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Alarm in Amazonien

27Okt18:0020:00Alarm in AmazonienDen Regenwald schützen, die Rechte seiner Menschen stärken – Schlaglichter auf Praxisbeispiele 18:00 - 20:00(GMT-11:00) VeranstalterLateinamerika-Forum Berlin e.V.ThemenKlima und RessourcenFormatInformations-, Podiums- oder Diskussionsveranstaltung,Webinar

Veranstaltungsbeschreibung

Online-Podiumsveranstaltung via Zoom (Simultanverdolmetschung deutsch-spanisch)

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Entgegen der generellen Annahme, dass Wälder zur Reduktion von
Kohlenstoff beitragen, ergaben zwei wissenschaftliche Studien im Jahr
2021, dass Teile Amazoniens, dem größten Regenwald und Flussgebiet der
Welt, mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre abgeben, als sie aufnehmen
(Gatti et al 2021, Harris et al 2021).
Am meisten Besorgnis erregt dabei laut dem Proyecto de Monitoreo de la
Amazonía Andina (Projekt zur Überwachung des Anden-Amazonas, MAAP #144),
dass der brasilianische Teil sich bereits vor 20 Jahren zu einer
Kohlenstoffquelle entwickelt hat und unlängst auch in Bolivien, Peru und
Kolumbien neue Quellen entstanden sind.
Trotzdem trägt das Amazonasgebiet in seiner Gesamtheit nach wie vor zur
Reduktion von Kohlenstoff bei. In diesem Sinne wird auch in den Studien
betont, wie wichtig es ist, Schutzgebiete und Indigene Territorien
effektiv zu erhalten. Diese tragen nicht nur aktiv zur Reduktion von
Kohlenstoff bei, sondern beherbergen darüber hinaus auch die weltweit
größte Artenvielfalt an Flora und Fauna (MAAP #141).
Außerdem ist Amazonien auch das größte Flussgebiet des Planeten. Hier
fließt ein Fünftel des Süßwassers der Erde und die Region ist die Heimat
von etwa 826 Indigenen sowie von Schwarzen Gemeinschaften, Bäuer:innen
und Fischer:innen.
Trotz der Einzigartigkeit verblasst die Relevanz Amazoniens bei Ländern, die Anteile an dem Gebiet haben.
In Bolivien haben von der Regierung Morales zwischen
2013 und 2018 genehmigte großflächige Brandrodungen in der Region
Chiquitanía den wachsenden Konflikt zwischen den Indigenen
Gemeinschaften des Tieflandes und der Anden verstärkt. Der extensive
Sojaanbau nimmt zu, Megaprojekte werden ohne vorherige Konsultation
geplant, und der Bergbau ist auf dem Vormarsch.
In Peru schreitet der Landraub für Palmöl und andere
Exportkulturen voran. Der Abbau von Edelhölzern geht weiter und
Reaktionen auf die Forderungen der Indigenen Gemeinschaften erfolgen
schleppend.
In Kolumbien wurden durch das Friedensabkommen Gebiete
vom Krieg befreit, die heute Gegenstand von zunehmender Abholzung,
Landraub und illegalem Bergbau sind. Es handelt sich um eine Änderung
der Nutzung des Landes, die weder den Interessen der Indigenen
Gemeinschaften noch denen der dort ansässigen Bäuer:innen entspricht.
In Venezuela hat die staatliche Politik einen Teil des
Amazonasgebiets zum „Arco Minero“ erklärt, in dem Bodenschätze
ausgebeutet werden und die biologische Vielfalt, das Wasser und die
Wälder geschädigt werden. Das Gebiet wird sowohl legalen als auch
illegalen Akteur:innen zur Ausbeutung zur Verfügung gestellt.

Über diese und weitere Problematiken sowie Herausforderungen zum
Thema Alarm in Amazonien tauschen wir uns am 28.10.2021 mit unseren
Referent:innen aus.

Mit:
Oscar Campanini (Direktor des Zentrums für Dokumentation und Information für Bolivien, CEDIB)
Vilisa Morón (Präsidentin der Venezolanischen Gemeinschaft für Ökologie (SVE)
Rodrigo Botero (Direktor der Stiftung für Konservierung und Nachhaltige Entwicklung, FCDS)
Leslie Guimaraes (Koordinatorin für das
Klimabündnis und das Umweltmanagement zwischen der Bezirksgemeinde
Yarinacocha, Ucayali, Peru und der Stadt Köln in Deutschland)
Moderation: María Ángela Torres-Kremers (LAF)

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Zeit

27.10.2021 18:00 - 20:00(GMT-11:00)

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Krsitin Bergen

Kontakt E-Mail

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