seit 2007 erinnert ein Stolperstein vor seinem Wohnhaus in der  Brunnenstraße 193 an ihn.

Kinjikitile Ngwale

Geboren im 19. Jahrhundert im heutigen Tansania, ermordet am 14.7. oder 4.8. oder 5.8.1905 in »Deutsch-Ostafrika« (heutiges Tansania)

Kinjikitile Ngwale war ein spiritueller Anführer der ostafrikanischen Bevölkerung, die sich im Maji-Maji-Krieg von 1905 bis 1907 gegen die deutsche Kolonialherrschaft im heutigen Tansania zur Wehr setzte. Er begann mit der Verteilung des »Maji« (Kiswahili: Wasser), das als stärkende Medizin eingenommen und mit denen die Waffen getränkt wurden. Das »Maji« verband erstmalig die zuvor vereinzelt agierenden indigenen Gemeinschaften in der Kolonie »Deutsch-Ostafrika« zu einem gemeinsamen Befreiungskampf.

Diese gemeinsame Widerstandsbewegung gilt heute als einer der Grundsteine des späteren Staates Tansania. Im Juli 1905 wurde Kinjikitile von den deutschen Besatzern hingerichtet. In Kilwa Kivinje (Tansania) ist ihm ein Denkmal errichtet worden.

Funmilayo Ransome-Kuti

geboren am 25.11.1900 in Abeokuta, »Protektorat Südnigeria« (heutiges Nigeria), verstorben am 13.4.1978 in Lagos (Nigeria)

Funmilayo Ransome-Kuti (1900 – 1978) war eine nigerianische Politikerin, Lehrerin, Frauenrechtlerin und afrikanische Feministin. Ransome-Kuti setzte sich für die politische Beteiligung von Frauen und für die nigerianische Unabhängigkeit ein.

Sie kritisierte die britische Kolonialregierung, die die weibliche Repräsentation und Frauenführung, das Amt der Iyalode, abgeschafft hatte. Auch männliche indigene Machthaber wurden von ihr kritisiert, weil sie mit der Kolonialmacht kollaboriert hatten. Ransome-Kuti gründete gegen Ende der 1920 er Jahre den »Abeokuta Ladies Club«, der zunächst die kulturelle Bildung von Frauen unterstützte. Später organisierte er die Alphabetisierung von Frauen. In den 1930 er Jahren politisierte der Club sich zunehmend und trat sowohl für die Emanzipation Nigerias von der britischen Kolonialmacht als auch für die Emanzipation von Frauen, deren Rechte von der Kolonialregierung eingeschränkt worden waren, ein. Auch nach der Unabhängigkeit Nigerias 1960 setzte sich die national und international beachtete Frauenrechtlerin in Bildungsprogrammen für die Alphabetisierung von Frauen ein.

Anfang der siebziger Jahre zog sie sich auf das Privatgrundstück ihres Sohnes Fela Kuti zurück, der die Künstlerkommune »Kalakuta Republic« in Lagos gegründet hatte. Fela Kuti war als panafrikanischer Musiker berühmt, der das von ihm geschaffene Musikgenre des Afrobeat zur ausdauernden Kritik der Kolonisierung Afrikas und des nigerianischen Militärregimes Nigerias nutzte. Die Kommune wurde 1977 von 1.000 Soldaten der Militärregierung gewaltsam geräumt. Funmilayo Ransome-Kuti, die sich auf Initiative ihres Sohnes in ihren letzten Lebensjahren auch Funmilayo Anikulapo-Kuti nannte, wurde von einem Soldaten aus dem dritten Stock ihrer Wohnung geworfen und starb an den Spätfolgen ihrer Verletzungen am 13. April 1978. In einer vielbeachteten Prozession ließ ihr Sohn ihren Sarg aus Protest vor den Präsidentenpalast bringen.

In Nachrufen wird sie als »Mutter der Nation« geehrt. Ihr Sohn Fela hat ihr Andenken auf dem Album »Unknown Soldier« verewigt. In Songs wie »Coffin for Head of State« (übersetzt: Sarg für das Staatsoberhaupt) setzte er ihr ein bleibendes Denkmal.

Ruben Um Nyobè

Geboren 1913 in Song Peck, deutsche Kolonie Kamerun (heutiges Kamerun), ermordet am 13.9.1958 in der Bassa-Region in Kamerun

Ruben Um Nyobè (1913 – 1958) wurde in Song Peck geboren, das von 1884 bis 1919 unter deutscher Kolonialherrschaft stand. Um Nyobè gehört zu den wichtigsten Widerstandskämpfern gegen das französische Kolonialregime, das den deutschen Kolonisatoren in Kamerun folgte. Er gilt als einer der großen afrikanischen Visionäre der afrikanischen Unabhängigkeiten und wird in Kamerun als Nationalheld geehrt.

1953 sprach er als erster Kameruner vor der UNO und forderte Kameruns Unabhängigkeit sowie die Wiedervereinigung der beiden Teile des Landes, das nach dem Ende der deutschen Kolonialherrschaft je zur Hälfte der französischen und der britischen Kolonialmacht unterstellt wurde. Als Mitbegründer der ersten nationalen Partei Kameruns  (Union des Populations Camerounaises, UPC) trat Um Nyobè für die Einheit des aus vielen indigenen Gemeinschaften bestehenden Kamerun und gegen die alleinige  Identifikation mit der jeweils eigenen Gemeinschaft ein. 1954 forderte er von Frankreich ein Referendum über die Frage der Wiedervereinigung und über die  Unabhängigkeit seines Landes ein. 1955 wurde seine Partei, die UPC, verboten und er musste untertauchen. Auch im Untergrund war er politisch aktiv und führte den bewaffneten Widerstand gegen das repressive Kolonialregime an, der von Frankreich brutal niedergeschlagen wurde. 1958 wurde Um Nyobè von französischen Truppen erschossen.

Nzinga von Ndongo und Matamba

Geboren 1583 in Ndongo (heutiges Angola), verstorben am 17.12.1663 in Matamba (heutiges Angola)

Nzinga (auch: Njinga, Ana de Sousa Nzinga Mbande, 1583 – 1663) war eine Königin im heutigen Angola, die in Ndongo und dem benachbarten Königreich Matamba herrschte. Die portugiesischen Kolonisatoren überfielen 1618 die Hauptstadt des heutigen Angolas. Ab 1621 herrschte Nzinga über Ndongo und später über Matamba und leistete den portugiesischen Invasoren über 40 Jahre erfolgreich Widerstand. Ihr diplomatisches und militärisches Geschick verhalf ihr zu einer Machtfülle, an die bis  heute nicht nur in Angola, sondern auch in der afrikanischen Diaspora Brasiliens erinnert wird.

Ellen und Hans Paasche

Hans Paasche: Geboren am 3.4.1881 in Rostock (Deutschland), ermordet am 21.5. 1920 in der Provinz Posen (heutiges Polen); Ellen Pasche: Geboren 1889 in  Deutschland, verstorben 1918 in Deutschland

Hans Paasche (1881 – 1920) (14) wurde in Rostock als Sohn von Prof. Dr. Hermann Paasche, Reichstagsabgeordneter und zeitweise dessen Vizepräsident, geboren. Er besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium in der heutigen Bundesallee in Berlin, das er allerdings kurz vor dem Abitur verließ. Er selbst schlug eine Marinelaufbahn ein und nahm 1905 / 06 als junger Offizier am Maji-Maji-Krieg gegen die deutschen Kolonisatoren im heutigen Tansania teil. Da er eigenständig Friedensverhandlungen führte und Afrikaner*innen in seiner Station Aufenthalt und Schutz gewährte, wurde Oberleutnant Paasche von seinem Posten als »militärischer Befehlshaber« abberufen. Unter dem Eindruck dieses Krieges, dem über 100.000 afrikanische Menschen zum Opfer fielen, wurde er aktiver Pazifist, Kolonialkritiker und Verfasser lebensreformerischer  Bücher und Pamphlete. Nach der Heirat mit Ellen Witting 1908 wurde er ein Jahr später aus der Marine entlassen. Gemeinsam bereisten sie Ruanda und Burundi und  dokumentierten diese Reise mit Fotos.

Seine 1912 erschienene satirische »Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins Innerste Deutschlands« führte den Leser*innen die »sonderbaren« deutschen Sitten und Bräuche vor Augen und kritisierte das Wachstumsstreben, die Umweltverschmutzung und den Kolonialismus des Deutschen Reiches. Das Buch wurde zum Bestseller  und machte Paasche zu einem populären Vertreter der Friedensbewegung; er begann als Redner aufzutreten. Obwohl er gegen den Krieg war, meldete er sich 1914 freiwillig zur Marine, da er der Propaganda glaubte, das Deutsche Reich sei bedroht. Bereits ein Jahr später organisierte er geheime Treffen unter den Matrosen, um für die  Friedensbewegung zu werben. 1916 wurde er wegen Befehlsverweigerung entlassen und setzte sich weiterhin – auch im Untergrund – für ein Ende des Krieges ein. Ende 1917 wurde er wegen versuchten Landesverrates verhaftet, allerdings später von Matrosen befreit.

Nach Kriegsende veröffentlichte Paasche weiterhin politische Schriften, darunter auch »Meine Mitschuld am Weltkriege« (1919) und »Das verlorene Afrika: Ansichten vom Lebensweg eines Kolonialoffiziers zum Pazifisten und Revolutionär« (1919). Insbesondere mit der letzten Schrift wird Paasche »antikolonial im Sinne einer manifesten Gegnerschaft zum früher praktizierten System« (15) des Kolonialismus. Darüber hinaus setzte er sich für das Frauenwahlrecht ein, unterstützte die Jugendsowie die vegetarische Bewegung und war Mitglied im Bund für radikale Ethik. Nach seiner Beteiligung an der Novemberrevolution wurde Hans Paasche 1920 von Angehörigen eines rechtsextremen Freikorps beim Baden erschossen.

Die Haltung von Hans Paasche hat sich durch seine Erfahrungen in Afrika und im 1. Weltkrieg verändert: Er »hat in wenigen Jahren einen Weg von der nationalliberalen, kolonialen Nachwuchshoffnung bis hin zum Kranzträger bei der Beerdigung der Kolonialkritikerin Rosa Luxemburg zurückgelegt.« (16)

Ellen Paasche (1889 – 1918, geb. Witting) war Antimilitaristin und setzte sich für einen anderen Umgang mit Afrika ein, wozu sie während des Ersten Weltkriegs mehrere Texte veröffentlichte. Darüber hinaus trat sie mit Hans Paasche als Rednerin auf. Da sich beide gemeinsam für pazifistische und kolonialkritische Ziele einsetzten, wäre  eine »Ellen- und Hans-Paasche-Straße« sinnvoll.

Lock Priso, auch Kum’a Mbape

Geboren 1846, verstorben 1916

Lock Priso, auch Kum’a Mbape, (1846 – 1916) war Herrscher der Bele Bele in Bonabéri, das heute ein Stadtteil von Douala (Kamerun) ist. Er weigerte sich als einziger der kamerunischen Könige, 1884 einen Vertrag mit den deutschen Kolonisatoren zu unterschreiben, um zu verhindern, dass das Land der Bele Bele zum »deutschen Schutzgebiet« wird. »Als Provokation hissten die Deutschen trotzdem die Reichsflagge « (17) über Bonabéri. Lock Priso wählte den bewaffneten Widerstand, sein Haus und Bonabéri wurden niedergebrannt. So war er 1885 schließlich gezwungen, einen Friedensvertrag mit dem Deutschen Reich zu unterzeichnen. Vorher sicherte sich der Kolonialbeamte Max Buchner das Tangué des Königs, ein hochwertiges Bootsornament, das er selbst in seinem Tagebuch als »Hauptbeute« bezeichnete. (18) 1885 landete das Tangué im Münchner Völkerkunde Museum (heute: Münchner Museum Fünf Kontinente), wo es bis heute ausgestellt wird, obwohl es Rückgabeforderungen der  Nachfahren Prisos gibt, darunter der Schriftsteller, Historiker, Germanist und Politikwissenschaftler Kum’a Ndumbe III, der von 1990 bis 2011 am Berliner Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft lehrte. Der Widerstand von Lock Priso kann heute als »die Geburt des bewaffneten Widerstands gegen den Kolonialismus in Kamerun bezeichnet  werden.« (19)

Zara Schmelen

Geboren 1793 in Steinkopf, Namaqualand (heutiges Südafrika), verstorben 1831 in Tulbagh, »Kapkolonie« (heutiges Südafrika)

Zara Henrichs (1793 – 1831) wurde im nördlichen Südafrika, im Namaqualand, geboren. Sie gehörte zur Bevölkerungsgruppe der Khoikhoi. Die Sprache der Khoikhoi galt damals für Europäer_innen als nicht erlernbar, da sie viele Laute enthält, die es in europäischen Sprachen nicht gibt, insbesondere Klicklaute. Daher wurden und werden die Khoikhoi mit der rassistischen Bezeichnung »Hottentotten« belegt, die sich im holländischen und afrikaanssprachigen Kontext des südlichen Afrika lautmalerisch aus der  Verunglimpfung der Sprache als »Gestotter« entwickelte.

1814 heiratete Zara Henrichs den deutschen Missionar Johann Hinrich Schmelen. Ihr Mann war im Auftrag der Londoner Missionsgesellschaft in Südafrika, seine Ausbildung zum Missionar machte er jedoch am Jänickeschen Missionsinstitut in Berlin. Gemeinsam mit ihrem Mann und einer Gruppe von Khoikhoi gründete Zara Schmelen die Siedlung Bethanien im heutigen Namibia – dieselbe Community, die Adolf Lüderitz zwei Generationen später um ihr Land betrogen hatte. Ebenfalls gemeinsam mit ihrem Mann übersetzte sie Teile des Neuen Testaments in die im Süden Namibias gebräuchliche Nama-Sprache, einen Khoikhoi-Dialekt, wobei sie für die Hauptarbeit  verantwortlich war.

Damit war die Grundlage für die Verschriftlichung und systematische Erfassung dieser Sprache gelegt. Diese Leistung hat ihrem Mann, Johann Hinrich Schmelen, zu großem Ansehen verholfen. Der zentrale Beitrag seiner Frau, in deren Lebzeiten alle wesentlichen Veröffentlichungen Johann Hinrich Schmelens fallen, wird dabei meist verschwiegen.20 Im August 2013 wurde ihr ein Gedenkstein als Ehrung für diese Leistung in Komaggas (Südafrika) gesetzt. (21)

Hendrik Witbooi, auch !Nanseb|Gabemab

Geboren 1825 in Pella, »Kapkolonie« (heutiges Südafrika), verstorben am 29.12.1905 in Fahlgras, »Deutsch-Südwestafrika« (heutiges Namibia)

Hendrik Witbooi, auch !Nanseb|Gabemab, (1825 – 1905) war ein Kaptein, Herrscher der Nama/ Namaqua. Er spielte eine zentrale Rolle im Widerstand gegen deutsche Kolonialaggression. Nach der christlichen Taufe seines Großvaters 1868 lebte die gesamte Familie im christlichen Glauben. Auch Witbooi beschäftigte sich viel mit dem christlichen Glauben und konnte mehrere europäische Sprachen sprechen. Bereits 1884 versuchte Witbooi in den Norden vorzudringen und führte dabei viele Jahre einen Krieg gegen die Herero. Nachdem Witbooi 1888 zum neuen Kaptein, einer zentralen Autorität der Nama/Namaqua ernannt wurde, wollten die deutschen Kolonisatoren in den Jahren danach seine Macht begrenzen. Sie griffen ihn 1893 an und erzwangen die Unterzeichnung eines Schutzvertrages 1894, der auch die Verpflichtung zur  militärischen Unterstützung der »Schutztruppe« beinhaltete. Nachdem die Herero 1904 gegen die Deutschen Widerstand leisteten, brach Witbooi den »Schutzvertrag« auf  und erhob sich ab Oktober 1904 mit den Nama gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Witbooi erkannte, dass es den unterschiedlichen afrikanischen Gemeinschaften auf dem Gebiet des heutigen Namibia nur vereint gelingen würde, ihre Freiheit und Selbstbestimmung zu verteidigen. 1905 starb Hendrik Witbooi an Verletzungen, die er sich in Gefechten zugezogen hatte. Der Aufstand der Herero und Nama dauerte bis 1908 und endete im ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts, bei dem die deutschen Kolonialtruppen bis zu 85.000 Herero und 10.000 Nama ermordeten.

Für seinen Widerstand wird Hendrik Witbooi seit der Unabhängigkeit 1990 als Nationalheld in Namibia gefeiert. Seine Tagebücher sind Teil der Liste des  Weltdokumentenerbes.

Yìhétuán-Bewegung

Stattgefunden zwischen 1898 und 1901

Die Yìhétuán (»Verbände für Gerechtigkeit und Harmonie«) war eine chinesische Widerstandsbewegung gegen den westlichen und japanischen Imperialismus. Die häufig für sie verwandte Bezeichnung »Boxer« ist eine abwertende Verallgemeinerung des Namens und bezieht sich auf eine der ersten Kampfgruppen der antikolonialen  Widerstandsbewegung, die sich selbst »in Rechtschaffenheit vereinigte Faustkämpfer« (Yíhéquán) nannte. In China hat sich die später von allen Teilen der Bewegung  angenommene Umbenennung in Yìhétuán durchgesetzt. Die Bewegung bestand neben den männlichen auch aus weiblichen Verbänden, den Hong Deng Zhao (»Roten Laternen«), die von Huang Lien Sheng Mu geführt wurden.

Im Sommer 1900 führten die Angriffe der Yìhétuán auf westliche Missionar_innen und Diplomaten zu einem Krieg zwischen China und den »Vereinigten acht Staaten«, einem Militärbündnis zur Niederschlagung des chinesischen Widerstandes, dem das Deutsche Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland und den USA angehörten. Das Oberkommando erhielt der deutsche Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee. Die europäischen Mächte legitimierten ihre Intervention mit der Notwendigkeit, die Sicherheit europäischer Gesandter wiederherzustellen, die vermeintliche Überlegenheit der westlichen Kultur zu demonstrieren und eine Anerkennung »westlicher Werte« zumindest im Umgang mit Abgesandten des Westens zu erzwingen. Die Berufung auf Werte und Umgangsformen stand jedoch im  Gegensatz zur Praxis der imperialen Truppen. So wurde Peking nach der Einnahme am 15. August 1900 drei Tage lang geplündert, Beutekunst wurde zuletzt auch nach Berlin verbracht. Die Yìhétuán werden bis heute als eine Bewegung erinnert, die gegen diese europäische Doppelmoral aufbegehrte.

01. Siehe die Ausführungen unter »Welche Städte haben bereits umbenannt?« zu den kolonialen Straßen in Berlin, S. 14 – 47.
02. Ayim, May / Oguntoye, Katharina / Schultz, Dagmar (Hrsg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte, Berlin 1986, S. 17 – 18.
03. Boahen, A. Adu: Yaa Asantewaa and the Asante-British War of 1900-1, Accra und Oxford 2003.
04. Edgerton, Robert B.: The Fall of the Asante Empire. The Hundred-Year War For Africa’S Gold Coast, New York 2010.
05. Siehe die Ausführungen zu Adolph Woermann auf Seite 20 und 21.
06. Alle Zitate aus Bommarius, Christian: Der gute Deutsche. Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914, Berlin 2015, S. 7 – 12.
07. Forgey, Elisa: Die große Negertrommel der kolonialen Werbung. Die Deutsche Afrika-Schau 1935 – 1943, in: Werkstatt Geschichte, Heft 9, 3. Jahrgang, Hamburg 1994, S. 25 – 33.
08. Go, Julian: The Case for Scholarly Reparations. Race, the history of sociology, and the marginalized man – lessons from Aldon Morris’ book ›The Scholar Denied‹, in: Berkeley Journal of Sociology, Berkeley 11. Januar 2016.
09. Achenbach, Marina: Fasia. Geliebte Rebellin, Oberhausen 2004. Eine umfassende Dokumentation findet sich auch unter www.fasia.de.
10. Misipo, Douala: Der Junge aus Duala: Ein Regierungsschüler erzählt. Mit einem Vorwort von Philipp Khabo Koepsell, Münster (voraussichtlich 2016).
11. Aitken, Robbie / Rosenhaft, Eve: Black Germany: The Making and Unmaking of a Diaspora Community, 1884 – 1960, Cambridge 2013, S. 186 – 193.
12. Massaquoi, Hans Jürgen: Neger, Neger, Schornsteinfeger: Meine Kindheit in Deutschland. Zürich 1999.
13. Bechhaus-Gerst, Marianne: Treu bis in den Tod. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen – eine Lebensgeschichte, Berlin 2007.
14. Lange, Werner: Hans Paasches Forschungsreise ins innerste Deutschland. Eine Biographie, Bremen 1995.
15. Brum, Detlev: »Ich verschwieg die Wahrheit« – Hans Paasche als Kolonialredner (1907 – 1912), Freiburg 2009, S. 24. Veröffentlicht unter: www.freiburg-postkolonial.de/pdf/hans-paasche.pdf
16. Ebenda, S. 25.
17. Pfaff, Isabel: Bayerns Beute, in: Sadrozinski, Jörg (Hrsg.): Die besten Reportagen, Portraits und Interviews aus der deutschen Journalistenschule, München 2013, S. 46.
18. Buchner, Max: Aurora Colonialis. Bruchstücke eines Tagebuches aus dem ersten Beginn unserer Kolonialpolitik, 1884 – 1885, München 1914.
19. Prince Kum’a Ndumbe III: Feierliche Erklärung, 22. Dezember 1884 – 22. Dezember 2009. Vor 125 Jahren haben Kameruner Nein zum europäischen Kolonialismus gesagt, Bonaberi 2009, veröffentlicht auf www.africavenir.org.
20. Vgl. dazu ausführlich: Ursula Trüper: The Invisible Woman. Zara Schmelen, African Mission Assistant at the Cape and in Namaland, Basel 2006, sowie dies.: Missionare als Sprachpioniere. Zara und Johann Hinrich Schmelen, in: Namibia –
Deutschland. Eine geteilte Geschichte. Begleitmaterial zur Ausstellung. Hg. vom Deutschen Historischen Museum 2004.
21. Kleinschmidt, Horst: Celebrating a little known woman, 2013, veröffentlicht unter www.khoisan.org/pics/ZaraMemorial.pdf.

Text: Joshua Kwesi Aikins