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Hand auf, Mund zu? Katar, Menschenrechte und der FC Bayern

18Jan18:3020:00Hand auf, Mund zu? Katar, Menschenrechte und der FC BayernAm Vortag des Auswärtsspiels des FC Bayern München in Berlin berichten zwei nepalesische Arbeiter aus erster Hand von der Situation auf den Baustellen in Katar und werden für Fragen aller Art zur Verfügung stehen.18:30 - 20:00(GMT+00:00) VeranstalterGesellschaftsspiele e.V.ThemenSonstiges,WirtschaftFormatInformations-, Podiums- oder Diskussionsveranstaltung

Veranstaltungsbeschreibung

Seit 2011 absolviert der FC Bayern München sein alljährliches Wintertrainingslager in Katar. Seit 2016 verfügt der Verein durch Sponsorenpartnerschaften mit dem Hamad International Airport und Qatar Airways über direkte Verflechtungen mit dem katarischen Staat.

Das Land steht seit Jahren wegen der Ausbeutung von Gastarbeiter*innen und zahlreicher Menschenrechtsverletzungen in der öffentlichen Kritik. Tausende Arbeiter*innen verloren in den letzten Jahren durch die widrigen Arbeitsbedingungen ihr Leben. Im ersten Halbjahr 2019 kamen allein aus Nepal 111 Gastarbeiter*innen auf katarischem Boden zu Tode.

Zwei Mitglieder des vor Ort in Katar selbstorganisierten Netzwerks nepalesischer Arbeiter*innen, Shramik Sanjal (shramiksanjal.org), haben die Einladung angenommen, nach Deutschland zu reisen und über die Situation der Menschen- und Arbeitsrechte in Katar zu sprechen.

Am 18. Januar werden die beiden Gäste am Vortag des Auswärtsspiels der Münchner in Berlin aus erster Hand von der Situation vor Ort berichten und für Fragen aller Art zur Verfügung stehen.

Es diskutieren:

⚽ Zwei Mitglieder des vor Ort in Katar selbstorganisierten nepalesischen Arbeiter-Netzwerks, Shramik Sanjal.

⚽ Sandra Schwedler, Aufsichtsratschefin beim Fußballzweitligisten FC St. Pauli.

⚽ Nicole Selmer, stellvertretende Chefredakteurin des Fußballmagazins Ballesterer und Teil des Podcasts „FRÜF – Frauen reden über Fußball“.

⚽ Gerhard Citrich, Leiter der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz der IG BAU und Arbeitsinspektor in Katar. (angefragt)

⚽ Ein*e Vertreter*in des FC Bayern München (angefragt).

Zur Situation in Katar:

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch kritisieren regelmäßig, dass grundlegende Menschenrechte nicht eingehalten werden. Nicht selten sehen sich die großteils aus Südostasien und Afrika stammenden Arbeiter*innen sklavenähnlichen Bedingungen ausgesetzt.

Auch in der Fangemeinde des FC Bayern sorgt die Kooperation des Clubs mit dem Emirat für Missstimmung (siehe Foto von Fanaktion in der Südkurve).

Auf Kritik an der Partnerschaft mit Katar ist von Seiten der Vorstände und des Präsidiums des FC Bayern immer wieder von einer „verbesserten Situation der Arbeiter- und Menschenrechte“ in Katar zu hören, dass man im Dialog sei und nur ein Dialog etwas zum Positiven verändern könne.

Bis heute ist – trotz mehrmaliger Versprechen des katarischen Regimes – das für Arbeitnehmer einer Leibeigenschaft gleichende Kafala-System immer noch nicht abgeschafft, sodass die andauernden Bekundungen der „verbesserten Situation“ in der Südkurve mit „und wieder fliegen mit Kafala Airways die Menschenrechte davon“ kommentiert wurden.

Die Veranstaltung soll die Möglichkeit bieten, aus erster Hand über die Situation in Katar zu informieren. Wir wollen darüber sprechen, welche Verantwortung Fußballverbände und Fußballvereine, wie der FC Bayern München tragen und was man als einzelner Fan unternehmen kann. Ein Vertreter des FC Bayern ist für die Diskussion angefragt.

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Zeit

18.01.2020 18:30 - 20:00(GMT+00:00)

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Kontaktname

Rico Noack

Kontakt E-Mail

kontakt@gesellschaftsspiele.berlin