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24/7 – BER-Konferenz

Berlin Global Gerecht – Gemeinsam die Stadt verändern

Freitag, 20. September 2024, 9-18 Uhr im Berlin Global Village

Der BER und seine Mitglieder arbeiten seit Jahren und rund um die Uhr gemeinsam an der Vision der Eine Welt Stadt Berlin, einer global gerechten, antirassistischen und nachhaltigen Stadt. Uns leitet die Frage: Wie verändern wir gemeinsam unsere Stadt? Mit dieser Frage engagieren wir uns für eine Entwicklungspolitik, die gemeinsam mit Akteur*innen in der Stadt, globale Ungerechtigkeiten, die durch Rassismus, Kapitalismus, Patriarchat und Kolonialismus geprägt sind, abbauen möchte.

Wir möchten Sie einladen, mit uns gemeinsam Strategien für eine transformierte Stadt zu diskutieren und sich von guten Beispielen und Bündnissen aus der Praxis inspirieren zu lassen. Unser Anspruch ist es – 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche – globale Gerechtigkeit mitzudenken und Basisdemokratie, Dekolonisierung, faire Ökonomie und Süd-Nord-Partnerschaften in der Stadtgesellschaft zu stärken.

In der Konferenz wollen wir in zwei Fachpanels diskutieren und in unterschiedlichen Workshopformaten Ideen für die Praxis gewinnen, Bündnisse stärken und Wissen teilen.

Das folgende Programm wird fortlaufend aktualisiert.

9:00 – 9:30
Ankommen und Registrierung
9:30 – 9:45
Begrüßung

9:45 – 11:30

Panel 1: Sozial-ökologischen Wandel der Städte global gerecht gestalten

Diskussion mit Prof Dr. Antje Bruns (Universität Trier), Oumarou Mfoviche (Konzeptwerk Neue Ökonomie) und Leona Pröpper (Watch Indonesia!)

Wie kann Berlin zu einer Postwachstumsstadt und internationale Zusammenarbeit global gerecht gestaltet werden – ohne, dass dies zu Lasten des Globalen Südens geht?

Mehr Infos zum Panel 1

Panel 1: Sozial-ökologischen Wandel der Städte global gerecht gestalten (Schwerpunkte: Faire Ökonomien und Partnerschaften)

Metropolen sind Orte mit riesigem Ressourcenverbrauch und gleichzeitig Orte, wo Visionen und Utopien erprobt werden, die sich global verbreiten. In Berlin gibt es eine Vielzahl von gemeinschaftlichen Ökonomiebetrieben als Inseln der alternativen Produktion und des Konsums. Dazu gehören Betriebsformen der Gemeinwohlökonomie, der solidarischen Landwirtschaft, der Genossenschaften und der Commons-Bewegung. Globale Gerechtigkeit wird innerhalb dieser sozial-ökologischen Transformationsbewegungen höchstens auf ideeler Ebene berücksichtigt.

Auch wenn Dekolonisierung als Werkzeug für Postwachstum mitgedacht wird, diskutieren BIPOC- Dekolonisierungsakteur*innen in Berlin und die vorwiegend weißen Akteur*innen häufig getrennt voneinander. Was schränkt die Verbindung zwischen Postwachstum und Dekolonisierungspraxis ein?

Zudem sind die Forderungen von diasporischen Gruppen im Globalen Norden und sozialen Bewegungen im Globalen Süden wenig sichtbar. Dazu gehört bspw. die Forderung nach Reparationszahlungen oder auch der Wunsch nach einem Umdenken in der Schuldenpolitik. Dabei gibt es viele internationale Partnerschaften zwischen NGOs, gesellschaftlichen Akteur*innen und dem Land Berlin selbst. Können neben offiziellen Städtepartnerschaften auch Kiezpartnerschaften oder Partnerschaften zwischen Nachbarschaftshäusern aufgebaut werden? Können Initiativen aus der solidarischen Landwirtschaft über bestehende Städtepartnerschaften in einen Erfahrungsaustausch mit dem Globalen Süden gehen?

Wie kann Berlin zu einer Postwachstumsstadt und als internationaler Städtepartner global gerecht gestaltet werden?

11:30 – 13:00 Workshops zu Themen rund um Postwachstum, faire Ökonomien und Süd-Nord-Partnerschaftsarbeit

Workshop 1: Dekolonisierung und sozial-ökologische Transformation in Jakarta, Mexiko-Stadt und Windhoek

Veranstalter: BER und Afrikarat Berlin-Brandenburg, Mexico vía Berlin, Watch Indonesia!

Die Städte Jakarta, Mexiko-Stadt und Windhoek sind sehr verschieden und sind dennoch mit einer Reihe ähnlicher Herausforderungen, wie Klimawandelfolgen, Urbanisierung und kolonialen Kontinuitäten, konfrontiert. Auch eint sie, dass alle drei eine Städtepartnerschaft mit Berlin haben. In dem Rahmen bauen seit 2024 zivilgesellschaftliche Akteur*innen in den drei Städten und in Berlin Netzwerke auf, um lokale Lösungen für globale Herausforderungen zu erarbeiten.

Der Workshop dient dem Austausch über zivilgesellschaftliche Ansätze in den Feldern sozial-ökologische Transformation und urbane Dekolonisierung in den drei Städten und den Möglichkeiten städtepartnerschaftlicher Zusammenarbeit.

Workshop 2: Translokale und transkulturelle Nachbarschaftsräume – Wie gestalte ich Gemeinwesenarbeit global gerecht?

Veranstalter: BER und Nachbarschaftshaus am Körnerpark

Ort: folgt

Menschen in den Kiezen Berlins bringen häufig vielfältige Identitäten, kulturelle Zugehörigkeiten und soziale Praktiken mit, die nicht immer wahrgenommen werden. Auch die Verbindungen zu ihren Herkunftsländern und ihren vielfältigen sozialen Beziehungen über nationalstaatliche Landesgrenzen hinweg bilden die Realität vieler Menschen, die zu Diasporagemeinschaften gehören; und welche für Außenstehende nicht immer sichtbar sind. Diese Unsichtbarkeit beruht oft auf monokulturellen (weiß geprägten) Voraussetzungen.

Wir möchten darüber diskutieren, wie dies verändert werden kann und welche Rolle dabei der Gemeinwesenarbeit zukommt: Wie können wir die Arbeitspraxis in lokalen Foren wie Nachbarschaftshäusern, Mehrgenerationenhäusern, religiöse Gemeindehäuser und anderen Formen von Nachbarschaftstreffs verändern, sodass translokale und globale Themen stärker berücksichtigt werden und dadurch einen Perspektivwechsel erreicht wird?

Unser Gesprächsforum richtet sich vorrangig an Mitarbeitende in der Gemeinwesenarbeit in den lokalen Sozialräumen. Wir möchten mit Euch ins Gespräch kommen, um Themen rund um globale Gerechtigkeit im Kiez zu reflektieren.

13:00 – 14:00 Mittagspause

14:00 – 15:30

Panel 2: Machtkritik und Ko-Produktion als Grundlage der Transformation der Stadt (Schwerpunkte: Demokratie, Inklusion, Dekolonisierung, Beteiligung)

Mehr Infos zum Panel 2

Panel 2. Machtkritik und Ko-Produktion als Grundlage der Transformation der Stadt (Schwerpunkte: Demokratie, Inklusion, Dekolonisierung, Beteiligung)

In Berlin haben antirassistische und postkoloniale Initiativen einige Erfolge erzielt und trotzdem braucht es weitere Strategien dekolonialer Stadtpolitik. Für den BER ist Dekolonisierung eine Querschnittsaufgabe in allen entwicklungspolitischen Themenfeldern, weil dekoloniale Ansätze die Basis einer global gerechten Grundhaltung bilden. Auf der Konferenz werden sie als eigenständiges Themenfeld bearbeitet und in den anderen Themen als Querschnitt berücksichtigt. Welchen kolonialen Fußabdruck hat die Stadt Berlin? Können wir damit das Verständnis für den Zusammenhang zwischen Rassismus und Kapitalismus schärfen? Wie können wir die Instrumentalisierung der Dekolonisierungsarbeit und Widerstände dagegen entgegentreten? Bei Dekolonisierung geht esauch darum, wer im Zentrum und wer in der Peripherie verortet wird. Wie wird das für und in Berlin, aber auch für die Brandenburger Regionen beantwortet?

Aus der Zivilgesellschaft und politischen Bewegungen wird der Ruf laut, die Stadt jenseits eines professionalisierten Politikbetriebs demokratischer zu gestalten. Steigende Mieten und beschränkter öffentlicher Raum, Barrieren für Beteiligung und Ausschlüsse von sozialen Sicherungssystemen, erhöhtes Verkehrsaufkommen und Überhitzung der Städte sind Probleme, an deren Lösung sich die Zivilgesellschaft beteiligen möchte. Welche Formen der lokalen Demokratien sind möglich ohne nationale Narrative zu stärken? Neuer Munizipalismus, Ko-Produktion und andere basisdemokratische Formate eröffnen Räume für die Zivilgesellschaft – auch mit globaler Perspektive oder mit einer dekolonialen Praxis? Wie kann Teilhabe diskriminierungskritischer, inklusiver, breiter und vielfältiger werden?

15:30 – 17:30 Workshops zu Themen rund um Ausbau der Demokratie, Inklusion, Beteiligung und Dekolonisierung der Stadtgesellschaft
Workshop 1: United women and girls in Action und Halle 36 Newcomer Frauen* als Multiplikator*innen für feministische Entwicklungspolitik

In einem Best Practice Format teilen Newcomer Frauen* ihre Erfahrungen und diskutieren aus nicht weißer Perspektive, was intersektionaler Feminismus bedeutet und welche Rolle Self-Empowerment dabei spielt. Was bedeutet feministische Solidarität zwischen Städten und ländlichen Regionen in diesem Kontext und mit unterschiedlichen Erfahrungen als Frauen*? Welche Rückschlüsse lassen sich dabei für eine feministische entwicklungspolitische Inlandsarbeit ziehen?

Workshop 2: Berlins Rohstoffverbrauch – global gerecht?

Veranstalter: BER und inkota-Netzwerk, Eine Welt-Promotor*innen-Programm Berlin

Berlins hoher Verbrauch an metallischen Rohstoffen ist global ungerecht. Beim Abbau von Metallen wie Lithium, Gold oder Kobalt werden Menschenrechte im Globalen Süden verletzt und die Umwelt zerstört. Ist die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft die Lösung?

Die Veranstaltung informiert zunächst anhand der Ausstellung Rohstoffwende grundlegend über die Probleme im Rohstoffsektor und mögliche Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft. Anschließend tauschen wir uns mit Berliner Initiativen aus, die in verschiedenen Bereichen an einer zirkulären Stadt arbeiten. Eingeladen sind:

  • Zero-Waste-Agentur
  • Circular Berlin
  • Concular Berlin

Gemeinsam wollen wir diskutieren, wie eine Transformation zur Kreislaufwirtschaft in Berlin aussehen muss, damit sie zu mehr globaler Gerechtigkeit beiträgt.

ab 17:30

Gemeinsamer Abschluss

ab 18:00

Gemeinsames Abendessen

18:00

Führung durchs Berlin Global Village

18:30

Input zum Dekolonialen Denkzeichen im Berlin Global Village

19:00

Führung durch das Kindl-Areal – Dem Markt entzogen und dem Gemeinwohl verschreiben

ab 18:00

Gemeinsames Abendessen

ab 20:00 Uhr

Party

     

Anmeldung

Ab Anfang Juni kann man sich hier online anmelden.

Anfahrt

Das Berlin Global Village befindet auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin Neukölln und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar (U7 Rathaus Neukölln, U8 Boddinstraße sowie Bushaltestelle Morusstraße).

Die nächstgelegenen Parkplätze stehen im Parkhaus PARK ONE in der Rollbergstrasse zur Verfügung.

Barrieren

Die Räumlichkeiten sind stufenlos im Erdgeschoss und die Seminarräume in beiden Bauten über einen Aufzug erreichbar.

Barrierearme Toilettenräume stehen auf der zweiten und vierten Etage im Neubau zur Verfügung. Vor dem Haus befinden sich 4 Parkplätze für körperlich eingeschränkte Menschen.

Foto-Policy

Bei der Veranstaltung werden Fotos gemacht, die für die Öffentlichkeitsarbeit des BER verwendet werden. Wer nicht fotografiert werden möchte, kann das bei der Anmeldung anmerken.

Übersetzung

Die Paneldiskussionen werden deutsch-englisch übersetzt. Die meisten Workshops finden auf deutsch statt, außer es wird in der einzelnen Workshop-Beschreibung anders angegeben.

Safe Space

coming soon…

Awareness

Awareness ist ein Konzept, das sich gegen jede Form von Diskriminierung, Gewalt und Grenzverletzungen stellt. Verletzendes und grenzüberschreitendes Verhalten, wie z.B. sexistische, rassistische, homo-, transphobe, ableistische oder vergleichbare Übergriffe, werden auf der Tagung nicht toleriert. Betroffene werden im Sinne des Empowerments gestärkt und aktiv darin unterstützt, eigene Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung zu entwickeln.

Dafür gibt es ein sensibilisiertes Awareness-Team auf der Tagung. Ihr erreicht das Team an der Anmeldung im Foyer.

Kinderbetreuung

Es wird die Möglichkeit einer Kinderbetreuung geben. Dies muss bei der Anmeldung angegeben werden.

Kinderschutz

Der Schutz von Kindern bei der Tagung liegt in der Verantwortung der Veranstalter*innen und aller Teilnehmer*innen. Für Kinder und Jugendliche soll die Tagung ein sicherer Ort sein, sicher vor Diskriminierungen und möglicher Gewalt in allen Formen. Dem strukturellen Machtungleichgewicht zwischen Erwachsenen und Kindern möchten wir durch eine Kultur der Aufmerksamkeit gegenüber den Rechten und Interessen von Kindern entgegenwirken.

Catering

Es wird ein vegetarisches Mittagessen der Firma Pan Africa geben: vegetarisch und ohne Gluten.

Die Tagung findet statt mit finanzieller Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit und von Engagement Global mit Mitteln des BMZ. Für die Inhalte der Aktivitäten ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe oder des BMZ wider.