Die Bedeutung der Restitution für die Dekolonisierung in Kamerun und Deutschland
Veranstalter
Veranstaltungsbeschreibung
Über 40 000 Kunstwerke und Artefakte aus Kamerun lagern in deutschen Museen, stellte in diesem Jahr eine Forschungsgruppe aus Kamerun und Deutschland fest. Dieses Ergebnis soll Ausgangspunkt sein, um mit
Veranstaltungsbeschreibung
Über 40 000 Kunstwerke und Artefakte aus Kamerun lagern in deutschen Museen, stellte in diesem Jahr eine Forschungsgruppe aus Kamerun und Deutschland fest. Dieses Ergebnis soll Ausgangspunkt sein, um mit Ihnen/Euch am Beispiel des Verhältnisses von Kamerun und Deutschland über die Bedeutung der Restitution für die Dekolonosierung zu diskutieren.
Die Veranstaltung wird hybrid stattfinden und ist kostenlos. Anmeldung/Inscription: info@lav-berlin.de Bitte geben Sie an, ob Sie vor Ort oder Online per Zoom-Konferenz teilnehmen möchten und ob Sie eine Deutsch/Französisch-Simultanübersetzung benötigen.
Programm
10:00 Uhr Begrüßung durch Vertreter von LAV e.V.
10:15 Die Bedeutung der Restitution für die Dekolonisierung in Deutschland und Kamerun — Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Mikaél Assilkinga
Wie groß ist der Bestand von Objekten aus Kamerun in deutschen Museen? Wie gelangten sie nach Deutschland? Was waren die wesentlichen Aneignungsformen? Welche Bedeutungen haben die beinahe unsichtbaren Bestände für die deutschen Museen, in denen sie lagern? Welche Zukunft haben die Objekte in deutschen Museen? Welche Zukunft könnten sie in kamerunischen Museen haben?
Mikaél Assilkinga (TU Berlin) ist Mitautor des „Atlas der Abwesenheit – Kameruns Kulturerbe in Deutschland“, erschienen 2023
11:00 Der aktuelle Stand der Restitutionsdebatte in Kamerun — Dr. Maryse Nsangou Njikam, Kulturattachée der kamerunischen Botschaft in Deutschland (angefragt)
Welche Bedeutungen und Folgen hat das Fehlen dieser Objekte für Kamerun und seine Bevölkerung? Welche Museen gibt es bereits im Herkunftsland, in Kamerun? Gibt es vor Ort Kapazitäten, die ganzen Objekte aufzunehmen? Welche kritischen Perspektiven können durch die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte und dessen Nachwirkungen im postkolonialen Prozess in Afrika am Beispiel von Kamerun gewonnen werden? Wie kann dadurch die Dekolonialisierung unterstützt und die Zivilgesellschaft gestärkt werden? Wie kann die geschichtliche Aufarbeitung in Kamerun selbst von Deutschland aus unterstützt werden? Welche Rolle kann die afrikanische Diaspora bei diesen Herausforderungen spielen?
11:45 Die Zukunft der Museen in Deutschland während und nach der Restitution — Dr. Julia von Sigsfeld, Koordinatorin für Restitutionen, Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Welche Rolle können Museen in Deutschland bei der Dekolonisierung spielen? Wie sollte dabei eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe bei der Aufarbeitung des Kolonialismus in dekolonialer Absicht mit Museen, Universitäten und Forscher*innen in Kamerun und anderen afrikanischen Ländern aussehen? Wie kann dadurch die Aufarbeitung in Kamerun selbst unterstützt werden?
12:25 Die Folgen des Kolonialismus und die Bedeutung der Restitution am Beispiel der Mabi in Kamerun — Sylvain Mboum, Journalist, Schriftsteller, Autor: von „Mabi von Kribi: Von Genozid zu Ethnozid“
13:00 -13:40 Mittagspause mit afrikanischem Büffet
13.40 Die Folgen des Kolonialismus und die Bedeutung der Restitution am Beispiel der Bankon in Kamerun — Thomas Eyoum Ndando, Zentralafrikanische Universität Duala, Kamerun
14:40-16.00 Podiums- und anschließend geöffnete Publikumsdiskussion mit Prof. Dr. Lars-Christian Koch, Direktor für die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum, einigen der Referent*innen und weiteren Expert*innen
1. Welche Bedeutung hat die Restitution für das entwicklungspolitische Ziel, zu einem partnerschaftlichen Verhältnis bei der Aufarbeitung des Kolonialismus und in der kulturellen und Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Ländern zu kommen? Wie groß ist der Bestand und wo befinden sich die Objekte in Deutschland? Welche Rahmenbedingungen müssen vorliegen für eine Rückgabe?
2. Welche Forderungen können in dem Zusammenhang an die deutsche Politik gestellt werden? Wie kann erreicht werden, dass die weitgehend vergessene Geschichte des Kolonialismus und deren Opfer und die bis heute andauernden Nachwirkungen des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur verankert und daraus Konsequenzen gezogen werden?
3. Welche kritischen Perspektiven können durch die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte und dessen Nachwirkungen im postkolonialen Prozess in Afrika am Beispiel von Kamerun gewonnen werden und wie kann dadurch die Dekolonialisierung unterstützt und die Zivilgesellschaft gestärkt werden?
4. Wie kann die geschichtliche Aufarbeitung in Kamerun selbst unterstützt werden? Welche Rolle kann die afrikanische Diaspora bei diesen Herausforderungen spielen? Welche Museen und Konzepte zum Umgang mit den zurückzugebenden Kunstwerken und Objekten gibt es bereits im Herkunftsland, in Kamerun? Gibt es die Kapazitäten, die ganzen Objekte aufzunehmen?
Die Podiumsdiskussion wird Fragen: Welche Forderungen können in dem Zusammenhang an die deutsche Politik gestellt werden? Wie kann erreicht werden, dass die weitgehend vergessene Geschichte des Kolonialismus und deren Opfer und die bis heute andauernden Nachwirkungen in der deutschen Erinnerungskultur verankert und daraus Konsequenzen gezogen werden? Wie kann die geschichtliche Aufarbeitung in Kamerun selbst unterstützt werden? Welche Rolle kann die afrikanische Diaspora bei diesen Herausforderungen spielen?
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Zeit
11.11.2023 10:00 - 16:00(GMT+01:00)
Ort
Kurt-Schumacher-Haus,Müllerstraße 163, 13353 Berlin-Wedding
Müllerstraße 163, 13353 Berlin-Wedding