Es gibt schon Beispiele, wie man anders wirtschaften kann. Auch in Berlin.

Transition Tours von FairBindung e.V.

Station 1 | Die Regenbogenfabrik

Die Regenbogenfabrik geht auf die Initiative von 60 Menschen zurück, die 1981 mit viel Unterstützung aus der Bevölkerung das alte Fabrikgebäude und ein angrenzendes Wohngebäude besetzten, um es vor dem Abriss zu bewahren.

Mit viel Eigeninitiative und Engagement entstanden hier in kürzester Zeit unter anderem ein Café, eine Fahrrad- und eine Holzselbsthilfewerkstatt, viele offene Kinder- und Jugendangebote und später ein Hostel und eine Kantine. Die beiden letzteren finanzieren das Projekt – allerdings wird in der Regenbogenfabrik solidarisch gewirtschaftet. Das heißt in der Regenbogenfabrik vor allem, dass der gemeinsam erwirtschaftete Gewinn verteilt und innerhalb des Projekts vergesellschaftet wird. So finanzieren Bereiche, die mehr Geld einbringen, solche, die von der Sache her kaum Gewinn abwerfen – z.B. die Kinderbetreuung oder Angebote für einkommensschwache Menschen.

Station 2 | Kompostierbare Windeln | Dycle

Rund 4.500 Windeln verbraucht ein Baby, bevor es „trocken“ ist. Jährlich fallen allein in Deutschland 500.000 Tonnen gebrauchter Windeln an – ein riesiger Berg dreckiger Windeln, die mit dem Hausmüll verbrannt werden.

Ein Berliner Startup hat ein Windel-Sammelsystem entwickelt, das aus vollständig kompostierbaren Windeleinlagen besteht, die in einer Überhose getragen werden können. Die gebrauchten Einlagen werden gesammelt und zu Humus kompostiert.

Station 3 | Quartiermeister

„Sozialbier“ nennt die Berliner Presse das Projekt von Sebastian Jacob, der vor fast zehn Jahren die Idee zu „Quartiermeister“ hatte. Im Kern geht es darum, beim Biertrinken etwas Soziales zu tun. Das Ziel: Eine gerechte Wirtschaft, die für den Menschen da ist – ein Social Business sollte es sein.

Dazu suchte sich Jacob Brauereien, die bereit waren, seine Idee mitzutragen. Inzwischen wird Quartiermeister neben Berlin, Leipzig, Dresden und München auch in einigen kleineren Städten in Ostdeutschland vertrieben. Und immer noch gehen von jedem Liter zehn Cent in einen Fördertopf, aus dem soziale Projekte finanziert werden. Quartiermeister arbeitet unabhängig und transparent, jede*r kann online einsehen, was erwirtschaftet und was wofür ausgegeben wurde.

Auch die Entscheidungen darüber, welche Projekte gefördert werden, findet gemeinschaftlich statt – in Berlin zum Beispiel über Onlineabstimmungen.

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