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BER-Pressemitteilung: Politische Bildung ist keine Ideologie!

Entwürfe für die künftigen Rahmenlehrpläne in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern an Berliner Schulen werden den gesellschaftlichen Anforderungen nicht gerecht und müssen dringend korrigiert werden

Berlin, 10. September 2024

Der BER als Landesverband entwicklungspolitischer Organisationen fordert, dass Bildung für Menschenrechte und zu globalen Herausforderungen sowie Demokratie und Solidarität mehr Bedeutung an den Berliner Schulen erhalten. Die Entwürfe der neuen Lehrpläne für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer in der gymnasialen Oberstufe bilden dies nicht angemessen ab. Um diesem Auftrag in Schule gerecht zu werden, müssen zudem mehr Fördermittel für außerschulische Bildungsträger zur Verfügung gestellt werden. Die politische Bildung muss in ihrer Unabhängigkeit und Werteorientierung gestärkt werden.

„Was Kinder und Jugendliche in der Schule lernen wird entscheidend dafür sein, ob sich unsere Gesellschaft zukunftsfähig und im Sinne des Grundgesetzes entwickelt. Demokratie, Menschenrechte und globale Solidarität sind die zentralen Themen der Zukunft und müssen in der schulischen Bildung, wie es im Schulgesetz vorgesehen ist, angemessen verankert werden. Die Entwürfe für die Rahmenlehrpläne in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern werden dieser Herausforderung als Referenzdokument nicht gerecht,“ sagt Sabine Seiffert, BER.

Eine Arbeitsgruppe des BER aus 10 entwicklungspolitischen NGOs der politischen globalen Bildung hat zahlreiche Anmerkungen zu den Entwürfen der Rahmenlehrpläne in den Fächern Geschichte, Geografie, Philosophie und Politische Bildung an die Kommissionen zur Erstellung der Rahmenlehrpläne eingereicht.

„Es wird jetzt auch darauf ankommen, wie die zivilgesellschaftlichen Eingaben berücksichtigt werden“, sagt Sylvia Werther, Geschäftsführerin des BER. „Denn: Politische Bildung ist keine Ideologie, wie manche dies heutzutage abwerten, sondern die Grundlage einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft, mit der Schüler*innen menschenfeindliche Ideen erkennen und ihnen entgegentreten können.“ Dafür müssen mehr Mittel für außerschulische Bildungsarbeit an Schulen bereitgestellt und außerdem gewährleistet werden, dass sie unabhängig von staatlichen Stellen erfolgen kann. „Wir fordern das Subsidiaritätsprinzip in Berlin als wichtigen Pfeiler von Demokratie ein, in der die Eigenverantwortung der Träger als gemeinnützige Vereine an erster Stelle steht. Eine Stabsstelle zur Überprüfung unter der politischen Leitung einer Bildungsverwaltung geht in jedem Fall in die falsche Richtung,“ so Sylvia Werther.

Kontakt: info@eineweltstadt.berlin, Sylvia Werther: 01575 818 5784

Weitere Informationen unter: https://eineweltstadt.berlin/themen/globales-lernen/rahmenlehrplaene-an-berliner-schulen/

Der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag (BER) ist ein Netzwerk von mehr als 110 entwicklungspolitischen Gruppen und das Sprachrohr für Menschen, die sich in Berlin für globale Gerechtigkeit einsetzen. Der BER bietet eine Plattform zum Austausch und zur Qualifizierung der entwicklungspolitischen Arbeit. Er setzt sich gegenüber der Berliner Landespolitik für ein zukunftsfähiges Berlin in einer globalisierten Welt und für eine starke Zivilgesellschaft ein. www.eineweltstadt.berlin