NARUD-Fachtag: "Der Klimawandel und die europäische Verantwortung: Wege zur Energiesicherheit in Afrika"
Veranstalter
Veranstaltungsbeschreibung
Einladung zum NARUD-Fachtag: „Der Klimawandel und die europäische Verantwortung: Wege zur Energiesicherheit in Afrika“ am Samstag, den 23.11.2024 Der Fachtag wird hybrid von 10:00 – 16:00 Uhr im Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstr. 163,
Veranstaltungsbeschreibung
Einladung zum NARUD-Fachtag: „Der Klimawandel und die europäische Verantwortung: Wege zur Energiesicherheit in Afrika“ am Samstag, den 23.11.2024
Der Fachtag wird hybrid von 10:00 – 16:00 Uhr im Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstr. 163, 13353 Berlin-Wedding und online per Videokonferenz stattfinden.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos mit Afrikanischem Büffet.
Es wird eine deutsch-französische Simultanübersetzung geben.
Anmeldung unter: konferenz@narud.org
Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie vor Ort oder online per Zoom-Konferenz teilnehmen möchten und ob Sie eine deutsch-französische Simultanübersetzung benötigen.
Während sich im globalen Norden die Debatte um den Klimawandel vor allem mit der Frage beschäftigt, wie die bestehende Energieerzeugung klimafreundlich umgestellt werden kann, stehen afrikanische Gesellschaften vor einem noch größeren Problem. Viele afrikanische Staaten leiden unter akuter Energiearmut und müssen nicht nur die bestehenden Produktionskapazitäten umstellen, sondern die Energieproduktion massiv ausbauen. Die meisten afrikanischen Staaten sind aber aufgrund der anhaltenden Folgen des Kolonialismus wie globalen Ungleichheiten, schwache und dysfunktionale Institutionen, aber auch durch schlechte Regierungsführung der postkolonialen Eliten kaum dazu in der Lage, den für ihre Bedürfnisse nötigen Infrastrukturaufbau zu leisten und dabei nun auch noch den Klimawandel nachhaltig zu bewältigen. Hier sind die Zivilgesellschaften der afrikanischen Länder gefordert, nötige Transformationsprozesse anzuregen und durchzusetzen. Auch wenn in vielen Staaten enorme Veränderungen stattfinden, wie z.B. in Äthiopien das Projekt der beeindruckenden Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre umgesetzt wurde oder die Allianz der Sahelstaaten (AES-Länder bestehend aus Mali, Burkina Faso und Niger) die Errichtung eines gemeinsamen Atomkraftwerks im westafrikanischen Raum plant, so stehen diese Entwicklungen noch am Anfang.
Die industrialisierten Staaten des globalen Nordens müssen als Hauptverursachende des Klimawandels nicht nur bei sich den Klimawandel nachhaltig bekämpfen, sondern auch den globalen Süden dabei unterstützen. Die Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen gemäß der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen hat zwar bereits enorme Wirkung gezeigt: Sie trägt nicht nur dazu bei Wälder zu erhalten sowie diese nachhaltig zu bewirtschaften, sondern eröffnet ebenso Zugang zu Energie und rettet darüber hinaus unzählige Menschenleben. Nichtsdestotrotz kommen die Industrieländer ihrer Unterstützungspflicht nur zögerlich nach und stellen dem Globalen Süden die zuvor zugesagten 100 Milliarden Dollar teilweise erst mit großem Verzug zur Verfügung. 2022 konnte der Globale Süden beispielsweise auf die Hilfen erst zwei Jahre später zurückgreifen. Damit kamen die Industrieländer ihrer vertraglichen Verpflichtung gemäß des Verursacherprinzips nur unzureichend nach, um die schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.
In diesem Zusammenhang wird der Fachtag einen Überblick über eben diese Folgen des Klimawandels für afrikanische Gesellschaften geben, um dann nachhaltige, klimagerechte Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen und die Rolle des globalen Nordens in solchen Entwicklungen zu diskutieren. Nebenbei wird auch das Vorhaben der Verwendung von Atomenergie für eine Energiesicherheit des Kontinents konstruktiv und kritisch behandelt.
Impulsreferate:
Dr. (MC) Moussa Yrebegnan SORO, Leiter der Fachabteilung Elektro-, Energie- und Wirtschaftsingenieurwesen an der renommierten Hochschule 2iE in Burkina Faso und Mitarbeiter beim Labor für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (LabEREE)
Weitere Referent*innen aus den Politik- und Wissenschaftsgebieten sind auch erwartet und wurden bereits angefragt.
Die zentralen Fragen, die wir mit Ihnen/Euch erörtern möchten, lauten deswegen:
Wie kann hinsichtlich des Klimawandels eine nachhaltige Energiesicherheit in den afrikanischen Ländern erreicht werden? Welche Ressourcen stehen den afrikanischen Ländern zur Verfügung, um eine dauerhafte Energieversorgung gewährleisten zu können? Ist Atomenergie eine rationale Option für einige an Uran reiche Länder des Kontinents? Welche Rolle kann die afrikanische Diaspora in diesen Transformationsprozessen übernehmen?
Welche Lektionen können die anderen afrikanischen Länder von dem beeindruckenden äthiopischen GERD und von dem ambitionierten Projekt der AES-Länder bezüglich des Atomkraftwerks ableiten?
Wie könnte Deutschland (bzw. Europa) mit fairen und nachhaltigen Partnerschaften mit Afrika im Sinne der Agenda 2030 auf diese Prozesse unterstützend reagieren, um damit dem Neokolonialismus zu entkommen? Warum erfüllen die Industrieländer ihre Verantwortung im Rahmen der versprochenen Klimafinanzierung in Höhe von jährlich 100 Milliarden nicht? Welche Veränderungen bedarf es in der Gesellschaft der Industrieländer, um den Klimawandel wirklich entgegenwirken zu können? Ist hinsichtlich der globalen Klimakrise das Konsumverhalten im globalen Norden noch zeitgemäß?
Wir freuen uns besonders über Teilnehmende aus der afrikanischen Diaspora sowie aus afrikanischen Ländern, um auf unserem Fachtag afrikanische Stimmen in einem multiperspektivischen Dialog hörbar zu machen.
Eine detaillierte Information zum Programm wird Rechtzeitig erfolgen.
Mit besten Grüßen,
Euer NARUD-Team
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Zeit
23.11.2024 10:00 - 16:00(GMT+00:00)
Ort
SPD Kurt-Schumacher-Haus
Müllerstr. 163, 13353 Berlin-Wedding
Kontakt E-Mail
konferenz@narud.org