• Di, 09.05.2023 | 18:30 – 20:30 Veranstaltung
Indigener Aktivismus im Peru der Krisen: Pandemie, politische Krise und Klimakrise
mit Alexander Shimpukat Soria vom Indigenen Volk der Shipibo-Konibo aus Peru
Ort: Mehringhof – Versammlungsraum
• Di, 18.04.2023 | 19:00 – 21:00 Online-Veranstaltung
100 Tage Regierung Lula da Silva: Chancen und Herausforderungen für „Einheit und Wiederaufbau“ in Brasilien
Ohne den Erhalt des amazonischen Regenwaldes wird es nicht gelingen, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Und ohne die Unterstützung und Stärkung (der Rechte) der indigenen Völker Amazoniens wird es nicht möglich sein, den Regenwald zu schützen. Doch die Regenwaldgebiete geraten immer stärker in den Fokus wirtschaftlicher Interessen. Für Amazonien bedeutet die intensivierte Rohstoffausbeutung: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, illegaler Holzeinschlag, Freigabe von indigenen und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen; für die in Amazonien lebenden Menschen: Entwurzelung, Vertreibung, Zerstörung ihrer Lebensräume, Verlust der Artenvielfalt. Vor allem in Brasilien, dem Land mit dem größten Anteil Amazoniens, sind der Regenwald und dessen Bewohner*innen bedrohter denn je.
Dies ist ein Beweggrund dafür, dass nach Konsultationen mit Partner*innen vor Ort und der Europäischen Geschäftsstelle des Klima-Bündnis, in dessen Vorstand auch der Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens-COICA vertreten ist, ein Vorhaben in Brasilien als langfristig angelegtes Südpartnerschaftsprojekt im Kontext der Berliner Mitgliedschaft im Klima-Bündnis identifiziert wurde. Seit Juli 2022 unterstützt das Land Berlin über die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)/SenWEB den Aufbau, die sukzessive Ausgestaltung und den Betrieb eines Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku in Brasilien.
Das Volk der Munduruku lebt seit mindestens drei Jahrhunderten im Einzugsgebiet des Flusses Tapajós im westlichen Bundesstaat Pará des brasilianischen Amazonas. Es zählt heute mehr als 13.000 Menschen, die in 142 Dörfer am Ober- und Mittellauf des Flusses leben. Wie andere indigene Gruppen Amazoniens auch waren und sind die Munduruku bei ihrem beständigen Kampf um ihre Rechte, den Schutz ihres Territoriums und des Regenwaldes vielfältigen Formen von Druck und Gewalt ausgesetzt. Ihnen ist bewusst, dass ihre Geschichte und Kultur (ihre Mythen, ihre Sprache und ihre traditionellen Praktiken) eine zentrale Rolle für die soziale und politische Stärkung spielen, die wiederum unabdingbar ist für ihre Selbstbestimmtheit und ihr Überleben als differenzierte Gemeinschaft in einem Nationalstaat, der sie an vielen Fronten bedroht.
Der Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Munduruku Gemeinschaften einen historischen, kulturellen und politischen Referenzrahmen zur Stärkung ihrer Gemeinschaft zu ermöglichen: einen Raum, in dem die Munduruku ihre Identität erkennen, ihre Verbindung zu ihrer „community“ stärken und ihr Handeln gegenüber der nicht-indigenen Welt verbessern können.
Das Zentrum wird in einem Dorf am mittleren Tapajós aufgebaut und trägt den Namen „Centro de Formação Munduruku Akay Buray“. Das ist Munduruku und bedeutet „Estou a disposição. É um prazer receber vocês“ – übersetzt: „Ich bin bereit und es ist mir ein Vergnügen dich zu empfangen!“
Die Aktionsbereiche des Zentrums sind die folgenden:
Die dem Zuwendungszweck entsprechende Durchführung des Berliner Klima-Bündnis Südpartnerschaftsprojekts wird in enger Kooperation mit dem FDCL von der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW) verantwortet. Vor Ort in Amazonien sind die direkten Ansprechpartner*innen/Verantwortlichen für die Umsetzung dieses Projekts FAOR (Orientales Amazonas Forum) und Repräsentant*innen der Munduruku. FAOR ist ein fast 300 Organisationen, Bewegungen und Initiativen im östlichen Teil des brasilianischen Amazonasgebiets umfassendes Netzwerk.
Aktivitäten der Mitglieder der Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“ seit 2018
• „Mãe d’água – Mulheres indígenas na defesa da sua terra“ – mit deutschen Untertiteln. FAOR – Fórum da Amazônia Oriental, Brasilien
• (Um-)Weltsichten der indigenen Frauenvereinigung Guerreiras da Floresta. ASW
• 30.03.23 Veranstaltung
Brasiliens neue Regierung und die Zukunft der deutsch-brasilianischen Kooperation
• 09.03.2023 Artikel
Repórter Brasil macht Vorschläge für neun Maßnahmen gegen den illegalen Goldbergbau in Brasilien
Wie könnte es gelingen, den illegalen Goldbergbau in Amazonien zu stoppen?
• 18.01.2023 Artikel
Quilombola-Landtitulierungen in Amazonien unter Bolsonaro weiter gesunken
• 10.01.2023 Artikel
Brasilien: Lula da Silva und die internationale Klimapolitik – zum Erfolg verdammt
07.01.2023 Artikel
Drei neue Studien weisen auf die Biodiversitätsverluste durch Staudämme und Staureservoirs in Amazonien hin
• 31.12.2022 Ausstellung
„Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“, Steinplatz in Charlottenburg
• 30.11.2022 Veranstaltung
Brasilien nach den Wahlen: Gute Aussichten für Ernährungssicherheit, Agrarökologie und das Weltklima?
• 29.11.2022 Online-Veranstaltung
Wettlauf gegen die Zeit: Indigene Territorien und die Rettung Amazoniens
• 17.11.2022 Online-Veranstaltung
Quecksilber in Amazonien – Woher es kommt, wohin es geht
• 16.11.2022 Artikel
Lula wird Präsident – Brasilien atmet auf!
• 10.11.2022 – 31.12.2022 Ausstellung
Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wirDie Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, als Teil der Initiative „Berlin aktiv im Klimabündnis“, und die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung/Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf laden ein, zur Eröffnung der Ausstellung „Amazonien – der größte Regenwald der Erde und wir“. Die Ausstellung soll das Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig der Amazonasregenwald für das weltweite Klima ist und einen Blick auf aktuelle Bedrohungen und zukunftsweisende Projekte werfen. Sie thematisiert dabei besonders die Situation indigener Bevölkerungsgruppen und zeigt Verbindungen zwischen der Weltgemeinschaft und Amazonien auf.
• 01.11.2021 Artikel
Antworten auf die Klimakrise – Interview zur indigenen Präsenz auf der Weltklimakonferenz
• 01.11.2020 Artikel
• 28.10.2021 Online-Veranstaltung
Alarm in Amazonien: Den Regenwald schützen, die Rechte seiner Menschen stärken – Schlaglichter auf Praxisbeispiele
• 14.10.2022 Artikel
• 13.10.2022 Online-Veranstaltung
Goldabbau in Amazonien – Zwischen Legalität und Illegalität
• 23.09.2022 Artikel
Neue Kampagne gegen Staudämme und Wasserstraßen am Fluss Teles Pires
• 17.09.2022 Artikel
Brief der Munduruku vom Oberen und Mittleren Tapajós und vom Unteren Teles Pires
• 06.09.2022 Veranstaltung
Brasilien: Kampf für indigene Rechte und den Erhalt des amazonischen Regenwaldes
• 05.09.2022 Auftakttreffen der Initiative„Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
eingeladen wurden die entwicklungspolitischen und umweltpolitischen Sprecher*innen der Berliner Koalitionsparteien, Vertreter*innen der LEZ und der Umweltverwaltung sowie der Geschäftsführer des Klima-Bündnisses aus Frankfurt.
Begrüßung/Moderation: Alexander Schudy (BER)
Grußwort der LEZ: Stefani Reich (Leiterin der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)/Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWEB)
Grußwort des Klima-Bündnis: Thomas Brose (Geschäftsführer des Europäischen Sekretariats des Klima-Bündnisses (via online „Live-Schalte“ nach Lima/Peru vom dortigen Kongress der COICA, dem Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens)
Berlin im Klima-Bündnis: Kommunen in Partnerschaft mit den indigenen Völkern und für den Schutz der Regenwälder Amazoniens: Jan Dunkhorst (FDCL e.V./Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“)
Amazonien in Gefahr! Den Regenwald schützen, die Rechte Indigener Völker und traditioneller Gemeinschaften stärken: Raione Lima (Christliche Landpastorale/Comissão Pastoral da Terra – CPT/Brasilien)
Aufbau des Kultur- und Bildungszentrums der Munduruku – das Berliner Südpartnerschaftsprojekt stellt sich vor: Alessandra Korap (Aktivistin, Associação Indígena do Médio Tapajós – Parirí, Brasilien)
• 01.09.2019 Artikel
• 18.05.2022 Artikel
Solidaritätserklärung für Alessandra Munduruku
• 01.05.2020 Artikel
• 20.04.2022 Artikel
Wider den Pessimismus – Amazonien ist nicht verloren!
• 05.04.2022 Artikel
Offener Brief: 29 Bundestagsabgeordnete gegen PL 191 zur Freigabe von Bergbau und Wasserkrafterzeugung in indigenen Territorien
• 07.03.2022 Artikel
Gesetzesinitiative PL 191 zu Bergbau und Wasserkraft in indigenen Gebieten: Kurz vor Verabschiedung?
• 01.02.2019 Artikel
• 31.12.2021 Studie
Amazonien – der große Landraub
• 17.11.2021 Artikel
Erneute Bedrohungen gegen Alessandra Munduruku und Einbruch in ihr Haus
• 29.10.2021 Online-Fachgespräch
mit Vertreter*innen der Berliner Politik, Verwaltung, Kommunalpolitiker*innen, Klima-Bündnis und Berliner Aktivist*innen:
Berlin im Klima-Bündnis: Kommunen in Partnerschaft mit den indigenen Völkern und für den Schutz der Regenwälder Amazoniens
• 28.10.2021 Online-Veranstaltung
Alarm in Amazonien: Den Regenwald schützen, die Rechte seiner Menschen stärken – Schlaglichter auf Praxisbeispiele
• 27.10.2021 Online-Veranstaltung
Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald‘Amazonien im Fokus wirtschaftlicher Interessen und der globalen Klima- und Biodiversitätskrise – was muss getan werden, um den Regenwald dauerhaft zu erhalten und die Rechte seiner Bewohner*innen zu verteidigen?
• 08.10.2021 Online-Veranstaltung
Brasilien und das Handelsabkommen EU-Mercosur: Freifahrtschein für das Agrobusiness – Gefahr für Klima und Biodiversität wie Indigene und das Recht auf Land
• 17.06.2021 Pressemitteilung
Berlin denkt Klimagerechtigkeit international – Pressemitteilung der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
• 27.05.2021 Artikel
Notfallkommuniqué der Widerstandsorganisationen des Volkes der Munduruku
• 13.04.2021 Online-Veranstaltung
Wird der Landraub digital? Das Umweltkataster CAR in Amazonien: Hoffnungen und Kontroversen
• 06.02.2021 Artikel
Nach erneuten Morddrohungen von Goldgräbern: Flucht von zwei Munduruku-Frauen
• 31.12.2020 Studie
Amazonien und die regierung Bolsonaro – Zerstörung und Widerstand
• 10.12.2020 Online-Veranstaltung
Gewalt gegen Indigene unter Bolsonaro
• 04.12.2020 Artikel
Bundeskabinett macht den Weg frei für die Ratifizierung der ILO-Konvention 169 für Indigene Rechte durch den Deutschen Bundestag
• 19.12.2019 Veranstaltung
Jenseits der Feuer – Die politischen, sozialen und ökonomischen Hintergründe und Ursachen der Zerstörung Amazoniens unter der Regierung Bolsonaro
• 17.12.2019 Radiobeitrag
Waldschutz in Amazonien: Der Zerstörung die Stirn bieten
• 17.11.2019 Veranstaltung
Semeando Sustentabilidade e Plantar: Können Entwicklungsprojekte Amazonien retten?
• 07.11.2019 Tagung
Was tun in Amazonien? Zusammenarbeit und Solidarität mit Brasilien in schwierigen Zeiten
Die Zusammenarbeit mit Brasilien im Bereich des Tropenwaldschutzes steht vor einer großen Herausforderung: Präsident Jair Bolsonaro hat mit seinen Angriffen auf den Umweltschutz und die Rechte indigener Völker die zu erwartende Folgen verursacht: Der Regenwald steht in Flammen, seine Zerstörung steigt wieder steil an.
Die deutsche EZ hat seit 1992 in Brasilien schwerpunktmäßig die Erhaltung des Tropenwaldes unterstützt. 2008 begann mit dem Fundo Amazonia das weltweit größte Tropenwaldschutzprogramm – vorwiegend von Norwegen finanziert, aber auch mit deutscher Beteiligung. Darüber hinaus kooperieren die kirchlichen Hilfswerke BfdW und Misereor sowie viele NGOs mit zahlreichen Initiativen in der Region.
Ort:
BVV-Saal des Rathaus Berlin-Charlottenburg,
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
• 05.11.2019 Veranstaltung
Brasiliens Amazonasgebiet – umkämpftes Terrain
• 26.09.2019 Veranstaltung
Brasilien: Menschenrechte unter Druck – Amazonien in Gefahr / Organisationen der brasilianischen Zivilgesellschaft berichten
• 24.09.2019 Video
Klimastreik 2019 mit Alessandra Korap
Angesichts der besorgniserregenden Lage in Brasilien, hat das FDCL gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) zwei Gäste aus Brasilien zu einem Besuchsprogramm nach Berlin eingeladen:
Alessandra Korap (Aktivistin der indigenen Frauenbewegung vom Volk der Munduruku) und Marco Antonio Mota (Projektkoordinator für das ostamazonische NRO-Netzwerk -FAOR).
Via Lobbyarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und öffentlichen Aktionen wollen wir gemeinsam mit ihnen auf die massive Regenwaldvernichtung, die Angriffe auf die indigene Bevölkerung und die sich zuspitzende Menschenrechtlage in Brasilien aufmerksam machen. Bereits am Freitag letzter Woche haben die beiden an unserem Demo-Block „SOS Amazonia“ im Rahmen der wunderbaren Berliner Demonstration zum Klimastreik teilgenommen. Alessandra konnte sogar einen Redebeitrag auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor halten.
Nachstehend Hinweise auf weitere Aktivitäten, an denen unsere beiden Gäste im Rahmen der Klima-Aktionswoche/des we4future Camp mitwirken werden.
• 08.08.2019 Aktion/Übergabe Schreiben der Initiative
Für Klimaschutz und Menschenrechte in Berlin und am Amazonas!
• 23.06.2019 Veranstaltung
Das Land ist unser Leben, unsere Identität, unser Erbe! / Die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá und der Kampf um indigenes Land in Brasilien
• 22.06.2019 Film und Gespräch
Amazonas-Matinee
• 12.06.2019 Veranstaltung
Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald – Können Zivilgesellschaft und Rechtsstaat Bolsonaros Politik noch verhindern?
• 07.06.2019 Veranstaltung
Soziales & Umwelt mit Volldampf zurück! grobusiness und die Bolsonaro-Regierung und die Verschärfung der Landkonflikte
• 07.03.2019 Veranstaltung
Indigene Kämpfe in Zeiten des Neo-Extraktivismus – Ecuador, Peru, Bolivien
• 30.11.2018 Film und Gespräch⋅
Piripkura
• 25.11.2018 Dossier
Amazonien: Entwaldung, „Entwicklung“ und Widerstand – Der Kampf um den größten Regenwald der Welt
• 23.11.2018 Veranstaltung
Staudämme im Regenwald – Eine Veranstaltung mit Pablo Solón über Wasserkraftprojekte im bolivianischen Tiefland
• 01.11.2018 Tagung
Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft – was tun Kommunen?
Die Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ besteht aus den folgenden Organisationen: Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW), Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER), Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Lateinamerika-Forum Berlin (LAF), Lateinamerika Nachrichten (LN), kolko – Menschenrechte für Kolumbien.
Berlin ist seit 1992 Mitglied im „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V.“ und gehört damit zu dessen Gründungsmitgliedern. Mit fast 2.000 Mitgliedern aus mehr als 25 europäischen Ländern ist das Klima-Bündnis das größte europäische Städtenetzwerk, das sich zu einem umfassenden und gerechten Klimaschutz bekennt. Um der globalen Klimakrise entgegen zu treten und mehr Klimagerechtigkeit herzustellen, haben sich die Mitglieder gemeinsam dazu verpflichtet, (1) mit lokalen Klimaschutzaktivitäten konkrete Klimaschutzziele zu erreichen, und (2) den amazonischen Regenwald zu schützen und dabei mit den indigenen Völkern Amazoniens partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und diese zu unterstützen.
Seit Gründung des Klima-Bündnisses vor über 30 Jahren war die Faktenlage und Diagnose noch nie so eindeutig und schwerwiegend: Die globalen Klimaerwärmung und der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt bedrohen die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Die Regionen, die bisher am stärksten von den drastischen Auswirkungen der vom Menschen verursachten Erderwärmung betroffen sind und sich dagegen am wenigstens zur Wehr setzen können, liegen im Globalen Süden. Gleichsam tragen die dort lebenden Menschen aber am wenigsten Verantwortung für die globale Umweltkrise. Denn deren Hauptverursacher (historisch und bis heute) sind die (Industrie)Länder des Globalen Nordens mit ihrer klimaschädliche Lebensweise, die auf einem immens hohen Verbrauch an fossilen, mineralischen wie agrarischen Rohstoffen basiert. Sehr viele dieser Rohstoffe werden aus den Ländern des Globalen Südens importiert. Dort geht die Rohstoffausbeutung oftmals einher mit großen Umweltschäden und der Zerstörung von Naturräumen wie der tropischen Regenwälder. Aufgrund der immer spürbareren Folgen der Klimaerwärmung auch in Europa, wächst die Erkenntnis, dass Klimakatastrophen und Umweltzerstörung nur noch als globales Problem betrachtet werden können, für das es nur globale Lösungen geben kann. Und um mehr Klima-und Umweltgerechtigkeit zu erreichen, müssen auch diejenigen am meisten dazu beitragen, die für die globale Umweltkrise am meisten Verantwortung tragen: die Länder des Globalen Nordens.
Das größte Regenwaldgebiet der Erde ist der Amazonas-Regenwald, der für die Stabilisierung des Weltklimas und den Erhalt der Artenvielfalt eine herausragende Bedeutung hat. Wird der amazonische Regenwald weiter abgeholzt, kann die Erderwärmung und das Artensterben nicht gebremst werden. Es hat sich gezeigt, dass eine wirksame Barriere gegen Entwaldung vor allem dort gegeben ist, wo die Rechte der im und vom Wald lebenden indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften auf eigene Territorien respektiert und geschützt werden.
Deshalb und begründet auf der „gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung“ für den Erhalt der Erdatmosphäre und dem damit verbundenen Schutz der Regenwälder versteht das Klima-Bündnis partnerschaftliche Zusammenarbeit, Solidarität und auch die politische Unterstützung der Indigenen Völker der Regenwälder Amazoniens als zweite Säule seiner Arbeit.
Der Erhalt des Regenwaldes und die Stärkung der Rechte seiner Bewohner*innen steht in unserem eigenen Interesse, denn von den Folgen der globalen Umweltkrise sind alle betroffen: ob in Amazonien oder in Deutschland und Berlin.
Vor diesem Hintergrund will „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ als eigenständige zivilgesellschaftliche Initiative dazu beitragen, die bestehende Mitgliedschaft Berlins im Klima-Bündnis mit mehr Leben zu füllen und aktiver in die Stadtgesellschaft zu kommunizieren. Im Fokus steht dabei zum einen die aus der Mitgliedschaft Berlins im Klima-Bündnis erwachsende Verpflichtung, die Bewohner*innen des Regenwaldes zu schützen und bei ihren Bemühungen zum Erhalt der „grünen Lunge der Erde“ zu unterstützen. Zum anderen geht es um die Verantwortung Berlins für globale Klimagerechtigkeit.
Wir wollen aufzeigen, dass der Erhalt der Regenwälder, der Schutz indigener Völker und globale Klimagerechtigkeit unmittelbar miteinander zusammenhängen – dass es nicht nur im Interesse der indigenen Völker liegt, ihren Lebensraum (den Regenwald) zu erhalten, sondern es auch manifestes Interesse des Landes Berlins und seiner Bevölkerung ist, den Wald und die natürlichen Ressourcen im Amazonas zu schützen.
Die Ziele der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“ sind deshalb die folgenden:
Über einen kontinuierlichen Politikdialog und Öffentlichkeitsarbeit wollen wir die langfristige Etablierung des angelaufenen Südpartnerschaftsprojekts mit den Munduruku in Brasilien fördern, mit dem das Land Berlin exemplarisch aufzeigt, wie die Verantwortung für den Schutz des amazonischen Regenwaldes und eine ideelle wie finanzielle Unterstützung der dort lebenden indigenen Völker ausgestaltet werden kann. Mit Maßnahmen im Bereich der entwicklungspolitischer Bildungs-, Informations- und Netzwerkarbeit sowie des Politikdialogs, wollen wir zu einer stärkeren Verankerung des Konzepts und Leitbegriffs der Klimagerechtigkeit wie einer besseren Sichtbarkeit der Verschränkung von Auslands- und Inlandsarbeit beitragen.
Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
c/o FDCL e.V.
Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin
Tel 030 693 40 29
Fax 030 692 65 90
E-Mail: klima-buendnis@fdcl.org
Mit finanzieller Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit. Für die Inhalte der Aktivitäten ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe wider.