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Workshopreihe „Machtkritische Entwicklungspolitik“

Der BER auf dem Weg zu einem machtkritischen Selbstverständnis in der Entwicklungspolitik

Im BER-Netzwerk diskutieren wir gemeinsam mit Mitgliedern regelmäßig Werte und Prinzipien der Entwicklungspolitik. In diesem Rahmen denken wir verschiedene Diskriminierungsformen sowie Macht-und Herrschaftsverhältnisse in der Entwicklungspolitik zusammen. Als Teil der Umsetzung in die Praxis unseres machtkritischen Selbstverständnisses bietet der BER in Kooperation mit Eine-Welt-Fachpromotor*innen eine Workshop-Reihe zu machtkritischer Entwicklungspolitik und eine Fortbildung in Kooperation mit dem EPIZ und den Bildungsbausteinen zu Antisemitismus und Rassismus an.


Welche Macht- und Herrschaftsverhältnisse existieren im Bereich der Entwicklungspolitik, die durch Kolonialismus, kapitalistische Ausbeutung und Rassismus entstanden sind? Wie wirken diese Dynamiken heute fort und was tragen wir dazu bei? Wie reproduzieren wir und wo profitieren wir davon, wo und wie können wir Ungerechtigkeitsstrukturen konkret in unserer entwicklungspolitischen Arbeit abbauen? Das sind nur einige der Fragen, die wir bearbeiten.

Die Workshop-Reihe besteht aus vier Modulen, die aufeinander aufbauen. In den Modulen könnt Ihr Wissen zu kolonialen Kontinuitäten in der Entwicklungspolitik und machtkritischen Ansätzen erlangen, Euch über Eure Erfahrungen mit anderen Teilnehmenden austauschen sowie an Eurer eigenen machtkritischen Ausrichtung als Organisation oder Projektverantwortliche arbeiten. Das Angebot richtet sich an alle entwicklungspolitisch Aktiven in BER-Mitgliedsgruppen, die sich stärker mit historischen Unrechtssystemen, kolonialen Kontinuitäten, globale Ungerechtigkeit und den eigenen Strukturen auseinander setzen möchten – unabhängig von (nicht) vorhandenen Vorkenntnissen. Wir wünschen uns einen offenen Austausch und erwarten eine Bereitschaft zur Reflexion. Die Workshops sind konzipiert von dem Kooperationsteam: Rosa López, Tahir Della, Mauricio Pereyra (Promotor*innen) und Sina Aping (BER-Büro).

Da die Einheiten inhaltlich aufeinander aufbauen ist die Teilnahme an allen 4 Modulen erforderlich.

Grundmodul zur historischen Unrechtsdimension         neuer Termin! 23. Mai 2024 13:00 – 19:00 Uhr
 von Kolonialismus und den Kontinuitäten
                                                                                                  
Modul 2 Machtstrukturen erkennen –                              neuer Termin! 10. Juni 2024 13:00 – 19:00 Uhr
Bedeutungen für den eigenen Arbeitskontext                                                                                                                                                                                                                  

Modul 3 Utopie: Was braucht es für eine macht-            05. Juli 2024 13:00 – 19:00 Uhr
kritisch ausgerichtete Entwicklungspolitik?
                                                                                                                
Modul 4 Vertiefungswerkstatt: Machtstrukturen          16. August 2024 13:00 – 19:00 Uhr
aufbrechen und Strategien entwickeln

Wir freuen uns auf eine inspirierende (interaktive!) Workshop-Reihe mit Euch, die Raum für kritische Auseinandersetzung und konstruktiven Dialog schafft. Gemeinsam gestalten wir eine entwicklungspolitische Praxis, die sich machtkritisch ausrichtet und somit global gerechter, nachhaltiger und diskriminierungskritisch ist.

Anmeldung unter projekt@eineweltstadt.berlin Bitte gebt an, von welcher Organisation Ihr kommt, welche Funktion Ihr habt und für welchen Bereich Ihr verantwortlich seid. Wenn Ihr für Freitagnachmittag Kinderbetreuung benötigt, gebt uns das bitte ebenfalls bei der Anmeldung an.

Grundmodul: Vermittlung und Sensibilisierung für die historische Dimension des Kolonialismus und seine Kontinuitäten           

03. Mai 13:00 – 19:00 Uhr 

Damit wir uns mit machtkritischen Fragestellungen in unserer entwicklungspolitischen Arbeit auseinandersetzen können, braucht es ein gemeinsames Grundlagenverständnis von der historischen Verbrechensdimension und der Verwobenheit von Kolonialismus, kapitalistischer Ausbeutung und Rassismus. Anschließend schlagen wir den Bogen zum Entstehungskontext sogenannter Entwicklungszusammenarbeit und -politik bis hin zur Gegenwart. Wir vergegenwärtigen uns die tiefgehende Verwurzelung kolonialen Unrechts in Form von kolonialen Kontinuitäten, die unsere Lebens- und Arbeitsrealitäten von Grund auf prägen.

Modul 2 Machtstrukturen erkennen – Welche Bedeutung hat das für die eigenen Strukturen?

07. Juni 13:00 – 19:00 Uhr 

Nachdem wir gemeinsam die Grundlagen zu Kolonialismus und die Entstehung von Entwicklungszusammenarbeit und -politik erarbeitet haben, setzt sich das zweite Modul der Workshopreihe intensiv mit der Bedeutung kolonialer Kontinuitäten in unseren entwicklungspolitischen Strukturen auseinander. Außerdem widmen wir uns auch den Herausforderungen, die mit einer machtkritischen Entwicklungspolitik einhergehen. Ihr bringt Bedarfe und Anliegen aus Euren jeweiligen Bereichen mit, und wir diskutieren und reflektieren diese gemeinsam.

Modul 3 Utopie: Was braucht es für eine machtkritisch ausgerichtete Entwicklungspolitik?

05. Juli 13:00 – 19:00 Uhr 

In dieser Einheit möchten wir zunächst mit Euch träumen. Gemeinsam werden wir eine Utopie entwickeln, wo wir im besten Fall in 10 Jahren ständen. Was bräuchte es, um in Zukunft von einer machtkritischen Entwicklungspolitik zu sprechen und sagen zu können, wir haben unser Ziel erreicht?! Wir laden Organisationen und Vereine mit Best-Practice Beispielen auf dem Weg hin zu einer machtkritischen entwicklungspolitischen Arbeit. In einer Fishbowl-Diskussion besprechen wir, was in ihren Strukturen und konkreten Aktivitäten bereits gut läuft, und was sich verändern musste, um an diesem Punkt zu gelangen? Gemeinsam wollen wir voneinander lernen, bestehende Herausforderungen besprechen und sammeln, was Organisationen oder Ihr bereits versucht habt umzusetzen.

Modul 4 Vertiefungswerkstatt: Machtstrukturen aufbrechen und Strategien entwickeln

16. August 13:00 – 19:00 Uhr 

Das abschließende Modul hat Werkstattcharakter und dient dazu das erlernte Wissen, die Grundlagen und Erkenntnisse aus den Erfahrungsberichten zu konkretisieren. Wir wollen nun ins Handeln kommen.  
Gemeinsam mit Euch möchten wir herausfinden, wie Ihr machtkritische Entwicklungspolitik in Euren Strukturen implementieren könnt.


Fortbildung: Antisemitismus, Rassismus und der Nahe Osten

19. April 9:30 – 18:00 Uhr 

In der Fortbildung werden wir gemeinsam Ansätze zum Umgang mit Spannungsfeldern von Antisemitismus- und Rassismuskritik erarbeiten und dabei insbesondere Auseinandersetzungen um Israel/Palästina in den Blick nehmen. Unser Ziel ist es, dazu in Bildung und zivilgesellschaftlichem Engagement sprech-, handlungs- und bündnisfähig zu werden, statt Trennungen und Ausschlüsse zu (re‑) produzieren.

Der BER bietet diese Fortbildung in Kooperation mit EPIZ an. Mehr Infos

Referent*innen: Iven Saadi & Susanna Harms, BildungsBausteine e.V.

Bitte meldet Euch an unter projekt@eineweltstadt.berlin. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 14 begrenzt