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Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“

Die Südpartnerschaftsprojekt der Initative

Aufbau des Munduruku Kultur- und Bildungszentrums im Amazonasgebiet in Brasilien

Ohne den Erhalt des amazonischen Regenwaldes wird es nicht gelingen, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Und ohne die Unterstützung und Stärkung (der Rechte) der indigenen Völker Amazoniens wird es nicht möglich sein, den Regenwald zu schützen. Doch die Regenwaldgebiete geraten immer stärker in den Fokus wirtschaftlicher Interessen. Für Amazonien bedeutet die intensivierte Rohstoffausbeutung: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, illegaler Holzeinschlag, Freigabe von indigenen und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen; für die in Amazonien lebenden Menschen: Entwurzelung, Vertreibung, Zerstörung ihrer Lebensräume, Verlust der Artenvielfalt. Vor allem in Brasilien, dem Land mit dem größten Anteil Amazoniens, sind der Regenwald und dessen Bewohner*innen bedrohter denn je.

Dies ist ein Beweggrund dafür, dass nach Konsultationen mit Partner*innen vor Ort und der Europäischen Geschäftsstelle des Klima-Bündnis, in dessen Vorstand auch der Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens-COICA vertreten ist, ein Vorhaben in Brasilien als langfristig angelegtes Südpartnerschaftsprojekt im Kontext der Berliner Mitgliedschaft im Klima-Bündnis identifiziert wurde. Seit Juli 2022 unterstützt das Land Berlin über die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)/SenWEB den Aufbau, die sukzessive Ausgestaltung und den Betrieb eines Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku in Brasilien.

Das Volk der Munduruku lebt seit mindestens drei Jahrhunderten im Einzugsgebiet des Flusses Tapajós im westlichen Bundesstaat Pará des brasilianischen Amazonas. Es zählt heute mehr als 13.000 Menschen, die in 142 Dörfer am Ober- und Mittellauf des Flusses leben. Wie andere indigene Gruppen Amazoniens auch waren und sind die Munduruku bei ihrem beständigen Kampf um ihre Rechte, den Schutz ihres Territoriums und des Regenwaldes vielfältigen Formen von Druck und Gewalt ausgesetzt. Ihnen ist bewusst, dass ihre Geschichte und Kultur (ihre Mythen, ihre Sprache und ihre traditionellen Praktiken) eine zentrale Rolle für die soziale und politische Stärkung spielen, die wiederum unabdingbar ist für ihre Selbstbestimmtheit und ihr Überleben als differenzierte Gemeinschaft in einem Nationalstaat, der sie an vielen Fronten bedroht.

Der Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Munduruku Gemeinschaften einen historischen, kulturellen und politischen Referenzrahmen zur Stärkung ihrer Gemeinschaft zu ermöglichen: einen Raum, in dem die Munduruku ihre Identität erkennen, ihre Verbindung zu ihrer „community“ stärken und ihr Handeln gegenüber der nicht-indigenen Welt verbessern können.

Das Zentrum wird in einem Dorf am mittleren Tapajós aufgebaut und trägt den Namen „Centro de Formação Munduruku Akay Buray“. Das ist Munduruku und bedeutet „Estou a disposição. É um prazer receber vocês“ – übersetzt: „Ich bin bereit und es ist mir ein Vergnügen dich zu empfangen!“

Die Aktionsbereiche des Zentrums sind die folgenden:

  • Förderung von Bildungstreffen zwischen Munduruku-Lehrenden und Lernenden sowie Verbesserung der Ausbildung von Munduruku-Lehrer*innen;
  • Aufzeichnung und Mitteilung der im Zentrum erzielten Ergebnisse, um Maßnahmen zum Schutz des materiellen und immateriellen Erbes der Munduruku zu entwickeln.
  • Förderung des Austauschs mit anderen indigenen Gemeinschaften und traditionellen Bevölkerungsgruppen, sowie mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen, um eine wechselseitige Unterstützung zu ermöglichen.

Die dem Zuwendungszweck entsprechende Durchführung des Berliner Klima-Bündnis Südpartnerschaftsprojekts wird in enger Kooperation mit dem FDCL von der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW) verantwortet. Vor Ort in Amazonien sind die direkten Ansprechpartner*innen/Verantwortlichen für die Umsetzung dieses Projekts FAOR (Orientales Amazonas Forum) und Repräsentant*innen der Munduruku. FAOR ist ein fast 300 Organisationen, Bewegungen und Initiativen im östlichen Teil des brasilianischen Amazonasgebiets umfassendes Netzwerk.

Bericht des japanischen Senders NHK World Japan über die indigene Aktivistin Alessandra Munduruku

Bericht des japanischen Senders NHK World Japan über die indigene Aktivistin Alessandra Munduruku. Brasilien, 15 Min., Englisch.

„Alessandra Korap Munduruku, Amazonas-Aktivistin, kämpft für die Rechte der Ureinwohner und den Umweltschutz. Wir suchen nach ihren Erkenntnissen als Mutter und setzen uns dafür ein, dass die Entwicklung des Bergbaus ihre Lebensgrundlagen bedroht.“

Die Spree liegt amAzonas

eine Veranstaltungsreihe der Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“

29.2.24 – Wem gehören die Flüsse? (online)

** español abajo **

Donnerstag, 29.02.2024,  19:00 CET

Online-Veranstaltung mit Simultan-Verdolmetschung D<>ES

Zugangslink via Zoom: https://us06web.zoom.us/j/88617118780

Webinar-ID: 886 1711 8780 Mit:

  • Cristian Aguinda, Kichwa-Anführer, Santa Clara, Ecuador
  • Alice Martins Morais, Umweltjournalistin, Belém (PA), Brasilien
  • Christian Russau, FDCL e.V., Kritische Aktionäre, Berlin, Deutschland

  Wasser ist in Amazonien allgegenwärtig. Für die an den Flussläufen lebenden indigenen Gemeinschaften ist es lebenswichtig und steht im Zentrum ihres Alltags. Sie trinken das Wasser der Flüsse, baden darin, bewässern damit ihre Felder und ernähren sich vom Fischreichtum der Flüsse. Gleichzeitig stehen Flüsse für viele Völker im Mittelpunkt ihrer Kosmovision, sind lebendig und heilig. Für transnationale Konzerne bieten die Flüsse Amazoniens ein wirtschaftliches Potential. Sie werden aufgestaut und dienen der Energieerzeugung – weit mehr zur Stromversorgung extraktiver Industrien als der (lokalen) Bevölkerung. Nun soll das Wasser der Flüsse und der mit den Staudämmen erzeugte elektrische Strom für die Herstellung von „Grünem Wasserstoff“ genutzt werden, der für den Export bestimmt ist – bspw. nach Deutschland. Wie grün sind Wasserkraft und Wasserstoff wirklich und welche Konflikte entstehen bei der Energiegewinnung entlang der blauen Adern Amazoniens? Download Einladungsflyer „Wem gehören die Flüsse?“ 

Quién es el dueño de los ríos? El agua en la Amazonia entre basis de vida y recurso

Jueves, 29.02.2024, 19:00 hs (GMT+1)

Evento en línea a través de Zoom con interpretación simultánea D<>ES

Link para la transmisión Zoom: https://us06web.zoom.us/j/88617118780

Webinar-ID: 886 1711 8780 Panel:

  • Cristian Aguinda, líder kichwa, Santa Clara, Ecuador
  • Alice Martins Morais, periodista ambiental, Belém (PA), Brasil
  • Christian Russau, FDCL e.V, Kritische Aktionäre, Berlín, Alemania

  El agua es omnipresente en la Amazonía. Es vital para las comunidades indígenas que viven a lo largo de los ríos y está en el centro de su vida cotidiana. Toman el agua de los ríos, se bañan en ella, la utilizan para regar sus campos y se alimentan de la abundancia de peces de los ríos. Al mismo tiempo, para muchos pueblos, los ríos están en el centro de su cosmovisión, son seres vivos y sagrados. Para las empresas transnacionales, los ríos de la Amazonia ofrecen un potencial económico. Se embalsan y se utilizan para generar energía, mucho más para abastecer a las industrias extractivas que a la población local. Ahora, el agua de los ríos y la electricidad generada por las presas se utilizarán para producir „hidrógeno verde“, que se exportará, por ejemplo, a Alemania. Hasta qué punto son realmente verdes la energía hidroeléctrica y el hidrógeno? Qué conflictos surgen al generar energía a lo largo de las venas azules de la Amazonía? Download Invitación „Quién es el dueño de los ríos?“   Eine Veranstaltung von GegenStrömung in Kooperation mit dem FDCL im Rahmen Veranstaltungsreihe „Die Spree liegt amAzonas“ der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis

Archiv

Aktivitäten der Mitglieder der Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“ seit 2018 
Veranstaltungen

• Mo, 12.02.2024

Donnerstag, 29.02.2024,  19:00 CET

Online-Veranstaltung mit Simultan-Verdolmetschung D<>ES

Wem gehören die Flüsse? 

Wasser in Amazonien zwischen Lebensgrundlage und Rohstoff

Donnerstag, 29.02.2024,  19:00 CET

Online-Veranstaltung mit Simultan-Verdolmetschung D<>ES

Mit:

  • Cristian Aguinda, Kichwa-Anführer, Santa Clara, Ecuador
  • Alice Martins Morais, Umweltjournalistin, Belém (PA), Brasilien
  • Christian Russau, FDCL e.V., Kritische Aktionäre, Berlin, Deutschland

Wasser ist in Amazonien allgegenwärtig. Für die an den Flussläufen lebenden indigenen Gemeinschaften ist es lebenswichtig und steht im Zentrum ihres Alltags. Sie trinken das Wasser der Flüsse, baden darin, bewässern damit ihre Felder und ernähren sich vom Fischreichtum der Flüsse. Gleichzeitig stehen Flüsse für viele Völker im Mittelpunkt ihrer Kosmovision, sind lebendig und heilig.
Für transnationale Konzerne bieten die Flüsse Amazoniens ein wirtschaftliches Potential. Sie werden aufgestaut und dienen der Energieerzeugung – weit mehr zur Stromversorgung extraktiver Industrien als der (lokalen) Bevölkerung. Nun soll das Wasser der Flüsse und der mit den Staudämmen erzeugte elektrische Strom für die Herstellung von „Grünem Wasserstoff“ genutzt werden, der für den Export bestimmt ist – bspw. nach Deutschland.
Wie grün sind Wasserkraft und Wasserstoff wirklich und welche Konflikte entstehen bei der Energiegewinnung entlang der blauen Adern Amazoniens?

Eine Veranstaltung von GegenStrömung in Kooperation mit dem FDCL
im Rahmen Veranstaltungsreihe „Die Spree liegt amAzonas“ der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis„

Weitere Infos HIER.

2023

• M0, 18.12.2023 
Veranstaltung @ Regenbogenkino e.V.

Zwischen Drohnen und Wäldern
Das audiovisuelle Munduruku-Kollektiv „Daje Kapap Eypi“ bei der Verteidigung seines Territoriums

Im Regenbogenkino präsentieren wir am 18. Dezember ab 19.00 Uhr (Deutschland) / 15.00 Uhr (Brasilien) zwei Dokumentarfilme des Kollektivs: Mensageiras da Amazônia (Brasilien, 2022, 17’25“) und Autodemarcação Já! (Brasilien, 2023, 7“).

Nach der Vorführung werden Beka Munduruku, eine der Gründerinnen vom Kollektivs „Daje Kapap Eypi“, und Marquinho Mota, Projektoordinator von FAOR – Fórum da Amazônia Oriental, virtuell an einem Gespräch mit dem Publikum teilnehmen.

Präsenzveranstaltung auf Portugiesisch mit konsekutiver Übersetzung ins Deutsche.
Das Gespräch wird live auf Facebook auf der FDCL-Seite übertragen.
Eintritt frei – Spenden willkommen.

Veranstaltet von:
ASW, FDCL, LAF im Rahmen der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
in Kooperation mit KoBra

• Mi, 13.12.2023 | 17:00 – 19:00
Veranstaltung @ Berlin Global Village
Bolsonaro ist endlich weg – und nun?
(Inputs von Camila de Abreu und Thomas Fatheuer, FDCL)
Soziale Bewegungen in Brasilien, indigene, Klima- und Landlosenbewegungen verbinden große Hoffnungen mit dem neuen Präsidenten Brasiliens Lula da Silva. Die gewünschte Abkehr von Bolsonaros rechtsextremer Politik und Sprache hat aber auch über Brasilien hinaus große Bedeutung. Es handelt sich immerhin um das größte Land Südamerikas, das fünftgrößte der Welt und darüber hinaus um einen weltpolitisch immer bedeutenderen Akteur (Stichwort: BRICS-Staaten). Da im BER viele Gruppen zu den Themen Amazonas, Indigene und Klimagerechtigkeit arbeiten – wie zum Beispiel die vom BER koordinierte Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“ – wollen wir einen Überblick über die zu erwartenden Veränderungen diskutieren.
Zum einen werden wir den Blick richten auf die Situation im brasilianischen Amazonasgebiet: Wie stellt sich die brasilianische Umwelt- und Klimapolitik heute dar? Ist die unter Bolsonaro dramatisch angestiegene Entwaldung und Zerstörung des amazonischen Regenwaldes und weiterer Naturräume (Cerrado, Chaco) in Brasilien gestoppt worden? Werden die Rechte der Bewohner*innen des Waldes auf ein eigenes Territorium respektiert? Zum anderen werden wir den Fokus legen auf die Perspektiven/Erwartungen der sozialen Bewegungen in Brasilien: Wie ist deren Verfasstheit nach vier Jahren Bolsonaro und wie artikuliert sich deren Verhältnis zur neuen Lula-Regierung? Was sind die Positionen von bspw. der Landlosenbewegung MST, von Afro-brasilianischer Bewegung, Obdachlosenbewegung, Frauen/LGTBQ? .Bitte anmelden unter projekt@eineweltstadt.berlin.Weitere Infos hier.

Mi18.10.2023 | 19:00 – 21:00 | 19:00-21:00 Film & Gespräch @ Kino Moviemento
A MÃE DE TODAS AS LUTAS – Die Mutter aller Kämpfe
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit der Protagonistin des Filmes, Shirley Krenak, und Felipe Campelo von der Landlosenbewegung MST statt. Weitere Infos hier.

• Do., 19.10.2023 | 19:00-21:00 Veranstaltung
Giftiges Gold – Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas
mit Oscar Campanini (CEDIB, Bolivien), Miguel Vargas (CEJIS, Bolivien), Alexandra Bechtum (BGR), Marc Ummel (Swissaid/ angefragt) und Moderation von Dr. Heidi Feldt  (freischaffende Consultant für Bergbau, mit Schwerpunkt indigene Völker). Veranstaltung mit Simultanübersetzung D-ES und ES-D. Weitere Infos hier. Video hier.

• Do., 21.09.2023 | 19:00-21:00 Veranstaltung
Indigene Rechte in Gefahr: Gemeinschaften in Isolation und die Ausbeutung Amazoniens
mit Beatriz Huertas – Anthropologin aus Peru, Beraterin für die Rainforest Foundation of Norway und die Organización Regional de Pueblos Indígenas del Oriente; Roberto Narváez – Anthropologe aus Ecuador, Universidad Andina Simón Bolívar und
Norma Riaño – Anthropologin aus Kolumbien, Amazon Conservation Team. Weitere Infos und Anmeldung hier.

• Do., 29.06.2023 | 19:00-20:30 Veranstaltung
Marco Temporal: Die Neobandeirantes und das Massaker an den brasilianischen indigenen Völker
Seit Juli letzten Jahres unterstützt das Land Berlin die Arbeit der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ und darüber auch ein Südpartnerschaftsprojekt mit den indigenen Munduruku im brasilianischen Amazonasgebiet (s.u. auf dieser Website). Gerne weisen wir deshalb auf diese Veranstaltung mit Maria Leusa Munduruku hin, die unsere Kolleg*innen von der Kooperation Brasilien e.V. (mit den Mitgliedsorganisationen ASW und FDCL) organisiert haben. Ein ausführlicher Artikel zum Thema findet sich hier.

• Di, 09.05.2023 | 18:30 – 20:30 Veranstaltung
Indigener Aktivismus im Peru der Krisen: Pandemie, politische Krise und Klimakrise
mit Alexander Shimpukat Soria vom Indigenen Volk der Shipibo-Konibo aus Peru
Ort: Mehringhof – Versammlungsraum

• Di, 18.04.2023 | 19:00 – 21:00 Online-Veranstaltung
100 Tage Regierung Lula da Silva: Chancen und Herausforderungen für „Einheit und Wiederaufbau“ in Brasilien

• 30.03.23 Veranstaltung
Brasiliens neue Regierung und die Zukunft der deutsch-brasilianischen Kooperation

2022

• 30.11.2022 Veranstaltung
Brasilien nach den Wahlen: Gute Aussichten für Ernährungssicherheit, Agrarökologie und das Weltklima?

• 29.11.2022 Online-Veranstaltung
Wettlauf gegen die Zeit: Indigene Territorien und die Rettung Amazoniens

• 17.11.2022 Online-Veranstaltung
Quecksilber in Amazonien – Woher es kommt, wohin es geht

• 13.10.2022 Online-Veranstaltung
Goldabbau in Amazonien – Zwischen Legalität und Illegalität

• 06.09.2022 Veranstaltung
Brasilien: Kampf für indigene Rechte und den Erhalt des amazonischen Regenwaldes

05.09.2022  Auftakttreffen der Initiative„Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
eingeladen wurden die  entwicklungspolitischen und umweltpolitischen Sprecher*innen der Berliner Koalitionsparteien, Vertreter*innen der LEZ und der Umweltverwaltung sowie der Geschäftsführer des Klima-Bündnisses aus Frankfurt.

Begrüßung/Moderation: Alexander Schudy (BER)

Grußwort der LEZ: Stefani Reich (Leiterin der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)/Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWEB)

Grußwort des Klima-Bündnis: Thomas Brose (Geschäftsführer des Europäischen Sekretariats des Klima-Bündnisses (via online „Live-Schalte“ nach Lima/Peru vom dortigen Kongress der COICA, dem Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens)

Berlin im Klima-Bündnis: Kommunen in Partnerschaft mit den indigenen Völkern und für den Schutz der Regenwälder Amazoniens: Jan Dunkhorst (FDCL e.V./Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“)

Amazonien in Gefahr! Den Regenwald schützen, die Rechte Indigener Völker und traditioneller Gemeinschaften stärken: Raione Lima (Christliche Landpastorale/Comissão Pastoral da Terra – CPT/Brasilien)

Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku – das Berliner Südpartnerschaftsprojekt stellt sich vor: Alessandra Korap (Aktivistin, Associação Indígena do Médio Tapajós – Parirí, Brasilien)

2021

• 29.10.2021 Online-Fachgespräch
mit Vertreter*innen der Berliner Politik, Verwaltung, Kommunalpolitiker*innen, Klima-Bündnis und Berliner Aktivist*innen: 
Berlin im Klima-Bündnis: Kommunen in Partnerschaft mit den indigenen Völkern und für den Schutz der Regenwälder Amazoniens

• 28.10.2021 Online-Veranstaltung
Alarm in Amazonien: Den Regenwald schützen, die Rechte seiner Menschen stärken – Schlaglichter auf Praxisbeispiele

• 27.10.2021 Online-Veranstaltung
Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald‘Amazonien im Fokus wirtschaftlicher Interessen und der globalen Klima- und Biodiversitätskrise – was muss getan werden, um den Regenwald dauerhaft zu erhalten und die Rechte seiner Bewohner*innen zu verteidigen?

• 08.10.2021 Online-Veranstaltung
Brasilien und das Handelsabkommen EU-Mercosur: Freifahrtschein für das Agrobusiness – Gefahr für Klima und Biodiversität wie Indigene und das Recht auf Land

• 13.04.2021 Online-Veranstaltung
Wird der Landraub digital? Das Umweltkataster CAR in Amazonien: Hoffnungen und Kontroversen

2020

• 10.12.2020 Online-Veranstaltung
Gewalt gegen Indigene unter Bolsonaro

2019

• 19.12.2019 Veranstaltung
Jenseits der Feuer – Die politischen, sozialen und ökonomischen Hintergründe und Ursachen der Zerstörung Amazoniens unter der Regierung Bolsonaro

• 17.11.2019 Veranstaltung
Semeando Sustentabilidade e Plantar: Können Entwicklungsprojekte Amazonien retten?

• 07.11.2019 Tagung
Was tun in Amazonien? Zusammenarbeit und Solidarität mit Brasilien in schwierigen Zeiten

Die Zusammenarbeit mit Brasilien im Bereich des Tropenwaldschutzes steht vor einer großen Herausforderung: Präsident Jair Bolsonaro hat mit seinen Angriffen auf den Umweltschutz und die Rechte indigener Völker die zu erwartende Folgen verursacht: Der Regenwald steht in Flammen, seine Zerstörung steigt wieder steil an.

Die deutsche EZ hat seit 1992 in Brasilien schwerpunktmäßig die Erhaltung des Tropenwaldes unterstützt. 2008 begann mit dem Fundo Amazonia das weltweit größte Tropenwaldschutzprogramm – vorwiegend von Norwegen finanziert, aber auch mit deutscher Beteiligung. Darüber hinaus kooperieren die kirchlichen Hilfswerke BfdW und Misereor sowie viele NGOs mit zahlreichen Initiativen in der Region.

Ort:
BVV-Saal des Rathaus Berlin-Charlottenburg,
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin

• 05.11.2019 Veranstaltung
Brasiliens Amazonasgebiet – umkämpftes Terrain

• 26.09.2019 Veranstaltung
Brasilien: Menschenrechte unter Druck – Amazonien in Gefahr / Organisationen der brasilianischen Zivilgesellschaft berichten

• 24.09.2019 Video
Klimastreik 2019 mit Alessandra Korap

Angesichts der besorgniserregenden Lage in Brasilien, hat das FDCL gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) zwei Gäste aus Brasilien zu einem Besuchsprogramm nach Berlin eingeladen:
Alessandra Korap (Aktivistin der indigenen Frauenbewegung vom Volk der Munduruku) und Marco Antonio Mota (Projektkoordinator für das ostamazonische NRO-Netzwerk -FAOR).

Via Lobbyarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und öffentlichen Aktionen wollen wir gemeinsam mit ihnen auf die massive Regenwaldvernichtung, die Angriffe auf die indigene Bevölkerung und die sich zuspitzende Menschenrechtlage in Brasilien aufmerksam machen. Bereits am Freitag letzter Woche haben die beiden an unserem Demo-Block „SOS Amazonia“ im Rahmen der wunderbaren Berliner Demonstration zum Klimastreik teilgenommen. Alessandra konnte sogar einen Redebeitrag auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor halten.

Nachstehend Hinweise auf weitere Aktivitäten, an denen unsere beiden Gäste im Rahmen der Klima-Aktionswoche/des we4future Camp mitwirken werden. 

• 08.08.2019 Aktion/Übergabe Schreiben der Initiative
Für Klimaschutz und Menschenrechte in Berlin und am Amazonas!

• 23.06.2019 Veranstaltung
Das Land ist unser Leben, unsere Identität, unser Erbe! / Die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá und der Kampf um indigenes Land in Brasilien

• 22.06.2019 Film und Gespräch
Amazonas-Matinee

• 12.06.2019 Veranstaltung
Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald – Können Zivilgesellschaft und  Rechtsstaat Bolsonaros Politik noch verhindern?

• 07.06.2019 Veranstaltung
Soziales & Umwelt mit Volldampf zurück! grobusiness und die Bolsonaro-Regierung und die Verschärfung der Landkonflikte

• 07.03.2019 Veranstaltung
Indigene Kämpfe in Zeiten des Neo-Extraktivismus – Ecuador, Peru, Bolivien

2018

• 30.11.2018 Film und Gespräch⋅
Piripkura

• 23.11.2018 Veranstaltung
Staudämme im Regenwald – Eine Veranstaltung mit Pablo Solón über Wasserkraftprojekte im bolivianischen Tiefland

• 01.11.2018 Tagung
Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft – was tun Kommunen?

Videos

Bericht des japanischen Senders NHK World Japan über die indigene Aktivistin Alessandra Munduruku. 09.02.2024. Brasilien, 15 Min., Englisch.

Quecksilber in Amazonien: Woher es kommt, wohin es geht. 07.12.2023. Online-Veranstaltung. Mehr Info HIER. 124 min., Spanisch.

• Grußbotschaft von Thomas Brose, Geschäftsführer der Europäischen Geschäftsstelle des „Klima-Bündnis der Europäische Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern“ in Frankfurt/Main, anlässlich der für den 18.10.2023 im Berlin Global Village vorgesehenen, schlussendlich aber leider kurzfristig ausgefallenen Veranstaltung „Die Spree liegt amAzonas – Jahresbilanz der Initiative Berlin aktiv im Klima-Bündnis“. Do, 18.01.2024.

Zwischen Drohnen und Wäldern – Das audiovisuelle Munduruku-Kollektiv „Daje Kapap Eypi“ bei der Verteidigung seines Territoriums – 18.12.23 – Veranstaltung mit Präsentation von einem Dokumentarfilm des Kollektivs: Mensageiras da Amazônia (Brasilien, 2022, 17’25“) und virtuelles Gespräch mit Beka Munduruku, eine der Gründerinnen vom Kollektivs „Daje Kapap Eypi“, und Marquinho Mota, Projektoordinator von FAOR – Fórum da Amazônia Oriental. PT mit deutschen Untertiteln und konsekutiv Übersetzung

Giftiges Gold: Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas. Veranstaltung, Berlin, 2023. 105 min, DE

Mensageiras da Amazônia von Coletivo Audiovisual Munduruku Daje Kapap Eypi (Brasilien, 2022, 17’25“) – mit deutschen Untertiteln.

• „Mãe d’água – Mulheres indígenas na defesa da sua terra“  – mit deutschen Untertiteln. FAOR – Fórum da Amazônia Oriental, Brasilien

(Um-)Weltsichten der indigenen Frauenvereinigung Guerreiras da Floresta. ASW

Ausstellungen

„Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“ 

„Banzeiro dos rios“ („Unruhe der Flüsse“)

• 31.12.2022 Ausstellung
Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir, Steinplatz in Charlottenburg

• 10.11.2022 – 31.12.2022  Ausstellung
Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir
Die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, als Teil der Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“, und die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung/Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf laden ein, zur Eröffnung der Ausstellung „Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“. Die Ausstellung soll das Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig der Amazonasregenwald für das weltweite Klima ist und einen Blick auf aktuelle Bedrohungen und zukunftsweisende Projekte werfen. Sie thematisiert dabei besonders die Situation indigener Bevölkerungsgruppen und zeigt Verbindungen zwischen der Weltgemeinschaft und Amazonien auf.

Publikationen

• Do, 01.01.2024
Interview
Bolsonaro ist endlich weg – und nun?
Soziale und indigene sowie die Klima- Landlosenbewegung in Brasilien verbinden große Hoffnungen mit dem neuen Präsidenten Brasiliens Inácio Lula da Silva. Die gewünschte Abkehr von Bolsonaros rechtsextremer Politik und Sprache hat aber auch über Brasilien hinaus große Bedeutung. Es handelt sich immerhin um das größte Land Südamerikas, das fünftgrößte der Welt und um einen weltpolitisch immer bedeutenderen Akteur – Stichwort: BRICS-Staaten. Ein Interview mit Thomas Fatheuer vom FDCL, das beim BER-Netzwerktreffen am 14. Dezember 2023 geführt wurde. Das Treffen fand in Kooperation mit der „Initiative Berlin aktiv im Klimabündnis“ statt. Das Bündnis unterstützt das Land Berlin dabei, seinen Beitrag zum Schutz des Regenwalds und der indigenen Völkern Amazoniens zu leisten. Das Bündnis besteht aus 5 Mitgliedsgruppen des BER und dem BER selbst. Weitere Infos hier.

2023

• 18.12.2023 Artikel

Eine Erfolgsmeldung aus Dubai: keine Vereinbarung über den globalen CO2-Markt

von Thomas Fatheuer

• 10.12.2023 Artikel

Indigener Dachverband APIB kündigt Verfassungsklage gegen Stichtagsregelung „Marco Temporal“ im Eilverfahren an

von Christian Russau.

• 27.09.2023 Artikel

Tschüß Stichtagsregelung! Hallo Stichtagsregelung?

von Christian Russau.

• 19.08.2023 Artikel

Das Erdöl im Boden lassen – jetzt doch? 

von Fernando A. Muñoz-Miño

• 19.08.2023 Interview mit Arlen Ribeira, Präsident der Vereinigung der Grenzgemeinden des Putumayo

Finanzieren deutsche Entwicklungsgelder die Abholzung in Amazonien?

Das Interview führte Mirjana Jandik im Juni in Bonn.

• 16.08.2023 Artikel
Stichtagsregelung Marco Temporal verstößt gegen internationales Recht
von Christian Russau

• 07.06.2023 Artikel
„Unsere Geschichte begann nicht erst 1988!“ Indigener Widerstand in Brasilien gegen Kodifizierung des Landraubs durch Stichtagsregelung „Marco Temporal“
von Christian Russau

• 05.06.2023 Artikel
Oberster Richter bahnt Ferrogrão wieder schrittweise den Weg
von Christian Russau

• 24.05.2023 Artikel
„Wir sind Mütter, wir sind Kriegerinnen“ – Interview mit zwei Frauen der Munduruku
Auf Tapajos-Info.de können Sie das vollständige Interview von Thomas Schmidt mit Maria Leusa Kaba Munduruku und Ediene Kirixi Munduruku lesen.  

09.03.2023 Artikel
Repórter Brasil macht Vorschläge für neun Maßnahmen gegen den illegalen Goldbergbau in Brasilien
Wie könnte es gelingen, den illegalen Goldbergbau in Amazonien zu stoppen?

18.01.2023 Artikel
Quilombola-Landtitulierungen in Amazonien unter Bolsonaro weiter gesunken

• 10.01.2023 Artikel
Brasilien: Lula da Silva und die internationale Klimapolitik – zum Erfolg verdammt

07.01.2023  Artikel
Drei neue Studien weisen auf die Biodiversitätsverluste durch Staudämme und Staureservoirs in Amazonien hin

2022

• 16.11.2022 Artikel
Lula wird Präsident – Brasilien atmet auf!

• 14.10.2022 Artikel
Neue Fiocruz-Studie: Quecksilber bedroht die Gesundheit der Munduruku

• 23.09.2022  Artikel
Neue Kampagne gegen Staudämme und Wasserstraßen am Fluss Teles Pires

• 17.09.2022  Artikel
Brief der Munduruku vom Oberen und Mittleren Tapajós und vom Unteren Teles Pires

• 18.05.2022 Artikel
Solidaritätserklärung für Alessandra Munduruku

• 20.04.2022 Artikel
Wider den Pessimismus – Amazonien ist nicht verloren!

• 05.04.2022 Artikel
Offener Brief: 29 Bundestagsabgeordnete gegen PL 191 zur Freigabe von Bergbau und Wasserkrafterzeugung in indigenen Territorien

• 07.03.2022 Artikel
Gesetzesinitiative PL 191 zu Bergbau und Wasserkraft in indigenen Gebieten: Kurz vor Verabschiedung?

2021

• 31.12.2021 Studie
Amazonien – der große Landraub

• 17.11.2021 Artikel
Erneute Bedrohungen gegen Alessandra Munduruku und Einbruch in ihr Haus

• 01.11.2021 Artikel
Antworten auf die Klimakrise –  Interview zur indigenen Präsenz auf der Weltklimakonferenz

• 17.06.2021 Pressemitteilung
Berlin denkt Klimagerechtigkeit international – Pressemitteilung der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“

• 27.05.2021 Artikel
Notfallkommuniqué der Widerstandsorganisationen des Volkes der Munduruku

• 06.02.2021 Artikel
Nach erneuten Morddrohungen von Goldgräbern: Flucht von zwei Munduruku-Frauen

2020

• 31.12.2020 Studie
Amazonien und die regierung Bolsonaro – Zerstörung und Widerstand

• 04.12.2020 Artikel
Bundeskabinett macht den Weg frei für die Ratifizierung der ILO-Konvention 169 für Indigene Rechte durch den Deutschen Bundestag

01.11.2020 Artikel
Vorgeblicher Formfehler – Indigene Gemeinden sind mit ihrer Klage auf Entschädigung für die Ölkatastrophe in erster Instanz abgewiesen worden

• 01.05.2020 Artikel
Drohender Genozid in Amazonien

2019

• 17.12.2019 Radiobeitrag
Waldschutz in Amazonien: Der Zerstörung die Stirn bieten

• 01.09.2019 Artikel
Amazoniens lange Nacht – Die Waldbrände in Südamerika haben System

• 01.02.2019 Artikel
Regierung und Mob auf Angriff – Gewalttätige Übergriffe auf Indigene und Landlose in Brasilien nehmen zu

2018

• 25.11.2018 Dossier
Amazonien: Entwaldung, „Entwicklung“ und Widerstand – Der Kampf um den größten Regenwald der Welt

Über uns

Berliner Mitgliedschaft im Klima-Bündnis

Berlin ist seit 1992 Mitglied im „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V.“ und gehört damit zu dessen Gründungsmitgliedern. Mit fast 2.000 Mitgliedern aus mehr als 25 europäischen Ländern ist das Klima-Bündnis das größte europäische Städtenetzwerk, das sich zu einem umfassenden und gerechten Klimaschutz bekennt. Um der globalen Klimakrise entgegen zu treten und mehr Klimagerechtigkeit herzustellen, haben sich die Mitglieder gemeinsam dazu verpflichtet, (1) mit lokalen Klimaschutzaktivitäten konkrete Klimaschutzziele zu erreichen, und (2) den amazonischen Regenwald zu schützen und dabei mit den indigenen Völkern Amazoniens partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und diese zu unterstützen.

Seit Gründung des Klima-Bündnisses vor über 30 Jahren war die Faktenlage und Diagnose noch nie so eindeutig und schwerwiegend: Die globalen Klimaerwärmung und der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt bedrohen die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Die Regionen, die bisher am stärksten von den drastischen Auswirkungen der vom Menschen verursachten Erderwärmung betroffen sind und sich dagegen am wenigstens zur Wehr setzen können, liegen im Globalen Süden. Gleichsam tragen die dort lebenden Menschen aber am wenigsten Verantwortung für die globale Umweltkrise. Denn deren Hauptverursacher (historisch und bis heute) sind die (Industrie)Länder des Globalen Nordens mit ihrer klimaschädliche Lebensweise, die auf einem immens hohen Verbrauch an fossilen, mineralischen wie agrarischen Rohstoffen basiert. Sehr viele dieser Rohstoffe werden aus den Ländern des Globalen Südens importiert. Dort geht die Rohstoffausbeutung oftmals einher mit großen Umweltschäden und der Zerstörung von Naturräumen wie der tropischen Regenwälder. Aufgrund der immer spürbareren Folgen der Klimaerwärmung auch in Europa, wächst die Erkenntnis, dass Klimakatastrophen und Umweltzerstörung nur noch als globales Problem betrachtet werden können, für das es nur globale Lösungen geben kann. Und um mehr Klima-und Umweltgerechtigkeit zu erreichen, müssen auch diejenigen am meisten dazu beitragen, die für die globale Umweltkrise am meisten Verantwortung tragen: die Länder des Globalen Nordens.

Das größte Regenwaldgebiet der Erde ist der Amazonas-Regenwald, der für die Stabilisierung des Weltklimas und den Erhalt der Artenvielfalt eine herausragende Bedeutung hat. Wird der amazonische Regenwald weiter abgeholzt, kann die Erderwärmung und das Artensterben nicht gebremst werden. Es hat sich gezeigt, dass eine wirksame Barriere gegen Entwaldung vor allem dort gegeben ist, wo die Rechte der im und vom Wald lebenden indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften auf eigene Territorien respektiert und geschützt werden.

Deshalb und begründet auf der „gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung“ für den Erhalt der Erdatmosphäre und dem damit verbundenen Schutz der Regenwälder versteht das Klima-Bündnis partnerschaftliche Zusammenarbeit, Solidarität und auch die politische Unterstützung der Indigenen Völker der Regenwälder Amazoniens als zweite Säule seiner Arbeit.

Der Erhalt des Regenwaldes und die Stärkung der Rechte seiner Bewohner*innen steht in unserem eigenen Interesse, denn von den Folgen der globalen Umweltkrise sind alle betroffen: ob in Amazonien oder in Deutschland und Berlin.

Die Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“

Vor diesem Hintergrund will „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ als eigenständige zivilgesellschaftliche Initiative dazu beitragen, die bestehende Mitgliedschaft Berlins im Klima-Bündnis mit mehr Leben zu füllen und aktiver in die Stadtgesellschaft zu kommunizieren. Im Fokus steht dabei zum einen die aus der Mitgliedschaft Berlins im Klima-Bündnis erwachsende Verpflichtung, die Bewohner*innen des Regenwaldes zu schützen und bei ihren Bemühungen zum Erhalt der „grünen Lunge der Erde“ zu unterstützen. Zum anderen geht es um die Verantwortung Berlins für globale Klimagerechtigkeit.

Wir wollen aufzeigen, dass der Erhalt der Regenwälder, der Schutz indigener Völker und globale Klimagerechtigkeit unmittelbar miteinander zusammenhängen – dass es nicht nur im Interesse der indigenen Völker liegt, ihren Lebensraum (den Regenwald) zu erhalten, sondern es auch manifestes Interesse des Landes Berlins und seiner Bevölkerung ist, den Wald und die natürlichen Ressourcen im Amazonas zu schützen.

Die Ziele der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ sind deshalb die folgenden:

  1. Dem Beispiel anderer Mitglieds-Kommunen des Klima-Bündnis folgend, Etablierung eines langfristig angelegten Klima-Bündnis Südpartnerschaftsprojekts des Landes Berlins mit einer indigenen Gemeinschaft in Amazonien (Auslandsarbeit)
  2. Die (Zusammen-) Arbeit Berliner zivilgesellschaftlicher Akteure zu Klima-Bündnis relevanten Themen mit dem regionalen Fokus auf Amazonien zu stärken, um damit dazu beizutragen, Klimagerechtigkeit als übergreifendes, handlungsorientierendes Leitmotiv in der Berliner Stadtgesellschaft nachhaltig zu verankern (Inlandsarbeit).

Über einen kontinuierlichen Politikdialog und Öffentlichkeitsarbeit wollen wir die langfristige Etablierung des angelaufenen Südpartnerschaftsprojekts mit den Munduruku in Brasilien fördern, mit dem das Land Berlin exemplarisch aufzeigt, wie die Verantwortung für den Schutz des amazonischen Regenwaldes und eine ideelle wie finanzielle Unterstützung der dort lebenden indigenen Völker ausgestaltet werden kann. Mit Maßnahmen im Bereich der entwicklungspolitischer Bildungs-, Informations- und Netzwerkarbeit sowie des Politikdialogs, wollen wir zu einer stärkeren Verankerung des Konzepts und Leitbegriffs der Klimagerechtigkeit wie einer besseren Sichtbarkeit der Verschränkung von Auslands- und Inlandsarbeit beitragen.

  • Thomas Brose

    Grußbotschaft von Thomas Brose

  • Zwischen Drohnen und Wäldern

    Das audiovisuelle Munduruku-Kollektiv „Daje Kapap Eypi“ bei der Verteidigung seines Territoriums

  • Giftiges Gold – Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas

Die Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ besteht aus den folgenden Organisationen: Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW), Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER), Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Lateinamerika-Forum Berlin (LAF), Lateinamerika Nachrichten (LN), kolko – Menschenrechte für Kolumbien.

Kontakt

Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
c/o FDCL e.V.
Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin

Tel 030 693 40 29
Fax 030 692 65 90

E-Mail: klima-buendnis@fdcl.org

Site: www.klima-buendnis.berlin

Mit finanzieller Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit. Für die Inhalte der Aktivitäten ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe wider.