Der BER setzt sich dafür ein, dass die Aufarbeitung des Kolonialismus und seiner Kontinuitäten als eine Querschnittsaufgabe in allen Handlungsfeldern der Entwicklungspolitik verankert wird – sei es im Globalen Lernen und der Bildungspolitik, im fairen Handel und der Wirtschaftspolitik oder in der Entwicklungszusammenarbeit. Unter dem Titel „Mainstreaming Decolonize“ stellen wir Angebote für ein Fachpublikum aus unterschiedlichen Politikfeldern zur Verfügung, die für die umfassende Präsenz kolonialer Strukturen in unserer Gesellschaft sensibilisieren sollen.
In dieser Online-Publikation (Veranstaltungsdokumentation) greifen wir auf Impulse vom ersten Panel der BER-Fachtagung zu kolonialen Kontinuitäten im Wirtschaftssystem von den Sprecher*innen Bafta Sarbo (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, ISD), Dolly Afoumba (Initiative Perspektivwechsel, Philipps-Universität Marburg), Naita Hishoono (Namibia Institute for Democracy, NID), Dr. Boniface Mabanza Bambu (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, KASA), Serge Palasie (Eine Welt Netz NRW) und den beiden Moderator*innen Kira Bouaoud und Vincent Bababoutilabo zurück. Das Wissen, welches mit uns geteilt wurde, geben wir hier weiter, wir kennzeichnen es und erweitern es an manchen Stellen, um einen Beitrag zur Vertiefung von Dekolonisierungsdiskursen zu leisten.
In 25 Beiträgen von Autor*innen, die sich bereits seit Jahren mit Dekolonisierungsprozessen auseinandersetzen, werden koloniale Kontinuitäten sichtbar gemacht und Wege gezeigt, diese aufzubrechen. Dabei verdeutlicht die Publikation zahlreiche Perspektiven auf Dekolonisierung und Entwicklungspolitik und umreißt die wirtschafts-, umwelt- und gesundheitspolitischen Kontexte genauso wie den Diskurs zu Feminismus und Rassismus. Zur Publikation.
Im Zentrum der Fachtagung standen die Fragen, wie koloniale Kontinuitäten unser Wirtschaftssystem prägen, wie sich das koloniale Unrechtssystem auf globale Gerechtigkeit auswirkt und welche Strategien es für eine dekoloniale Stadtpolitik gibt. Wie hängen Kolonialismus, Kapitalismus und Rassismus in Dekolonisierungsprozessen zusammen? Inwiefern ist eine intersektional-feministische Kolonialismuskritik unabdingbar?
In der Folge #1 des BER.POD fragt Sina Aping nach politischen Strategien, um Dekolonisierungsprozesse in der Stadt weiter zu entwickeln. Im Gespräch mit Kwesi Aikins wird der koloniale Fußabdruck vorgestellt und erläutert, wer besondere Verantwortung trägt. Sylvia Werther gibt Einblick in die Politik des Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlags (BER) und Dekolonisierung als Querschnittsaufgabe. Welche zivilgesellschaftliche Strategien sind bisher besonders wirksam?
Publikation | Mainstreaming Decolonize! Koloniale Kontinuitäten in der Entwicklungspolitik
Interview | mit Sina Aping zur Publikation Mainsteaming Decolonize!
Beiträge zum Diskurs | Wie prägen koloniale Kontinuitäten unser Wirtschaftsystem?
Stream der Fachtagung | Zwischen kolonial geprägtem Wirtschaftssystem und dekolonialer Stadtpolitik
Podacst BER.POD | Folge 1: Strategien und Impulse für dekoloniale Perspektiven auf Berlin und Berliner Stadtpolitik