Der BER ist Mitglied im Bündnis „Decolonize Berlin“. Das Bündnis geht hervor aus einem Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure, das sich seit Jahren dafür einsetzt, das Thema deutscher Kolonialismus auf die politische Agenda zu setzen. Es besteht zurzeit aus den Gruppen Berlin Postkolonial, AfricAvenir, Each One Teach One (EOTO), Initiative Schwarze Menschen in Deutschland – ISD-Bund, glokal, Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag – BER, AfricAvenir, Tanzania Network und Afrotak TV cyberNomads. Das Bündnis ist Träger der Koordinierungsstelle für ein gesamtstädtisches Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzepts zur Geschichte und zu den Folgen des Kolonialismus des Landes Berlins, das das Berliner Abgeordnetenhaus im August 2019 beschlossen hat (DS 18/1788). Die Koordinierungsstelle wird aus Mitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie, Betriebe finanziert. Am 15. Januar 2020 hat eine Kick-Off-Veranstaltung stattgefunden, in der die Berliner Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erste Ideen für das Konzept gesammelt haben. (Dokumentation als pdf)
Das Bündnis engagiert sich darüber hinaus für die Umbenennung der Berliner „M*-Straße“. Dazu wird jedes Jahr ein Umbenennungsfestival rund um den 23. August, dem Internationalen Tag zur Erinnerung an den Handel mit Versklavten und an seine Abschaffung, veranstaltet.
Das Bündnis „Völkermord verjährt nicht“ fordert eine offizielle Anerkennung des Völkermords an den OvaHerero und Nama, einen Dialog über Versöhnungsmaßnahmen sowie die Rückgabe der nach Deutschland verschleppten Gebeine.
Der BER ist Mit-Initiator und Beiratsmitglied des Modellprojekts „Postkoloniales Erinnern in der Stadt“, das von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Das Projekt wird in Berlin bis Ende 2024 mit Ausstellungen und Veranstaltungen intervenieren, die in unterschiedlichen Stadtbezirken die lokale Kolonialgeschichte beleuchten und nach Verbindungen zu aktuellen Ungleichheiten fragen. „Postkoloniales Erinnern in der Stadt“ wird von einem Verbund aus den drei Nichtregierungsorganisationen Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V., Each One Teach One (EOTO) e.V. und Berlin Postkolonial e.V. sowie dem Stadtmuseum Berlin getragen und vom Landesnetzwerk Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER) e.V. unterstützt. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit bezirklichen und städtischen Museen geplant.