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Stadt neu lesen

Koloniale und rassistische Straßennamen in Berlin – Die Website zum Dossier

Umbenennen jetzt!

In Berlin gibt es insgesamt 10 Straßen, die umbenannt werden müssen, weil sie Kolonialverbrecher ehren oder rassistisch sind. Sie sind Spuren der einstigen Kolonialmetropole Berlin. Auf dem Stadtplan könnt Ihr weitere Informationen zu allen in der Kritik stehenden Straßennamen erhalten. Welche Verbrechen haben die Namenspatrone begangen? Welche Stadt hat schon umbenannt? Hier gibt es Vorschläge für Alternativen.

Wer Berlin verstehen will, muss die Kolonialgeschichte der Stadt neu lesen. Das heißt: die Geschichte bekannter Orte aus anderen Perspektiven betrachten, heißt, von Menschen, die von Kolonialismus und Rassismus betroffen waren, erfahren und diejenigen in den Mittelpunkt rücken, die Widerstand gegen Kolonialismus und Rassismus geleistet haben.

Einführung: Dekolonisierung als Demokratisierung des öffentlichen Raumes

Stadt neu lesen ist für alle da und ein Prozess.

Alle Texte, die Ihr hier zu den Straßennamen findet, können für die dekoloniale und entwicklungspolitische Bildungsarbeit genutzt, kopiert und weitergereicht werden. Bitte gebt unsere Internetseite als Quelle an. Die Fotos unterliegen einem Copyright. Um auch andere Menschen zum neuen Lesen der Stadt einzuladen, nutzt unsere QR-Codes! Druckt das pdf aus, schneidet und verteilt die Codes in der betreffenden Straße.

„Stadt neu lesen“ ist ein offener Prozess. Wenn Ihr die hier veröffentlichten Informationen ergänzen oder korrigieren wollt, dann schreibt uns an stadtneulesen@eineweltstadt.berlin.

Was haben Straßenumbenennungen mit Entwicklungspolitik zu tun?

Entwicklungspolitik in Berlin heißt, die globalen Bezüge in der Stadt zu erkennen und sie gerecht zu entwickeln. Straßennamen, die Kolonialverbrecher ehren oder Rassismus im öffentlichen Raum fortschreiben, sind ein solcher Bezug, aber ein ungerechter. Mit einer M*Straße werden Schwarze Menschen diskriminiert, eine Petersallee oder eine Lüderitzstraße ehrt diejenigen, die die für den Tod tausender afrikanischer Menschen verantwortlich sind. Kolonialismus und Versklavungshandel haben die Grundlage für die bis heute andauernde ungleiche Verteilung von Armut im Globalen Süden und Reichtum im Globalen Norden gelegt. Entwicklungspolitik in Berlin bedeutet auch, sich kritisch mit der Kolonialgeschichte und ihren Kontinuitäten auseinanderzusetzen.

Das ausführliche Dossier gibt es als Publikation im BER-Shop.

Wer war Carl Peters wirklich? Warum würdigen noch zehn Straßen in Berlin den deutschen Kolonialismus? Mit welcher Absicht entstand das „Afrikanische Viertel“ im Berliner Wedding?

„Stadt neu lesen – Dossier zu kolonialen und rassistischen Straßennamen in Berlin“ informiert über koloniale Namenspatrone und ihre Verbrechen, führt Umbenennungen in anderen Städten auf und unterbreitet Ideen für alternative Namensgeber*innen. Außerdem werden 24 Berliner Straßen mit kolonialem Bezug aufgelistet und Vorschläge für Kommentierungen gemacht.

Das Dossier wurde vom Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER) in Kooperation mit Berlin Postkolonial und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD Bund) herausgegeben. Die Initiator*innen fordern, 10 Berliner Straßen umzubenennen und Personen des antikolonialen Widerstandes zu ehren. Außerdem sollen 24 koloniale Straßennamen im öffentlichen Raum kritisch kommentiert werden.

Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (Hrsg.) in Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) und Berlin Postkolonial: Stadt neu lesen – Dossier zu kolonialen und rassistischen Straßennamen in Berlin, Berlin 2016, 100 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Preis: 10,- EUR zzgl. Versandkosten

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