Globale Gerechtigkeit: Warum Städte die Perspektiven des ländlichen Raums berücksichtigen sollten
Interview mit Tahera Ameer – Amadeu-Antonio-Stiftung, Panelistin auf der 24/7 BER-Konferenz am 20. September 2024 zum Thema „Machtkritik und Ko-Produktion als Grundlage der Transformation der Stadt„
BER: Tahera Ameer, Du bringst viel Erfahrung in der politischen Bildungsarbeit aus ländlichen Räumen mit, wir freuen uns, Dich bei der 24/7 BER-Konferenz begrüßen zu dürfen! Was ist deine Botschaft an die 24/7 BER-Konferenz in Berlin?
Tahera Ameer: Mein Engagement ist vor allem von den Herausforderungen ländlicher Räume geprägt. Mir ist wichtig, dass sich die Diskussionen zu globaler Gerechtigkeit in den Städten nicht gegenüber dem, was Menschen im ländlichen Raum erleben, verselbständigen.
BER: Welche Punkte sind aus Deiner Sicht wichtig, um eine Transformation für eine global gerechte Stadt anzuregen?
Tahera Ameer: Ohne die Expertise von Immigrat*innen, die hier leben, können wir die Vision globaler Gerechtigkeit nicht umsetzen. Sprecher*innen müssen ihre Positionen aus einer diskriminierungskritischen Perspektive reflektieren. Globale Gerechtigkeit bedeutet, die Beteiligung marginalisierter Perspektiven und Expertisen einzufordern.
BER: Die Konferenz legt einen Schwerpunkt auf die Vernetzung von Menschen, die sich in der Stadtpolitik, Entwicklungspolitik, der sozial-ökologischen Transformation und Anti-Rassismus- Arbeit engagieren. Welche Impulse erhoffst du dir davon?
Tahera Ameer: Viele von uns zivilgesellschaftlichen Akteur*innen arbeiten in ihrem jeweiligen Themenbereich und kommen oftmals kaum in Berührung miteinander, obwohl die Themen sich ständig treffen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mit unseren jeweiligen Expertisen und Schwerpunkten befruchten, ergänzen, Perspektiven teilen und uns vielleicht auch streiten. Wenn wir globale Gerechtigkeit anstreben, sollten wir auch im Kleinen ganzheitlich denken.
Jetzt für die Konferenz anmelden!
Tahera Ameer ist Vorständin bei der Amadeu Antonio Stiftung und beschäftigt sich seit 2005 mit den Themen Antisemitismus und Rassismus. Sie engagiert sich ehrenamtlich in Stiftungen und Vereinen für Erinnerungskultur, kulturelle Bildung und migrantischen Feminismus.