Mai 2025
Widerstand säen: Mit Agrarökologie gegen die Palmölindustrie
Veranstaltungsbeschreibung
Bei den Ölpalmenplantagen Mittelamerikas wächst der Widerstand gegen die Palmölkonzerne. Der Bauernvertreter Yoni Rivas (Honduras) und die indigene Aktivistin Gladis Mocú (Guatemala) beenden ihre zweiwöchige Rundreise in Deutschland mit diesem
Veranstaltungsbeschreibung
Bei den Ölpalmenplantagen Mittelamerikas wächst der Widerstand gegen die Palmölkonzerne. Der Bauernvertreter Yoni Rivas (Honduras) und die indigene Aktivistin Gladis Mocú (Guatemala) beenden ihre zweiwöchige Rundreise in Deutschland mit diesem Austausch über Agrarökologie als Art des Widerstandes gegen die Gewalt der Palmölkonzerne in ihren Ländern. Alle Interessierte für globale Gerechtigkeit aus Berlin sind herzlich willkommen.
Ablauf
18:00 Uhr gibt es Salate, Gegrilltes (auch vegetarisch) und Getränke gegen Spende
19:00 Uhr beginnt der Austausch mit Gladis und Yoni
bis 22:00 Uhr gibt es lateinamerikanische Musik
Kontext
Seit den 2000er Jahren geriet Mittelamerika zunehmend ins Blickfeld der Palmölindustrie. Mittlerweile rangiert Guatemala auf Platz 4 der weltweit größten Exporteure. Guatemala ist nach Malaysia mengenmäßig zum zweitwichtigsten Zulieferer für Deutschland geworden. Die Menge des aus Guatemala nach Deutschland exportierten Palmöls hat sich von 10.000 Tonnen im Jahr 2019 auf über 70.000 Tonnen im Jahr 2022 versiebenfacht.
Auch Honduras gehört trotz seiner kleinen Gesamtfläche zu den wichtigsten Palmölproduzenten weltweit. Aktuell liegt das Land auf Platz sechs der wichtigsten Importländer Deutschlands. Die Anbaufläche von Palmöl ist dabei in Honduras noch größer als in Guatemala.
In beiden Ländern geht die Ausweitung der Palmölindustrie mit massiven Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen, gezielter Verfolgung bis hin zu Ermordungen von Aktivist*innen einher. In Honduras ist die Gewalt gegen Vertreter*innen der Bäuer*innenbewegung 2025 erneut eskaliert. In Guatemala sind vor allem indigene Gemeinden von einer Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen betroffen.
Yoni Rivas ist Sprecher der Plataforma Agraria del Aguán, einem Bündnis von Bauernorganisationen im honduranischen Aguán-Tal. Er setzt sich für die Rechte lokaler Gemeinschaften im langjährigen Landkonflikt mit dem Palmölproduzenten Dinant ein – einem Konflikt, der von gewaltsamen Vertreibungen und Morden an Aktivist*innen geprägt ist. Rivas macht die Landrechtsverletzungen national und international sichtbar – auch mit Blick auf Palmöl-Lieferketten nach Deutschland. Gemeinsam mit der CIR hat er im April 2025 eine Lieferkettenbeschwerde beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (BAFA) eingereicht.
Gladis Mucú ist eine indigene Aktivistin der Maya Q’eqchi‘ aus Guatemala und institutionelle Vermittlerin für unsere Partnerorganisation CONGCOOP. Sie setzt sich für den kollektiven Landbesitz indigener Gemeinschaften ein – ein Recht, das durch den Palmölanbau des Palmölhersteller Industria Chiquibul in Guatemala bedroht ist. Gladis kämpft für ein agrarökologisches System, das traditionelle Anbaumethoden, Ernährungssouveränität und die Rückgewinnung einheimischen Saatguts stärkt. Auch für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit macht sie sich stark.
Sprache: Spanisch mit simultaner Übersetzung
Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Romero-Initiative, Voces de Guatemala und CADEHO
Zeit
28.05.2025 18:00 - 22:00
Kontaktname
Steffi Wassermann
Kontakt E-Mail
steffi.wassermann@fdcl.org