• 4. 11.2024: Artikel
• Mi, 14.11.2024 Online-Veranstaltung
AMAZONIEN IM KONFLIKT: SOZIALE, TERRITORIALE UND ÖKOLOGISCHE HERAUSFORDERUNGEN
14.11.2024, 19:00 – 21:00 Uhr via Zoom
ANMELDUNG HIER.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche via Zoom statt und wird zusätzlich als Livestream im O-Ton via Facebook übertragen.
• Mi, 01.11.2024 Artikel
Endlich demarkiert, aber noch immer bedroht und angegriffen
von Christian Russau
• Mi, 30.10.2024 Präsenz-Veranstaltung
Sí al Yasuní – Das Erdöl im Boden lassen!
Weitere Details hier.
Zwischen dem 7. und 10. Juni fand in der Gemeinde Sawre Aboy das IV. Treffen der indigenen Oberhäupter (Kaziken) der Munduruku des Mittleren Tapajós statt. Das damit erstmals ein solches Treffen in dem durch die Unterstützung der Berliner Klima-Bündnis Initiative/der LEZ-Berlin neu errichteten Bildungs- und Kulturzentrum abgehalten werden konnte, ist eine Nachricht, die uns außerordentlich freut! Das erst vor wenigen Monaten fertiggestellte Zentrum trägt den Namen „Centro de Formação Munduruku Akay Buray“. Das ist Munduruku und bedeutet auf Portugiesisch „Estou a disposição. É um prazer receber vocês“ – übersetzt: „Ich bin bereit und es ist mir ein Vergnügen dich zu empfangen!“
Bei dem o.g. Treffen wurde zu dem Themenfeld Kohlenstoffgutschriften und anderen klimabezogenen Begriffen/Instrumenten, die die indigenen Völker direkt betreffen, informiert und diskutiert. Kohlenstoffgutschriften funktionieren nach dem Prinzip „Kompensieren statt reduzieren“: Ein Unternehmen kann eine Obergrenze, etwa für den Ausstoß von Treibhausgasen, legal überschreiten, solange der Nachweis erbracht wird, dass an anderer Stelle der Ausstoß von Treibhausgasen zusätzlich reduziert wurde. Diesen Nachweis liefern handelbare Kompensationsgutschriften. Das in Brasilien bekannteste (marktbasierte) Wald- und Klimaschutzinstrument verbirgt sich hinter dem Kürzel REDD: durch die Schaffung handelbarer Kohlenstoffgutschriften aus Waldklimaprojekten sollen auch dem Privatsektor lukrative Investitionsmöglichkeiten geboten werden.
Das Treffen der Munduruku umfasste Debatten und Präsentationen, die halfen, die mit dem internationalen Kohlenstoffmarkt verbundenen Projekte und damit einhergehenden, oftmals sehr langfristigen Verträge zu verstehen. Die Vertreter*innen der Munduruku fragten, warum sie für globale Umweltprobleme verantwortlich gemacht werden, obwohl sie weder ihr Land und ihre Flüsse ausbeuten und kontaminieren noch die weitere Ausweisung (Demarkierung) von indigenen Territorien und Schuztgebieten blockieren. Die mit den Kohlenstoffgutschriften verbundenen Verträge hingegen können die Nutzung des Regenwaldes durch die Indigenen einschränken und damit deren Lebensgrundlage bedrohen. Wird das Fischen, Jagen und die traditionelle Landwirtschaft unterbunden, zwingt dies die Munduruku dazu, auf Lebensmittel aus der Stadt zurückzugreifen, die teilweise mit Pestiziden belastet sind. So war eine Schlussfolgerung des Treffens, dass die Rethorik der Regierungen und Banken zu Klimawandel und Bioökonomie und damit verbundene Projekte, eher die Ausbeutung als den Schutz der indigenen Territorien/des amazonischen Regenwaldes begünstigen. Die Debatte bei dem Treffen war entscheidend, um diese Themen für alle verständlicher zu machen.
Weitere Infos/Literaturhinweise zu Kohlenstoffhandel wie Brasilianischer Klima- und Umweltpolitik hier:
https://www.fdcl.org/publication/2024-04-05-letzte-hoffnung-belem/
https://www.fdcl.org/2023/12/eine-erfolgsmeldung-aus-dubai-keine-vereinbarung-ueber-den-globalen-co2-markt/
https://www.boell.de/de/2016/10/06/was-sind-kompensationsgutschriften-und-warum-sind-sie-so-umstritten
Quelle: www.instagram.com/p/C8HJ3xuO9G-
Videos dazu (auf PT):
• Bericht des japanischen Senders NHK World Japan über die indigene Aktivistin Alessandra Munduruku. Brasilien, 15 Min., Englisch.
„Alessandra Korap Munduruku, Amazonas-Aktivistin, kämpft für die Rechte der Ureinwohner und den Umweltschutz. Wir suchen nach ihren Erkenntnissen als Mutter und setzen uns dafür ein, dass die Entwicklung des Bergbaus ihre Lebensgrundlagen bedroht.“Ohne den Erhalt des amazonischen Regenwaldes wird es nicht gelingen, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Und ohne die Unterstützung und Stärkung (der Rechte) der indigenen Völker Amazoniens wird es nicht möglich sein, den Regenwald zu schützen. Doch die Regenwaldgebiete geraten immer stärker in den Fokus wirtschaftlicher Interessen. Für Amazonien bedeutet die intensivierte Rohstoffausbeutung: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, illegaler Holzeinschlag, Freigabe von indigenen und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen; für die in Amazonien lebenden Menschen: Entwurzelung, Vertreibung, Zerstörung ihrer Lebensräume, Verlust der Artenvielfalt. Vor allem in Brasilien, dem Land mit dem größten Anteil Amazoniens, sind der Regenwald und dessen Bewohner*innen bedrohter denn je.
Dies ist ein Beweggrund dafür, dass nach Konsultationen mit Partner*innen vor Ort und der Europäischen Geschäftsstelle des Klima-Bündnis, in dessen Vorstand auch der Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens-COICA vertreten ist, ein Vorhaben in Brasilien als langfristig angelegtes Südpartnerschaftsprojekt im Kontext der Berliner Mitgliedschaft im Klima-Bündnis identifiziert wurde. Seit Juli 2022 unterstützt das Land Berlin über die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)/SenWEB den Aufbau, die sukzessive Ausgestaltung und den Betrieb eines Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku in Brasilien.
Das Volk der Munduruku lebt seit mindestens drei Jahrhunderten im Einzugsgebiet des Flusses Tapajós im westlichen Bundesstaat Pará des brasilianischen Amazonas. Es zählt heute mehr als 13.000 Menschen, die in 142 Dörfer am Ober- und Mittellauf des Flusses leben. Wie andere indigene Gruppen Amazoniens auch waren und sind die Munduruku bei ihrem beständigen Kampf um ihre Rechte, den Schutz ihres Territoriums und des Regenwaldes vielfältigen Formen von Druck und Gewalt ausgesetzt. Ihnen ist bewusst, dass ihre Geschichte und Kultur (ihre Mythen, ihre Sprache und ihre traditionellen Praktiken) eine zentrale Rolle für die soziale und politische Stärkung spielen, die wiederum unabdingbar ist für ihre Selbstbestimmtheit und ihr Überleben als differenzierte Gemeinschaft in einem Nationalstaat, der sie an vielen Fronten bedroht.
Der Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Munduruku Gemeinschaften einen historischen, kulturellen und politischen Referenzrahmen zur Stärkung ihrer Gemeinschaft zu ermöglichen: einen Raum, in dem die Munduruku ihre Identität erkennen, ihre Verbindung zu ihrer „community“ stärken und ihr Handeln gegenüber der nicht-indigenen Welt verbessern können.
Das Zentrum wird in einem Dorf am mittleren Tapajós aufgebaut und trägt den Namen „Centro de Formação Munduruku Akay Buray“. Das ist Munduruku und bedeutet „Estou a disposição. É um prazer receber vocês“ – übersetzt: „Ich bin bereit und es ist mir ein Vergnügen dich zu empfangen!“
Die Aktionsbereiche des Zentrums sind die folgenden:
Die dem Zuwendungszweck entsprechende Durchführung des Berliner Klima-Bündnis Südpartnerschaftsprojekts wird in enger Kooperation mit dem FDCL von der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW) verantwortet. Vor Ort in Amazonien sind die direkten Ansprechpartner*innen/Verantwortlichen für die Umsetzung dieses Projekts FAOR (Orientales Amazonas Forum) und Repräsentant*innen der Munduruku. FAOR ist ein fast 300 Organisationen, Bewegungen und Initiativen im östlichen Teil des brasilianischen Amazonasgebiets umfassendes Netzwerk.
AMAZONIEN IM KONFLIKT: SOZIALE, TERRITORIALE UND ÖKOLOGISCHE HERAUSFORDERUNGEN
14.11.2024, 19:00 – 21:00 Uhr via Zoom
Seit Jahrzehnten haben Regierungen der Anrainerstaaten Amazoniens, Schutzgebiete und Indigene Territorien gesetzlich festgelegt. Indigene Gemeinschaften und Umweltorganisationen kämpften jahrelang dafür. Schutzgebiete gewährleisten den Erhalt der ökologischen Vielfalt und Indigene Territorien sichern die an die Natur angepasste Lebensweise.
Warum sind trotz dieser Gesetze externe Akteur:innen weiterhin in diesen Gebieten präsent?
Viehzüchter:innen, Holzunternehmen und Migrant:innen; Waldrodung, nicht-nachhaltige Landwirtschaft, illegaler Goldabbau, Erdölförderung, verseuchte Flüsse und Landgrabbing sind harte Realitäten, die durch bewaffnete Gruppen und andere externe Akteur:innen verstärkt werden.
Zudem hat in den letzten Dekaden die steigende Nachfrage nach Drogen zu einer Ausweitung des illegalen Coca-Anbaus in Amazonien geführt und zog immer mehr Migrant:innen an, die sich an diesem beteiligten. Dabei besetzen sie illegal immer größere Gebiete im Indigenen Territorium oder in den Schutzgebieten. Im Hintergrund baut die Drogenmafia ihre Machtposition in Amazonien weiter aus, indem sie Kontrolle über die Gemeinden und Territorien ausübt.
Nicht zuletzt stellen staatlich genehmigte und private Straßenbauprojekte zusätzliche Faktoren für die Zerstörung dieser Gebiete sowie für die Lebens- und Wirtschaftsweise der Indigenen Bevölkerung dar – zweifelsohne ein Panorama der zunehmenden sozialen und ökologischen Konflikte.
Anhand der aktuellen Konflikte im Indigenen Territorium und Nationalpark TIPNIS in Bolivien sowie im Nationalpark Chiribiquete und dem Naturreservat Nukak in Kolumbien werden wir dieses Thema gemeinsam mit zwei sozialen Aktivisten und zwei Expertinnen vertiefen.
Podiumsteilnehmer:innen:
Maryi Serrano – Direktorin der Beobachtungsstelle für sozial-ökologische Konflikte, FCDS Kolumbien.
Jesús Cuesta – sozialer und ökologischer Anführer, Gemeinde Calamar Guaviare, Kolumbien.
Sarela Paz – Anthropologin, Leiterin der Postgraduiertenstudiengänge in Sozialwissenschaften der Universität San Simón in Cochabamba, Bolivien.
Hernán Suárez – Oberster Kazike des Indigenen Rates des südlichen TIPNIS, CONISUR, Bolivien.
Moderation: Juliana-Ströbele-Gregor
Weitere Infos und Anmeldung hier!
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Die Veranstaltung findet auf Spanisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche via Zoom statt und wird zusätzlich als Livestream im O-Ton via Facebook übertragen.
Zeit: Mi, 30.10.2024, 18:30-20:30 Uhr
Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung (Straße der Pariser Kommune 8 A, 10243 Berlin)
Präsenz-Veranstaltung mit Simultandolmetschung DE-ES und ES-DE. Die Teilnahme ist kostenlos.
Podiumsveranstaltung mit:
Norma Ene Nenquimo (Vizepräsidentin der Waorani-Nationalität Ecuadors – NAWE)
Dayuma Nango (Vizepräsidentin der Vereinigung der Waorani-Frauen von Ecuador – AMWAE)
Manai Prado (Gründungsmitglied des Kollektivs YASunidxs und Mitorganisatorin der Kampagne „Ja zu Yasuní“. Mitglied von Acción Ecológica)
2007 zog Ecuador mit einer historischen Initiative die internationale Aufmerksamkeit auf sich: Um die globale Klimakrise nicht noch weiter zu befeuern, würde das Erdöl im Nationalpark Yasuní im Amazonasgebiet im Boden bleiben, wenn im Gegenzug die internationale Gemeinschaft Ecuador finanziell entschädigte. Die als Kompensation erwarteten Finanztransfers konnten jedoch nicht annähernd erzielt werden. Schlussendlich wurde die Initiative 2013 mit der Erklärung des nationalen Interesses an der Ausbeutung der Erdölvorkommen im Yasuní seitens der damaligen ecuadorianischen Regierung für gescheitert erklärt.
Als Antwort darauf entstand das Kollektiv YASunidos, eine Plattform sozialer Organisationen, und organisierte eine landesweite Kampagne für einen Volksentscheid zu den geplanten Ölbohrungen im Yasuní. Das Referendum wurde jedoch wiederholt vom Nationalen Wahlrat blockiert, bis es im Mai 2023 überraschend doch genehmigt wurde. Zum ersten Mal hatten die Bürger*innen eines Landes die Möglichkeit, sich für den Schutz der Natur und die sozial-ökologische Transformation weg von der Erdölausbeutung auszusprechen.
Am 20. August 2023 schließlich schrieb Ecuador Geschichte: bei dem parallel zu den vorgezogenen Präsidenschaftswahlen abgehaltenen Referendum stimmten fast 60% der Wahlberechtigten dafür, das Öl im Boden zu lassen. Dies war ein bahnbrechendes Ergebnis für ein Land, in dem Erdöl seit gut 50 Jahren die größte Einnahmequelle ist. Die staatliche Ölgesellschaft Petroecuador wurde dazu verpflichtet, innerhalb eines Jahres die Erdölförderung im Yasuní (Block 43 ITT) zu stoppen, alle Bohrlöcher zu schließen und die gesamte Ölinfrastruktur abzubauen und zu entfernen. Von Regierungsseite umgesetzt wurde das Votum des Referendums allerdings bis heute nicht.
Im September 2024 reichte eine Delegation der indigenen Waorani zusammen mit Verbündeten beim Verfassungsgericht von Ecuador einen Aktionsplan für den Yasuní ein, der neben dem vollständigen Abbau der Erdöl-Infrastruktur sicherstellen soll, dass Maßnahmen für die ökologische Wiederherstellung und die soziale Wiedergutmachung transparent und effektiv durchgeführt werden. „In diesem Prozess ist die Verteidigung des Yasuní nicht nur ein Kampf für die Umwelt. Sie ist vor allem ein Kampf für die Rechte der indigenen Völker, der historischen Verteidiger dieser megadiversen Gebiete”, sagen die Waorani.
Wir freuen uns sehr, dass wir die Gelegenheit haben, durch die Anwesenheit unserer Gäste aus Ecuador mehr über den o.g. Aktionsplan erfahren und gemeinsam darüber diskutieren zu können, wie der Kampf für die Rechte der Indigenen, den Erhalt des Yasuní und für globale Klimagerechtigkeit unterstützt werden kann.
Weitere Details: www.fdcl.org/event/si-al-yasuni-das-erdoel-im-boden-lassen/
Facebook Event hier.
Zeit: Di, 24.09.2024, 18:00-20:00 Uhr
Ort: Brot für die Welt (Raum0.K.01 Amalie Sieveking), Caroline-Michaelis-Str.1, 10115 Berlin
Präsenz-Veranstaltung mit Simultanübersetzung DE-PT und PT-DE. Die Teilnahme ist kostenlos.
Podiumsdiskussion mit:
• Andreia Lisboa – Aktivistin/Führungsperson der Gemeinde Taquaril dos Fialho – Licínio de Almeida /BA
• Uine Lopes – Aktivist/Führungsperson der Gemeinde Bananeiras von Ilha de Maré – Salvador/BA
• Alessandra Munduruku – Aktivistin/Führungsperson des indigenen Volkes der Munduruku/PA
• Cristiano Muller – CDES-Menschenrechtsbeauftragter – Porto Alegre/RS .
• Moderation: Enéias da Rosa – Exekutivsekretär der Artikulation für die Überwachung der Menschenrechte in Brasilien (AMDH) und Julia Esther Castro França – Exekutivsekretärin des Netzwerkes Processo de Articulação e Diálogo (PAD)
Naturzerstörung durch das Agrarbusiness, Bergbau, Energie- und Infrastrukturprojekte und Menschenrechtsverletzungen in Brasilien hatten unter der Regierung von Präsident Bolsonaro besorgniserregende Ausmaße angenommen. Indigene und traditionelle Gemeinschaften gerieten noch mehr als vorher ins Fadenkreuz. Diese werden ebenso wie Kleinbäuer:innen oder Landlose oft bedroht, verfolgt, vertrieben oder ermordet. Auch die Bedrohungslage für Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger:innen hatte sich unter Bolsonaro deutlich verschärft. Der am 1.Januar 2023 erfolgte Amtsantritt der neuen, von Präsident Lula geführten Regierung war mit der Hoffnung verbunden, dass sich diese Situation substanziell verbessern würde, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wieder gestärkt und ein Richtungswechsel in der Rohstoff-, Umwelt- und Menschenrechtspolitik angegangen werden.
Die Veranstaltung wirft Schlaglichter auf den Kontext von Klimakrise, Rohstoffausbeutung und Menschenrechtsverletzungen: Andreia Lisboa berichtet zu den Auswirkungen des Bergbaus in ihrer Region, Uine Lopes zur Verschmutzung der Umwelt und der Fischereigebiete in seiner Gemeinde, Alessandra Munduruku zur Gewalt gegen indigene Völker und die Kontaminierung indigener Territorien durch den Goldabbau und Cristiano Muller informiert angesichts der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Mai diesen Jahres zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Städte und Territorien in Rio Grande do Sul.
Gemeinsam mit unseren Gästen aus Brasilien wollen wir uns darüber austauschen, was sich im Vergleich zur Bolsonaro-Administration für sie verändert hat und welche Verantwortung die amtierende brasilianische Regierung aber auch die EU/Deutschland für die Lage der Menschenrechte in Brasilien trägt. Ebenso werden wir mit unseren Gästen Lösungsansätze und Forderungen an die Politik in Brasilien wie auch in der EU/Deutschland diskutieren.
Freitag, 20. September 2024, 11:30 – 13:00 Uhr @ Berlin Global Village im Rahmen der BER-Konferenz
Talk und Diskussion mit Vertreter_innen der indigenen Gemeinschaft der Munduruku über Klimagerechtigkeit und Partnerschaftsarbeit
Die Veranstaltung findet auf Portugiesisch mit Übersetzung ins Deutsche statt.
Als Gast begrüßen wir die indigene Aktivistin Alessandra Korap Munduruku. Sie ist Vorsitzende der Vereinigung Associação Indígena Pariri, die elf indigene Dörfer des Mittleren Tapajós-Flusses repräsentiert. Ebenso begüßen wir das indigene Oberhaupt Jairo Saw Munduruku aus dem Dorf Sawre Aboy und Marquinho Mota, Projektoordinator von FAOR – Fórum da Amazônia Oriental.
Von den Folgen der globalen Umweltkrise sind alle betroffen: ob in Amazonien, in Deutschland oder in Berlin. Wird der amazonische Regenwald weiter abgeholzt, kann die Erderwärmung und das Artensterben nicht gebremst werden. Und dort, wo die Rechte der indigenen Gemeinschaften respektiert und geschützt werden, bestehen die besten Chancen, den Regenwald zu erhalten. Seit 1992 ist Berlin Mitglied im „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder“, ein Kernanliegen ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit und politische Unterstützung der indigenen Gemeinschaften der Regenwälder Amazoniens.
Seit 2022 unterstützt ein Bündnis aus Mitgliedsgruppen des BER – die Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ – den Aufbau und Betrieb eines Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku im Rahmen einer langfristigen Klima-Bündnis-Partnerschaft. Zudem stärkt die Initiative zivilgesellschaftliche Aktivitäten der Bildungs-, Informations- und Netzwerkarbeit in Berlin und den Politikdialog mit dem Fokus auf Amazonien. Damit fördern wir die Partnerschaft mit den Munduruku und zeigen auf, dass der Erhalt der Regenwälder, der Schutz indigener Gemeinden und globale Klimagerechtigkeit unmittelbar miteinander zusammenhängen.
Wir stellen die Initiative und Aktivitäten der Initiative vor. Unsere Gäste berichten vom Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums und ihren Kämpfen gegen die Zerstörung ihrer Lebensräume und für ihre Rechte.
Weitere Informationen: 24/7 – BER-Konferenz – Eine Welt Stadt Berlin / Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER)
Die Ausstellung „Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“ möchte das Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig der Amazonasregenwald für das weltweite Klima ist und einen Blick auf aktuelle Bedrohungen und zukunftsweisende Projekte werfen. Die Ausstellung thematisiert dabei besonders die Situation indigener Bevölkerungsgruppen und zeigt Verbindungen zwischen der Weltgemeinschaft und Amazonien auf. Wenn wir den Amazonasregenwald noch retten wollen, müssen wir jetzt handeln.
Datum/Zeit: 18.09.2024, 14.30 Uhr
Ort: Dorothea-Schlegel-Platz
Die Veranstaltung ist Teil des Berlin-Programms der von der Brasilianischen Botschaft und Partner*innen in Berlin, Brüssel und Paris ausgerichteten Amazonas Woche.
2024.09.18 – Ausstellungseröffnung: Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir – FDCL
Donnerstag, 04.07.2024 – ONLINE – 19:00 – ca. 20:30 Uhr
Die Zunahme legaler und illegaler extraktivistischer Aktivitäten im Amazonasgebiet und die Präsenz bewaffneter Akteur:innen in einigen Regionen haben enorme unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensgrundlage der Frauen in Amazonien. Zudem verstärken diese Entwicklungen diskriminierende und patriarchale Dynamiken innerhalb und außerhalb ihrer Gemeinschaften aufgrund der Tatsache, dass sie Frauen und Indigene sind.
„Unsere Körper, unsere Territorien werden nicht berührt, nicht vergewaltigt, nicht getötet!“ Mit dieser Botschaft wird die charakteristische Forderung Indigener Frauen formuliert. Sie verdeutlicht, dass die Wurzel ihres Aktivismus und Widerstands sich von den Ansprüchen feministischer Bewegungen unterscheidet. Darüber hinaus ist sie unter anderem Leitmotiv der Gerichte für Justiz und Rechte der Indigenen Frauen des Amazonasgebiets während der Panamazonischen Sozialforen.
Die volle und gleichberechtigte Teilhabe Indigener Frauen in der Region als Grundvoraussetzung für den Aufbau neuer Gesellschaften wurde 2010 zu einem zentralen Thema in regionalen Erklärungen. Die Frauen begannen allerdings bereits vorher, sich in der Region zu mobilisieren.
Wie ist die Situation Indigener Frauen in Amazonien heute und wie hat sie sich in den letzten vier Jahrzehnten verändert? Wie beurteilen die Frauen ihre aktuelle Rolle und die Zukunft der Region? Welche Faktoren treiben sie zu Aktivismus und Beteiligung in Organisationen? Was haben ihre Forderungen mit jenen der feministischen Gruppen gemeinsam und wie unterscheiden sie sich?
Diese und weitere Fragen möchten wir am Donnerstag, den 04. Juli 2024 mit drei Indigenen Frauen “lideresas” aus dem Amazonasgebiet Boliviens, Perus und Kolumbiens diskutieren.
Podiumsteilnehmer:innen:
Nazareth Flores Cabao – Dachverband der Indigenen Organisationen des Amazonasbecken COICA
Olivia Birsa Tirko – Autonome Territorialregierung der Chapra-Nation Peru; Sacred Amazon Basins Alliance
Nelly Kuiru – Nimaira-Amazonas Kolumbien
Moderation:
María Ángela Torres-Kremers (LAF Berlin)
Die Veranstaltung findet auf Spanisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche via Zoom statt und wird zusätzlich als Livestream im O-Ton via Facebook übertragen.
Eine Aktivität des LAF Berlin e.V. im Rahmen der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“.
Weitere Infos und Anmeldung: Indigene Frauen in Amazonien: Aktivismus und Widerstand – Lateinamerika-Forum Berlin e.V. (lateinamerikaforum-berlin.de)
Dienstag, 16.04.2024, 19:00 CET
MOVIEMENTO Kino (Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin)
Vento na Fronteira – The wind blows the border
Veranstaltung mit konsekutiver Verdolmetschung D<>PT // Eintritt frei
Filmvorführung und Gespräch mit der Regisseurin Marina Weis und (online)-Gästen aus Brasilien
Weitere Infos HIER.
** español abajo **
Donnerstag, 29.02.2024, 19:00 CET
Online-Veranstaltung mit Simultan-Verdolmetschung D<>ES
Zugangslink via Zoom: https://us06web.zoom.us/j/88617118780
Webinar-ID: 886 1711 8780 Mit:
Wasser ist in Amazonien allgegenwärtig. Für die an den Flussläufen lebenden indigenen Gemeinschaften ist es lebenswichtig und steht im Zentrum ihres Alltags. Sie trinken das Wasser der Flüsse, baden darin, bewässern damit ihre Felder und ernähren sich vom Fischreichtum der Flüsse. Gleichzeitig stehen Flüsse für viele Völker im Mittelpunkt ihrer Kosmovision, sind lebendig und heilig. Für transnationale Konzerne bieten die Flüsse Amazoniens ein wirtschaftliches Potential. Sie werden aufgestaut und dienen der Energieerzeugung – weit mehr zur Stromversorgung extraktiver Industrien als der (lokalen) Bevölkerung. Nun soll das Wasser der Flüsse und der mit den Staudämmen erzeugte elektrische Strom für die Herstellung von „Grünem Wasserstoff“ genutzt werden, der für den Export bestimmt ist – bspw. nach Deutschland. Wie grün sind Wasserkraft und Wasserstoff wirklich und welche Konflikte entstehen bei der Energiegewinnung entlang der blauen Adern Amazoniens? Download Einladungsflyer „Wem gehören die Flüsse?“
Quién es el dueño de los ríos? El agua en la Amazonia entre basis de vida y recurso
Jueves, 29.02.2024, 19:00 hs (GMT+1)
Evento en línea a través de Zoom con interpretación simultánea D<>ES
Link para la transmisión Zoom: https://us06web.zoom.us/j/88617118780
Webinar-ID: 886 1711 8780 Panel:
El agua es omnipresente en la Amazonía. Es vital para las comunidades indígenas que viven a lo largo de los ríos y está en el centro de su vida cotidiana. Toman el agua de los ríos, se bañan en ella, la utilizan para regar sus campos y se alimentan de la abundancia de peces de los ríos. Al mismo tiempo, para muchos pueblos, los ríos están en el centro de su cosmovisión, son seres vivos y sagrados. Para las empresas transnacionales, los ríos de la Amazonia ofrecen un potencial económico. Se embalsan y se utilizan para generar energía, mucho más para abastecer a las industrias extractivas que a la población local. Ahora, el agua de los ríos y la electricidad generada por las presas se utilizarán para producir „hidrógeno verde“, que se exportará, por ejemplo, a Alemania. Hasta qué punto son realmente verdes la energía hidroeléctrica y el hidrógeno? Qué conflictos surgen al generar energía a lo largo de las venas azules de la Amazonía? Download Invitación „Quién es el dueño de los ríos?“ Eine Veranstaltung von GegenStrömung in Kooperation mit dem FDCL im Rahmen Veranstaltungsreihe „Die Spree liegt amAzonas“ der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis„
• Mi, 15.05.24 Filmvorführung und Podiumdiskussion
• Mo, 29.04.2024 Filmvorführung
Am 29. April veranstaltet das fsk-Kino am Oranienplatz eine Preview des vielschichtigen Dokumentation „Die Vision der Claudia Andujar“, in Anwesenheit der Schweizer Regisseurin Heidi Specogna. Das FDCL im Rahmen der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ ist Kooperationspartner bei dieser Filmpreview.
Weitere Infos zum Film: https://www.wfilm.de/claudia-andujar/
• Mi, 16.04.2024 Filmvorführung „Vento na Fronteira – The wind blows the border“
Filmvorführung und Gespräch mit der Regisseurin Marina Weis und (online)-Gästen aus Brasilien
Weitere Infos HIER.
• Mo, 29.02.2024 Online-Veranstaltung
Wem gehören die Flüsse? Wasser in Amazonien zwischen Lebensgrundlage und Rohstoff
Eine Veranstaltung von GegenStrömung in Kooperation mit dem FDCL
im Rahmen Veranstaltungsreihe „Die Spree liegt amAzonas“ der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
2023
• M0, 18.12.2023
Veranstaltung @ Regenbogenkino e.V.
Zwischen Drohnen und Wäldern
Das audiovisuelle Munduruku-Kollektiv „Daje Kapap Eypi“ bei der Verteidigung seines Territoriums
Das Gespräch steht auf Youtube zur Verfügung.
Veranstaltet von: ASW, FDCL, LAF im Rahmen der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
in Kooperation mit KoBra
• Mi, 13.12.2023 Veranstaltung @ Berlin Global Village
Bolsonaro ist endlich weg – und nun?
• Mi, 18.10.2023 Filmvorführung & Gespräch @ Kino Moviemento
A MÃE DE TODAS AS LUTAS – Die Mutter aller Kämpfe
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit der Protagonistin des Filmes, Shirley Krenak, und Felipe Campelo von der Landlosenbewegung MST statt.
• Do., 19.10.2023 | 19:00-21:00 Veranstaltung
Giftiges Gold – Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas
mit Oscar Campanini (CEDIB, Bolivien), Miguel Vargas (CEJIS, Bolivien), Alexandra Bechtum (BGR), Marc Ummel (Swissaid/ angefragt) und Moderation von Dr. Heidi Feldt (freischaffende Consultant für Bergbau, mit Schwerpunkt indigene Völker). Veranstaltung mit Simultanübersetzung D-ES und ES-D. Weitere Infos hier. Video hier.
• Do., 21.09.2023 | 19:00-21:00 Veranstaltung
Indigene Rechte in Gefahr: Gemeinschaften in Isolation und die Ausbeutung Amazoniens
mit Beatriz Huertas – Anthropologin aus Peru, Beraterin für die Rainforest Foundation of Norway und die Organización Regional de Pueblos Indígenas del Oriente; Roberto Narváez – Anthropologe aus Ecuador, Universidad Andina Simón Bolívar und
Norma Riaño – Anthropologin aus Kolumbien, Amazon Conservation Team. Weitere Infos und Anmeldung hier.
• Do., 29.06.2023 | 19:00-20:30 Veranstaltung
Marco Temporal: Die Neobandeirantes und das Massaker an den brasilianischen indigenen Völker
Seit Juli letzten Jahres unterstützt das Land Berlin die Arbeit der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ und darüber auch ein Südpartnerschaftsprojekt mit den indigenen Munduruku im brasilianischen Amazonasgebiet (s.u. auf dieser Website). Gerne weisen wir deshalb auf diese Veranstaltung mit Maria Leusa Munduruku hin, die unsere Kolleg*innen von der Kooperation Brasilien e.V. (mit den Mitgliedsorganisationen ASW und FDCL) organisiert haben. Ein ausführlicher Artikel zum Thema findet sich hier.
• Di, 09.05.2023 | 18:30 – 20:30 Veranstaltung
Indigener Aktivismus im Peru der Krisen: Pandemie, politische Krise und Klimakrise
mit Alexander Shimpukat Soria vom Indigenen Volk der Shipibo-Konibo aus Peru
Ort: Mehringhof – Versammlungsraum
• Di, 18.04.2023 | 19:00 – 21:00 Online-Veranstaltung
100 Tage Regierung Lula da Silva: Chancen und Herausforderungen für „Einheit und Wiederaufbau“ in Brasilien
• 30.03.23 Veranstaltung
Brasiliens neue Regierung und die Zukunft der deutsch-brasilianischen Kooperation
2022
• 30.11.2022 Veranstaltung
Brasilien nach den Wahlen: Gute Aussichten für Ernährungssicherheit, Agrarökologie und das Weltklima?
• 29.11.2022 Online-Veranstaltung
Wettlauf gegen die Zeit: Indigene Territorien und die Rettung Amazoniens
• 17.11.2022 Online-Veranstaltung
Quecksilber in Amazonien – Woher es kommt, wohin es geht
• 13.10.2022 Online-Veranstaltung
Goldabbau in Amazonien – Zwischen Legalität und Illegalität
• 06.09.2022 Veranstaltung
Brasilien: Kampf für indigene Rechte und den Erhalt des amazonischen Regenwaldes
• 05.09.2022 Auftakttreffen der Initiative„Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
eingeladen wurden die entwicklungspolitischen und umweltpolitischen Sprecher*innen der Berliner Koalitionsparteien, Vertreter*innen der LEZ und der Umweltverwaltung sowie der Geschäftsführer des Klima-Bündnisses aus Frankfurt.
Begrüßung/Moderation: Alexander Schudy (BER)
Grußwort der LEZ: Stefani Reich (Leiterin der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)/Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWEB)
Grußwort des Klima-Bündnis: Thomas Brose (Geschäftsführer des Europäischen Sekretariats des Klima-Bündnisses (via online „Live-Schalte“ nach Lima/Peru vom dortigen Kongress der COICA, dem Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens)
Berlin im Klima-Bündnis: Kommunen in Partnerschaft mit den indigenen Völkern und für den Schutz der Regenwälder Amazoniens: Jan Dunkhorst (FDCL e.V./Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“)
Amazonien in Gefahr! Den Regenwald schützen, die Rechte Indigener Völker und traditioneller Gemeinschaften stärken: Raione Lima (Christliche Landpastorale/Comissão Pastoral da Terra – CPT/Brasilien)
Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku – das Berliner Südpartnerschaftsprojekt stellt sich vor: Alessandra Korap (Aktivistin, Associação Indígena do Médio Tapajós – Parirí, Brasilien)
2021
• 29.10.2021 Online-Fachgespräch
mit Vertreter*innen der Berliner Politik, Verwaltung, Kommunalpolitiker*innen, Klima-Bündnis und Berliner Aktivist*innen:
Berlin im Klima-Bündnis: Kommunen in Partnerschaft mit den indigenen Völkern und für den Schutz der Regenwälder Amazoniens
• 28.10.2021 Online-Veranstaltung
Alarm in Amazonien: Den Regenwald schützen, die Rechte seiner Menschen stärken – Schlaglichter auf Praxisbeispiele
• 27.10.2021 Online-Veranstaltung
Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald‘Amazonien im Fokus wirtschaftlicher Interessen und der globalen Klima- und Biodiversitätskrise – was muss getan werden, um den Regenwald dauerhaft zu erhalten und die Rechte seiner Bewohner*innen zu verteidigen?
• 08.10.2021 Online-Veranstaltung
Brasilien und das Handelsabkommen EU-Mercosur: Freifahrtschein für das Agrobusiness – Gefahr für Klima und Biodiversität wie Indigene und das Recht auf Land
• 13.04.2021 Online-Veranstaltung
Wird der Landraub digital? Das Umweltkataster CAR in Amazonien: Hoffnungen und Kontroversen
2020
• 10.12.2020 Online-Veranstaltung
Gewalt gegen Indigene unter Bolsonaro
2019
• 19.12.2019 Veranstaltung
Jenseits der Feuer – Die politischen, sozialen und ökonomischen Hintergründe und Ursachen der Zerstörung Amazoniens unter der Regierung Bolsonaro
• 17.11.2019 Veranstaltung
Semeando Sustentabilidade e Plantar: Können Entwicklungsprojekte Amazonien retten?
• 07.11.2019 Tagung
Was tun in Amazonien? Zusammenarbeit und Solidarität mit Brasilien in schwierigen Zeiten
Die Zusammenarbeit mit Brasilien im Bereich des Tropenwaldschutzes steht vor einer großen Herausforderung: Präsident Jair Bolsonaro hat mit seinen Angriffen auf den Umweltschutz und die Rechte indigener Völker die zu erwartende Folgen verursacht: Der Regenwald steht in Flammen, seine Zerstörung steigt wieder steil an.
Die deutsche EZ hat seit 1992 in Brasilien schwerpunktmäßig die Erhaltung des Tropenwaldes unterstützt. 2008 begann mit dem Fundo Amazonia das weltweit größte Tropenwaldschutzprogramm – vorwiegend von Norwegen finanziert, aber auch mit deutscher Beteiligung. Darüber hinaus kooperieren die kirchlichen Hilfswerke BfdW und Misereor sowie viele NGOs mit zahlreichen Initiativen in der Region.
Ort:
BVV-Saal des Rathaus Berlin-Charlottenburg,
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
• 05.11.2019 Veranstaltung
Brasiliens Amazonasgebiet – umkämpftes Terrain
• 26.09.2019 Veranstaltung
Brasilien: Menschenrechte unter Druck – Amazonien in Gefahr / Organisationen der brasilianischen Zivilgesellschaft berichten
• 24.09.2019 Video
Klimastreik 2019 mit Alessandra Korap
Angesichts der besorgniserregenden Lage in Brasilien, hat das FDCL gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) zwei Gäste aus Brasilien zu einem Besuchsprogramm nach Berlin eingeladen:
Alessandra Korap (Aktivistin der indigenen Frauenbewegung vom Volk der Munduruku) und Marco Antonio Mota (Projektkoordinator für das ostamazonische NRO-Netzwerk -FAOR).
Via Lobbyarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und öffentlichen Aktionen wollen wir gemeinsam mit ihnen auf die massive Regenwaldvernichtung, die Angriffe auf die indigene Bevölkerung und die sich zuspitzende Menschenrechtlage in Brasilien aufmerksam machen. Bereits am Freitag letzter Woche haben die beiden an unserem Demo-Block „SOS Amazonia“ im Rahmen der wunderbaren Berliner Demonstration zum Klimastreik teilgenommen. Alessandra konnte sogar einen Redebeitrag auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor halten.
Nachstehend Hinweise auf weitere Aktivitäten, an denen unsere beiden Gäste im Rahmen der Klima-Aktionswoche/des we4future Camp mitwirken werden.
• 08.08.2019 Aktion/Übergabe Schreiben der Initiative
Für Klimaschutz und Menschenrechte in Berlin und am Amazonas!
• 23.06.2019 Veranstaltung
Das Land ist unser Leben, unsere Identität, unser Erbe! / Die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá und der Kampf um indigenes Land in Brasilien
• 22.06.2019 Film und Gespräch
Amazonas-Matinee
• 12.06.2019 Veranstaltung
Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald – Können Zivilgesellschaft und Rechtsstaat Bolsonaros Politik noch verhindern?
• 07.06.2019 Veranstaltung
Soziales & Umwelt mit Volldampf zurück! grobusiness und die Bolsonaro-Regierung und die Verschärfung der Landkonflikte
• 07.03.2019 Veranstaltung
Indigene Kämpfe in Zeiten des Neo-Extraktivismus – Ecuador, Peru, Bolivien
2018
• 30.11.2018 Film und Gespräch⋅
Piripkura
• 23.11.2018 Veranstaltung
Staudämme im Regenwald – Eine Veranstaltung mit Pablo Solón über Wasserkraftprojekte im bolivianischen Tiefland
• 01.11.2018 Tagung
Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft – was tun Kommunen?
• Do, 30.10.2024
• Do, 02.11.2024
• Do, 18.07.2024 – Solarenergie in indigenen Amazonasgemeinden
In dem nachstehenden Video wird aufgezeigt, dass Stromerzeugung aus Solarenergie für die Munduruku-Gemeinden eine wichtige Alternative zur Nutzung von Dieselgeneratoren spielen kann.
Anfang dieses Jahres installierten Amazon Watch in Zusammenarbeit mit deren Partner GivePower erfolgreich ein Solarmikronetz im Munduruku-Dorf Sawré Muybu, einem wichtigen Zentrum innerhalb des indigenen Territoriums der Munduruku am Fluss Tapajos im amazonischen Regenwald. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern in der Munduruku-Gemeinschaft geplant und war die erste installierte Solaranlage im Rahmen des von Amazon Watch durchgeführten Programms „Power to the Protectors“ seit der Covid-19-Pandemie. Die Solaranlage liefert zuverlässigen und sauberen Strom für die Häuser und Gemeinschaftsgebäude des Dorfes, die zuvor auf teure, unzuverlässige und umweltschädliche Dieselgeneratoren angewiesen waren.
Diese Verbesserung ist entscheidend, da die Munduruku erheblichen Bedrohungen für ihr Land und ihre Sicherheit ausgesetzt sind. Eine zuverlässige Stromversorgung ermöglicht es ihnen, das Sawré-Muybu-Gebiet effektiv zu überwachen und Behörden sowie Partner schnell über Landinvasionen und andere Gefahren für ihr Wohlbefinden zu informieren.
Die Munduruku sehen sich ernsthaften Bedrohungen für ihr Land und ihre Sicherheit ausgesetzt. Sie benötigen eine zuverlässige Stromversorgung, um das Gebiet der Sawré Muybu zu überwachen und die Behörden und Partner vor Landinvasionen und Gefahren für ihr Wohlergehen zu warnen. Die neue Energieinfrastruktur versorgt auch die Dorfschule und die Gemeinschaftsräume mit Strom und unterstützt so die Bildungs- und Wirtschaftstätigkeiten. Um diese Herausforderung zu meistern, hilft Amazon Watch auch bei der Bereitstellung von hochwertigem Internet für das Dorf.
Es ist wichtig, nicht nur auf die Dringlichkeit der Bedrohung des Amazonasgebiets zu reagieren, sondern auch in Solidarität mit den indigenen Völkern zu handeln, die Lösungen anbieten und nachhaltige, kohlenstoffarme Alternativen in ihren Gemeinschaften aufbauen.
• Online-Veranstaltung am 04.07.24 – Indigenen Frauen in Amazonien: Aktivismus und Wiederstand
• Image Filme „Berlin aktiv im Klima Bündnis“
• Wem gehören die Flüsse? Wasser in Amazonien zwischen Lebensgrundlage und Rohstoff
29.02.2024. Online-Veranstaltung. 70 min., Deutsch und Spanisch.
• Bericht des japanischen Senders NHK World Japan über die indigene Aktivistin Alessandra Munduruku. 09.02.2024. Brasilien, 15 Min., Englisch.
• Quecksilber in Amazonien: Woher es kommt, wohin es geht. 07.12.2023. Online-Veranstaltung. Mehr Info HIER. 124 min., Spanisch.
• Grußbotschaft von Thomas Brose, Geschäftsführer der Europäischen Geschäftsstelle des „Klima-Bündnis der Europäische Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern“ in Frankfurt/Main, anlässlich der für den 18.10.2023 im Berlin Global Village vorgesehenen, schlussendlich aber leider kurzfristig ausgefallenen Veranstaltung „Die Spree liegt amAzonas – Jahresbilanz der Initiative Berlin aktiv im Klima-Bündnis“. Do, 18.01.2024.
• Zwischen Drohnen und Wäldern – Das audiovisuelle Munduruku-Kollektiv „Daje Kapap Eypi“ bei der Verteidigung seines Territoriums – 18.12.23 – Veranstaltung mit Präsentation von einem Dokumentarfilm des Kollektivs: Mensageiras da Amazônia (Brasilien, 2022, 17’25“) und virtuelles Gespräch mit Beka Munduruku, eine der Gründerinnen vom Kollektivs „Daje Kapap Eypi“, und Marquinho Mota, Projektoordinator von FAOR – Fórum da Amazônia Oriental. PT mit deutschen Untertiteln und konsekutiv Übersetzung
• Giftiges Gold: Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas. Veranstaltung, Berlin, 2023. 105 min, DE
• Mensageiras da Amazônia von Coletivo Audiovisual Munduruku Daje Kapap Eypi (Brasilien, 2022, 17’25“) – mit deutschen Untertiteln.
• „Mãe d’água – Mulheres indígenas na defesa da sua terra“ – mit deutschen Untertiteln. FAOR – Fórum da Amazônia Oriental, Brasilien
• (Um-)Weltsichten der indigenen Frauenvereinigung Guerreiras da Floresta. ASW
• „Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“
• „Banzeiro dos rios“ („Unruhe der Flüsse“)
• 31.12.2022 Ausstellung
„Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“, Steinplatz in Charlottenburg
• 10.11.2022 – 31.12.2022 Ausstellung
Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir
Die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, als Teil der Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“, und die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung/Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf laden ein, zur Eröffnung der Ausstellung „Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“. Die Ausstellung soll das Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig der Amazonasregenwald für das weltweite Klima ist und einen Blick auf aktuelle Bedrohungen und zukunftsweisende Projekte werfen. Sie thematisiert dabei besonders die Situation indigener Bevölkerungsgruppen und zeigt Verbindungen zwischen der Weltgemeinschaft und Amazonien auf.
• Mi, 01.11.2024 Artikel
Endlich demarkiert, aber noch immer bedroht und angegriffen
von Christian Russau
• Di, 15.10.2024 Artikel
von Movimento Munduruku Ipereg Ayu
Übersetzung: Christian Russau
• Di, 10.10.2024 Artikel
Munduruku-Gebiet Sawré Muybu als Indigenes Territorium endlich demarkiert
von Christian Russau
• Di, 28.09.2024 Artikel
von CDU Politiker Norbert Altenkamp
• Mo 19.08.2024 Artikel
Indigene Munduruku nehmen die Sache selbst in die Hand
von Christian Russau
• Mo, 21.02.2024 Dossie
Indigene Landrechte – Januar 2024
von Christian Russau
• Mo, 19.02.2024 Artikel
Auf dem Weg zur Klima-COP30 in Belém- FDCL-Briefings zur brasilianischen Umwelt- und Klimapolitik
• Do, 01.01.2024
Interview
Bolsonaro ist endlich weg – und nun?
Soziale und indigene sowie die Klima- Landlosenbewegung in Brasilien verbinden große Hoffnungen mit dem neuen Präsidenten Brasiliens Inácio Lula da Silva. Die gewünschte Abkehr von Bolsonaros rechtsextremer Politik und Sprache hat aber auch über Brasilien hinaus große Bedeutung. Es handelt sich immerhin um das größte Land Südamerikas, das fünftgrößte der Welt und um einen weltpolitisch immer bedeutenderen Akteur – Stichwort: BRICS-Staaten. Ein Interview mit Thomas Fatheuer vom FDCL, das beim BER-Netzwerktreffen am 14. Dezember 2023 geführt wurde. Das Treffen fand in Kooperation mit der „Initiative Berlin aktiv im Klimabündnis“ statt. Das Bündnis unterstützt das Land Berlin dabei, seinen Beitrag zum Schutz des Regenwalds und der indigenen Völkern Amazoniens zu leisten. Das Bündnis besteht aus 5 Mitgliedsgruppen des BER und dem BER selbst. Weitere Infos hier.
2023
• 18.12.2023 Artikel
Eine Erfolgsmeldung aus Dubai: keine Vereinbarung über den globalen CO2-Markt
von Thomas Fatheuer
• 10.12.2023 Artikel
• 27.09.2023 Artikel
Tschüß Stichtagsregelung! Hallo Stichtagsregelung?
• 19.08.2023 Artikel
Das Erdöl im Boden lassen – jetzt doch?
von Fernando A. Muñoz-Miño
• 19.08.2023 Interview mit Arlen Ribeira, Präsident der Vereinigung der Grenzgemeinden des Putumayo
Finanzieren deutsche Entwicklungsgelder die Abholzung in Amazonien?
Das Interview führte Mirjana Jandik im Juni in Bonn.
• 16.08.2023 Artikel
Stichtagsregelung Marco Temporal verstößt gegen internationales Recht
von Christian Russau
• 07.06.2023 Artikel
„Unsere Geschichte begann nicht erst 1988!“ Indigener Widerstand in Brasilien gegen Kodifizierung des Landraubs durch Stichtagsregelung „Marco Temporal“
von Christian Russau
• 05.06.2023 Artikel
Oberster Richter bahnt Ferrogrão wieder schrittweise den Weg
von Christian Russau
• 24.05.2023 Artikel
„Wir sind Mütter, wir sind Kriegerinnen“ – Interview mit zwei Frauen der Munduruku
Auf Tapajos-Info.de können Sie das vollständige Interview von Thomas Schmidt mit Maria Leusa Kaba Munduruku und Ediene Kirixi Munduruku lesen.
• 09.03.2023 Artikel
Repórter Brasil macht Vorschläge für neun Maßnahmen gegen den illegalen Goldbergbau in Brasilien
Wie könnte es gelingen, den illegalen Goldbergbau in Amazonien zu stoppen?
• 18.01.2023 Artikel
Quilombola-Landtitulierungen in Amazonien unter Bolsonaro weiter gesunken
• 10.01.2023 Artikel
Brasilien: Lula da Silva und die internationale Klimapolitik – zum Erfolg verdammt
07.01.2023 Artikel
Drei neue Studien weisen auf die Biodiversitätsverluste durch Staudämme und Staureservoirs in Amazonien hin
2022
• 16.11.2022 Artikel
Lula wird Präsident – Brasilien atmet auf!
• 14.10.2022 Artikel
• 23.09.2022 Artikel
Neue Kampagne gegen Staudämme und Wasserstraßen am Fluss Teles Pires
• 17.09.2022 Artikel
Brief der Munduruku vom Oberen und Mittleren Tapajós und vom Unteren Teles Pires
• 18.05.2022 Artikel
Solidaritätserklärung für Alessandra Munduruku
• 20.04.2022 Artikel
Wider den Pessimismus – Amazonien ist nicht verloren!
• 05.04.2022 Artikel
Offener Brief: 29 Bundestagsabgeordnete gegen PL 191 zur Freigabe von Bergbau und Wasserkrafterzeugung in indigenen Territorien
• 07.03.2022 Artikel
Gesetzesinitiative PL 191 zu Bergbau und Wasserkraft in indigenen Gebieten: Kurz vor Verabschiedung?
2021
• 31.12.2021 Studie
Amazonien – der große Landraub
• 17.11.2021 Artikel
Erneute Bedrohungen gegen Alessandra Munduruku und Einbruch in ihr Haus
• 01.11.2021 Artikel
Antworten auf die Klimakrise – Interview zur indigenen Präsenz auf der Weltklimakonferenz
• 17.06.2021 Pressemitteilung
Berlin denkt Klimagerechtigkeit international – Pressemitteilung der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
• 27.05.2021 Artikel
Notfallkommuniqué der Widerstandsorganisationen des Volkes der Munduruku
• 06.02.2021 Artikel
Nach erneuten Morddrohungen von Goldgräbern: Flucht von zwei Munduruku-Frauen
2020
• 31.12.2020 Studie
Amazonien und die regierung Bolsonaro – Zerstörung und Widerstand
• 04.12.2020 Artikel
Bundeskabinett macht den Weg frei für die Ratifizierung der ILO-Konvention 169 für Indigene Rechte durch den Deutschen Bundestag
• 01.11.2020 Artikel
• 01.05.2020 Artikel
2019
• 17.12.2019 Radiobeitrag
Waldschutz in Amazonien: Der Zerstörung die Stirn bieten
• 01.09.2019 Artikel
• 01.02.2019 Artikel
2018
• 25.11.2018 Dossier
Amazonien: Entwaldung, „Entwicklung“ und Widerstand – Der Kampf um den größten Regenwald der Welt
Berlin ist seit 1992 Mitglied im „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V.“ und gehört damit zu dessen Gründungsmitgliedern. Mit fast 2.000 Mitgliedern aus mehr als 25 europäischen Ländern ist das Klima-Bündnis das größte europäische Städtenetzwerk, das sich zu einem umfassenden und gerechten Klimaschutz bekennt. Um der globalen Klimakrise entgegen zu treten und mehr Klimagerechtigkeit herzustellen, haben sich die Mitglieder gemeinsam dazu verpflichtet, (1) mit lokalen Klimaschutzaktivitäten konkrete Klimaschutzziele zu erreichen, und (2) den amazonischen Regenwald zu schützen und dabei mit den indigenen Völkern Amazoniens partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und diese zu unterstützen.
Seit Gründung des Klima-Bündnisses vor über 30 Jahren war die Faktenlage und Diagnose noch nie so eindeutig und schwerwiegend: Die globalen Klimaerwärmung und der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt bedrohen die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Die Regionen, die bisher am stärksten von den drastischen Auswirkungen der vom Menschen verursachten Erderwärmung betroffen sind und sich dagegen am wenigstens zur Wehr setzen können, liegen im Globalen Süden. Gleichsam tragen die dort lebenden Menschen aber am wenigsten Verantwortung für die globale Umweltkrise. Denn deren Hauptverursacher (historisch und bis heute) sind die (Industrie)Länder des Globalen Nordens mit ihrer klimaschädliche Lebensweise, die auf einem immens hohen Verbrauch an fossilen, mineralischen wie agrarischen Rohstoffen basiert. Sehr viele dieser Rohstoffe werden aus den Ländern des Globalen Südens importiert. Dort geht die Rohstoffausbeutung oftmals einher mit großen Umweltschäden und der Zerstörung von Naturräumen wie der tropischen Regenwälder. Aufgrund der immer spürbareren Folgen der Klimaerwärmung auch in Europa, wächst die Erkenntnis, dass Klimakatastrophen und Umweltzerstörung nur noch als globales Problem betrachtet werden können, für das es nur globale Lösungen geben kann. Und um mehr Klima-und Umweltgerechtigkeit zu erreichen, müssen auch diejenigen am meisten dazu beitragen, die für die globale Umweltkrise am meisten Verantwortung tragen: die Länder des Globalen Nordens.
Das größte Regenwaldgebiet der Erde ist der Amazonas-Regenwald, der für die Stabilisierung des Weltklimas und den Erhalt der Artenvielfalt eine herausragende Bedeutung hat. Wird der amazonische Regenwald weiter abgeholzt, kann die Erderwärmung und das Artensterben nicht gebremst werden. Es hat sich gezeigt, dass eine wirksame Barriere gegen Entwaldung vor allem dort gegeben ist, wo die Rechte der im und vom Wald lebenden indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften auf eigene Territorien respektiert und geschützt werden.
Deshalb und begründet auf der „gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung“ für den Erhalt der Erdatmosphäre und dem damit verbundenen Schutz der Regenwälder versteht das Klima-Bündnis partnerschaftliche Zusammenarbeit, Solidarität und auch die politische Unterstützung der Indigenen Völker der Regenwälder Amazoniens als zweite Säule seiner Arbeit.
Der Erhalt des Regenwaldes und die Stärkung der Rechte seiner Bewohner*innen steht in unserem eigenen Interesse, denn von den Folgen der globalen Umweltkrise sind alle betroffen: ob in Amazonien oder in Deutschland und Berlin.
Vor diesem Hintergrund will „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ als eigenständige zivilgesellschaftliche Initiative dazu beitragen, die bestehende Mitgliedschaft Berlins im Klima-Bündnis mit mehr Leben zu füllen und aktiver in die Stadtgesellschaft zu kommunizieren. Im Fokus steht dabei zum einen die aus der Mitgliedschaft Berlins im Klima-Bündnis erwachsende Verpflichtung, die Bewohner*innen des Regenwaldes zu schützen und bei ihren Bemühungen zum Erhalt der „grünen Lunge der Erde“ zu unterstützen. Zum anderen geht es um die Verantwortung Berlins für globale Klimagerechtigkeit.
Wir wollen aufzeigen, dass der Erhalt der Regenwälder, der Schutz indigener Völker und globale Klimagerechtigkeit unmittelbar miteinander zusammenhängen – dass es nicht nur im Interesse der indigenen Völker liegt, ihren Lebensraum (den Regenwald) zu erhalten, sondern es auch manifestes Interesse des Landes Berlins und seiner Bevölkerung ist, den Wald und die natürlichen Ressourcen im Amazonas zu schützen.
Die Ziele der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ sind deshalb die folgenden:
Über einen kontinuierlichen Politikdialog und Öffentlichkeitsarbeit wollen wir die langfristige Etablierung des angelaufenen Südpartnerschaftsprojekts mit den Munduruku in Brasilien fördern, mit dem das Land Berlin exemplarisch aufzeigt, wie die Verantwortung für den Schutz des amazonischen Regenwaldes und eine ideelle wie finanzielle Unterstützung der dort lebenden indigenen Völker ausgestaltet werden kann. Mit Maßnahmen im Bereich der entwicklungspolitischer Bildungs-, Informations- und Netzwerkarbeit sowie des Politikdialogs, wollen wir zu einer stärkeren Verankerung des Konzepts und Leitbegriffs der Klimagerechtigkeit wie einer besseren Sichtbarkeit der Verschränkung von Auslands- und Inlandsarbeit beitragen.
Die Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ besteht aus den folgenden Organisationen: Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW), Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER), Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Lateinamerika-Forum Berlin (LAF), Lateinamerika Nachrichten (LN), kolko – Menschenrechte für Kolumbien.
Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
c/o FDCL e.V.
Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin
Tel 030 693 40 29
Fax 030 692 65 90
E-Mail: klima-buendnis@fdcl.org